FIERCE DEITY – „A Terrible Fate“ Review
(english review below)
‚metal-heads.de‘ folgt dem australischen Musiker Jonathon Barwick schon lange auf seiner monumentalen Reise. Es gibt bereits eine Vielzahl von Artikeln über den emsigen Musiker, der als Ein-Mann-Projekt FIERCE DEITY ins Leben gerufen hat. Er bezeichnet seine Musik selber als Stoner Power Metal. Passt eigentlich ganz gut, auch wenn ich auf jeden Fall noch die Progressivität mit ins Spiel bringen möchte. Doch das Wichtigste an der Sache ist, dass er bisher mit fantastischer Musik aufgeschlagen ist, die dazu ziemlich individuell herausragend klingt. Mich hat er jedenfalls als Fan schon sehr früh gewonnen.
Jonathon Barwick ist ein ausgesprochen leidenschaftlicher Fan vom Fantasy-Thema. Er spielt auch mit viel Begeisterung gerne Computer-Rollenspiele wie beispielsweise ‚Final Fantasy‘ oder ‚The Witcher‘. Epische Geschichten sind auch Thema seiner Musik. Er hat bereits einige Abenteuer hinter sich. Wer mehr interessante Fakten und Geschichten über den außergewöhnlichen Künstler erfahren möchte, dem lege ich auch unsere Interviews ans Herz (Interview 2020 / Interview 2021).
Und selbstverständlich möchten wir euch das letzte Album „POWER, WISDOM & COURAGE“ empfehlen, dass einen wichtigen neuen musikalischen Abschnitt für FIERCE DEITY darstellte.Das Album besteht nur aus drei Songs, die sich allerdings über eine Spielzeit von 33 Minuten erstrecken. Ein sehr mutiges Vorhaben, dass FIERCE DEITY aber mit Bravour gemeistert hat (Review).
FIERCE DEITY musikalische Reise entspricht keinem Mainstream oder vorgefertigten Strukturen. Es ist demnach nichts für den schnellen Genuß zwischendurch. Die Songs sind immer ausschweifende Kapitel einer großen epischen Reise, die der fiktive Protagonist der Geschichte auf sich nimmt. Jonathon Barwick verwebt dabei allerlei musikalische Fäden zu einem faszinierenden Ganzen. Dabei entstehen progressive Geschichten, die er wie kein anderer musikalisch darbietet. Auch er ist einer der bemerkenswerten Künstler, die sich mit viel Kreativität einen individuellen Stil angeeignet haben.
Das neue Kapitel „A Terrible Fate“
setzt die epische Reise nun mit sechs Episoen fort, die sich über 45 Minuten erstrecken. Kraftvoll wie eh und je entpuppt sich der Opener „LEViARACH“ als mächtiger Midtempo-Stampfer. Die massiven Riffs hören sich stark an und waren schon immer eine große Stärke von FIERCE DEITY. Hier geht man nun gefühlt noch einen Schritt weiter in die düstere härte Richtung. Ein weiteres Qualitätsmerkmal war auch immer die Entwicklung der Songs, welche viele kreative Ideen offenbarten und einen super Spannungsbogen aufbauten. Das bestätigt sich auch hier erneut.
Wer FIERCE DEITY schon länger verfolgt, der wird z.B. beim zweiten Track „A Life Of Hate“ feststellen, dass hier Elemente vorkommen, die eine Verbindung zu früheren Kapiteln herstellen. So fanden z.B. Glockenschläge schon häufiger Verwendung in den Songs von FIERCE DEITY. Hier sei „A Ballad Of Heartness And Dispair“ genannt. Dieser Song wird ewig einen Platz in meiner Hall Of Fame der besten Songs ever innehaben. Ich liebe diesen Song einfach. Auf dem Album „Power, Wisdom & Courage“ findet man sie ebenso wieder. Auch die weibliche Erzählstimme bei „A Life Of Hate“ kam schon im Song „Courage“ vor. Das ist ne ganz nette Idee wie ich finde, um eine kleine Verbindung zu früheren Kapiteln herzustellen. „A Life Of Hate“ strotzt nur so vor Power und setzt den Weg des Openers konsequent fort.
„Nekot’s Shrine / Storm Temple“ ist dagegen ein sehr meditaver Song, der von sphärischen Synthies getragen wird, bevor Gitarren Einzug erhalten und das Drumming massiver wird. Traumhafte Gitarrenlead wissen zu verzaubern, bevor der Song fordernder wird. Mit ungewöhnlicher und etwas sperriger Rhythmik nimmt der Song einen dunkleren Verlauf. Der Gesang und die Chöre setzen auch hier ganz besondere Akzente. „Deadworld“ fängt mit echt coolen Synhties an. Es folgt eine tolle gesangliche Einlage, in die dann die fetten Riffs und satten Drums einsteigen. Es ist ein wechselhafter Song zwischen Power und schräger Melancholie.
„Paralysis“ vollzieht einen ruhigen Weg. Abseits von bomastischen Arrangements ist es zunächst ein sehr reduzierter Song, der eine gewisse Dynamik aufbaut und dabei auch mit einem super gelungenen Gitarrensolo auftrumpft, um dann abrupt in eine Ballade zu wechseln, die von ganz bedächtigem Gesang geprägt ist, zu dem sich später akustische Gitarrenklänge gesellen. FIERCE DEITY lässt es sich natürlich nicht nehmen dem Ganzen einen epischen Touch zu schenken.
„A Terrible Fate“ als Titelsong ist für FIERECE DEITY Verhältnisse ungewöhnlich kurz geraten. Es beginnt recht druckvoll und es wird eine gute Spannung aufgebaut, doch dann wird es still… ganz plötzlich. Ich hätte es tatsächlich anders erwartet und setzt dem vorher aufgebauten Spannungsbogen ein jähes Ende. Der Song kommt zwar noch mal schön nach vorne, aber im Gesamtbild hat er mich leider nicht vollkommen überzeugt.
Fazit
FIERCE DEITY setzt seine epische Reise mit „A Terrible Fate“ imponierend fort. Abseits von viel bereisten Pfaden nimmt FIERCE DEITY andere ungewöhnliche Wege, um den Hörer auf der Reise an außergewöhnliche Ort zu bringen. Das Album begeistert wieder mit wunderbaren Höhepunkten, die wirklich überragend sind.
Allerdings haben mich diesmal nicht alle Momente der Reise vollauf begeistert. Die kraftvollen epischen Power Metal Momente kommen mir diesmal etwas zu kurz, auch wenn die Songs stellenweise noch härter und dunkler klingen als beim Vorgänger. Trotzdem liegt mir der Fokus diesmal zu sehr auf die ruhigen entspannten Phasen, die schon ziemlich ausgiebig zelebriert werden, mehr als auf dem letzten Album. Diese sorgen für etwas Langatmigkeit, auch wenn sie für die atmosphärische Gestaltung wichtig sind, so hätte man sie meiner Meinung nach etwas straffen können. So hat es zumindest auf mich gewirkt. Trotzdem ist auch „A Terrible Fate“ von FIERCE DEITY allemal wert angehört zu werden und sollte als das angesehen werden, was es ist. Ein weiteres beeindruckendes Kapitel einer großen Reise!
english review
‚metal-heads.de‘ has been following Australian musician Jonathon Barwick on his monumental journey for a long time. There are already numerous articles about the industrious musician, who founded FIERCE DEITY as a one-man project. He describes his music as stoner power metal. It actually fits quite well, even if I would definitely like to add progressiveness to the mix. But the most important thing is that so far he has come up with fantastic music that sounds quite individually outstanding. He certainly won me over as a fan very early on.
Jonathon Barwick is a very passionate fan of the fantasy theme. He also enjoys playing computer role-playing games such as ‚Final Fantasy‘ or ‚The Witcher‘. Epic stories are also the subject of his music. He already has several adventures behind him. If you want to find out more interesting facts and stories about this extraordinary artist, I also recommend our interviews (Interview 2020 / Interview 2021).
And of course we would like to recommend the last album „POWER, WISDOM & COURAGE“, which represented an important new musical phase for FIERCE DEITY, consisting of only three songs, but with a playing time of 33 minutes. A very courageous undertaking, but one that FIERCE DEITY have mastered with flying colors (Review).
FIERCE DEITY’s musical journey does not conform to any mainstream or standardized structures. It is therefore nothing for quick enjoyment in between. The songs are always extensive chapters of a great epic journey that the fictional protagonist of the story takes on. Jonathon Barwick weaves all kinds of musical threads into a fascinating whole. The result is progressive stories that he presents musically like no other. He is also one of the remarkable artists who have acquired an individual style with a great deal of creativity.
The new chapter „A Terrible Fate“
continues the epic journey with six episodes spanning 45 minutes. Powerful as ever, the opener „LEViARACH“ turns out to be a mighty mid-tempo puncher. The massive riffs sound strong and have always been a great strength of FIERCE DEITY. Now it feels like they’ve gone one step further in the darker, heavier direction. Another quality feature was always the development of the songs, which revealed many creative ideas and built up a great arc of tension. This is confirmed once again here.
If you’ve been following FIERCE DEITY for a while, you’ll notice on the second track „A Life Of Hate“, for example, that there are elements here that establish a connection to earlier chapters. Bells, for example, have sometimes been used in FIERCE DEITY songs. „A Ballad Of Heartness And Dispair“ should be mentioned here. This song will always have a place in my hall of fame of the best songs ever. I just love this song. You can also find bells on the album „Power, Wisdom & Courage“. The female narrative voice on „A Life Of Hate“ also appeared in the song „Courage“. I think that’s a really nice idea to create a small link to earlier chapters. „A Life Of Hate“ is bursting with power and consistently continues the path of the opener.
„Nekot’s Shrine / Storm Temple“, on the other hand, is a meditative song carried by spherical synths before guitars enter and the drumming becomes more massive. Dreamlike guitar leads know how to enchant before the song becomes more demanding. With unusual and somewhat unwieldy rhythms, the song takes a darker turn. The vocals and the choirs set very special accents here too. „Deadworld“ starts with really cool synths. This is followed by a great vocal interlude, into which the fat riffs and rich drums then enter. It is an alternating song between power and weird melancholy.
„Paralysis“ takes a quiet path. Away from bombastic arrangements, it is initially a very reduced song that builds up a certain dynamic and also boasts a super successful guitar solo, only to change abruptly into a ballad characterized by very deliberate vocals, which are later joined by acoustic guitar sounds. Of course, FIERCE DEITY don’t miss the opportunity to give the whole thing an epic touch.
„A Terrible Fate“, the title track, is unusually short by FIERECE DEITY standards. It starts quite powerfully and a good tension is built up, but then it goes quiet… suddenly. This puts an abrupt end to the previously built-up tension. The song comes forward again, but unfortunately it didn’t completely convince me overall.
Conclusion
FIERCE DEITY continues its epic journey in impressive fashion with „A Terrible Fate“. Off the beaten track, FIERCE DEITY takes other unusual paths to take the listener on a journey to extraordinary places. The album once again delights with wonderful highlights that are truly outstanding.
However, I wasn’t completely thrilled by every moment of the journey this time. The powerful epic power metal moments are a little too short for me this time, even though the songs sound even heavier and darker in places than on the previous album. Nevertheless, the focus this time is too much on the quiet, relaxed phases, which are celebrated quite extensively, more so than on the last album. Although they are important for the atmospheric design, I think they could have been tightened up a bit. At least that’s how it seemed to me. Nevertheless, „A Terrible Fate“ by FIERCE DEITY is definitely worth a listen and should be seen for what it is. Another impressive chapter in a great journey!
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Bildquellen
- Fierce Deity: Ryan T Hangcock
- FIERCE DEITY The Terrible Fate: Cover-->FIERCE DEITY//Background created with AI generator Night Cafe
- FIERCE DEITY Titelbild 2024: FIERCE DEITY
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