Wir stellen neue Bands vor – heute: das Prog-Rock-Metal-Quintett ASHBY
Nur bruchstückhafte Kenntnisse hatte die metal-heads-Redaktion bisher von der aufstrebenden deutschen Progressive Rock/Metal-Band ASHBY. Eigentlich kannten wir nur diesen Video-Trailer hier, in dem sich die Band selbst vorstellt:
Grund genug also, um nach unserem Opener mit der Vorstellung der Band CONVICTIVE endlich mal in der Rubrik „Wir stellen neue Bands vor“ nachzulegen. Also fluchs den Gitarristen Jan angeschrieben und der schickte uns auch prompt den Download-Link des brandaktuellen Erstlings-Werks mit dem CD-Titel „Fragmental“ zu. Nach dem ersten Durchhören der 7 Titel hatten wir genug Fragen für ein Interview. Los geht´s….
Metal-heads.de: Hallo, Jan! Du bist Gitarrist der Band ASHBY. Bitte stell dich und die Band doch erst einmal kurz vor und erkläre unseren Leserinnen und Lesern von metal-heads.de, was der Bandname ASHBY bedeutet:
Jan: Ich bin Jan, 24 Jahre alt und studiere derzeit Musik in Düsseldorf. Neben mir in der Band sind noch Sabina (21, Vocals), Rik (24, Schlagzeug), Joel (21, Keys) und Chris (25, Bass) tätig. Ehrlich gesagt ist die Antwort auf die Bedeutung des Bandnamens sehr nüchtern, er hat keine wirkliche Bedeutung. Was aber genau für uns das richtige war, denn wir selbst wollten dem Wort eine Bedeutung geben. Im englischen Raum ist es aber ein gelegentlicher Nachname und letztes Jahr ist wohl erst ein Film unter dem Namen in die Kinos gekommen.
Metal-heads.de: Ihr macht seit 2011 Musik, hattet im Mai 2013 eure erste EP fertig und jetzt seit November euer Debüt-Album „Fragmental“ . Was ist das für ein Gefühl, wenn man als Musiker seine erste CD in den Händen hält? Bist du zufrieden mit eurem Album oder würdest du jetzt schon wieder etwas anderes machen?
Jan: Ich glaube, dass man als Musiker niemals endgültig zufrieden mit den Dingen ist, die man abgibt und ehrlich gesagt bin ich auch der Meinung, dass das gut ist. Es fordert einen und man strebt danach sich stetig zu verbessern. Zumal es immer ein Entwicklungsprozess ist und man so vieles neues dazu lernt oder sich Ansichten ändern. Man reift ja auch als Mensch und die Musik ist ja letztendlich nur ein Produkt daraus. Aber wenn man dann die CD in den Händen hält – und man weiß wie viel Arbeit und Herzblut man darein gesteckt hat – dann hinterlässt es doch ein Lächeln auf den Lippen und ich glaube ich spreche da für alle wenn ich sage, dass es sich gelohnt hat.
Metal-heads.de: Den Titel „Fragmental“ habt ihr sicherlich nicht ohne Grund gewählt. Erzähl doch bitte mal, was alles so bruchstückhaft in euren Köpfen vorging, als ihr das Album aufgenommen habt, wie ihr auf den Titel kamt, woher ihr die Inspirationen für eure Texte und Musik nehmt, wie lange der gesamte Produktions-Prozess gedauert hat, wer hieran alles beteiligt war…
Jan: Puhh.. die Inspiration zu unserer Musik kommt eigentlich durch all möglichen Dinge, Musik, Bücher, was einen persönlich beschäftigt – ich denke da sind letztendlich einem keine Grenzen gesetzt, zumal jeder bei uns kreativ am Songwriting Prozess beteiligt ist. So gibt es durch die unterschiedlichen Charaktere auch sehr viele Ideen, was sich, denke ich, auch gut auf dem Album zeigt – da wir vor allem auch versuchen sehr vielseitig zu sein, nichts ist schlimmer, als wenn jeder Song gleich klingt. Textlich dagegen bewegen sich die Stücke jedoch alle in eine Richtung, es geht zumeist um menschliche Geschichten und Schicksale, die vielleicht auf den ersten Blick auch etwas kryptisch wirken können. Deswegen kamen wir auch auf den Titel „Fragmental“, weil es Bruchstücke aus dem Leben von Menschen sind. Der gesamte Prozess der Produktion hat zeitlich gesehen 2 Monate gedauert, aber reine Produktionszeit waren 4 Wochen, wobei wir selbst die meisten Sachen aufgenommen haben – bis auf Vocals und Drums – und das haben wir dann zum Mischen an Christian „Moschus“ Moos von den Spacelab-Studios abgegeben. Er kennt sich gut mit Progressive Rock/Metal aus, hat selbst bei Everon als Schlagzeuger gespielt und Platten von Haken gemischt. Eine Top-Adresse für uns also, zumal wir uns persönlich auch sehr gut verstanden haben, was ungemein wichtig ist bei so einem Prozess in meinen Augen. Vollendet hat es dann letztendlich „Eroc“, der das Album gemastert hat.
ASHBY & THE VOICE OF GERMANY
Metal-heads.de: Eure Sängerin, Sabrina, hat ja eine echte Hammer-Stimme. Beim Song „A Question Never Heard“ von eurem aktuellen Album zum Beispiel kann man ihr ganzes Repertoire – von zart bis hart – gut hören. Auftritte bei „The Voice of Germany“ hatte Sabrina in 2014 auch schon. Wie prägend, wie wichtig ist für ASHBY ihre Stimme? Weil: der Rest der Truppe besteht ja auch aus richtig guten Musikern und ich muss gestehen, beim ersten Durchhören der CD „Fragmental“ wußte ich gar nicht genau, was mich mehr flasht. Die eingängigen Prog-Elemente, die tollen Keyboard-Harmonien, die einprägsame Stimme, die coolen Gitarren-Riffs, die starken Drums….
Jan: Mit der Stimme steigt oder fällt eine Band. Wenn der Gesang bei einer Band einem nicht zusagt, so hat die Band es verdammt schwer einen noch zu überzeugen und gehört zu werden. Natürlich ist das letztendlich eine individuelle Geschmacksfrage, aber wir können uns wahrlich glücklich schätzen eine super Sängerin wie Sabina in unseren Reihen zu haben. Aber noch mehr schätzen wir sie auf der menschlichen Ebene, wenn dieses Fundament nicht gegeben wäre, dann würde Ashby so nicht existieren, denn das war uns seit jeher auch das wichtigste. Auch wenn die Musikalität eine gewisse Rolle spielt, aber in unseren Augen ist der Kollektiv-Gedanke sehr entscheidend und keiner von uns möchte allein aus Zweck heraus mit jemandem auf der Bühne stehen, während man sich Backstage angiftet.
Metal-heads.de: Ihr seid – wenn man euren Facebook-Tourkalender sieht – gefühlt ständig und bundesweit und sogar über die Grenzen hinaus auf Tour. Was war denn bislang euer lustigstes Erlebnis beim Konzert bzw. der An- oder Abreise?
Jan: Als wir 2014 auf dem Hells-Kitchen Fest gespielt haben, hatten wir nicht genug Geld für einen Bus und mussten zusammengekercht in Riks altem VW Polo Combi nach Bayern fahren, samt Zelten und Klamotten für die Übernachtung, Equipment etc. Der Wagen hing hinten dermaßen nach unten und Rik als Fahrer musste seinen Sitz ganz nach vorne machen, damit das Keyboard überhaupt reingepasst hat. So stieß er mit seinem Kopf fortwährend ans Dach vom Wagen, weil er einfach zu groß war, während Joel und ich uns einen Sitz quasi geteilt haben und ständig Sachen auf uns geflogen sind, egal ob die Zelte oder sonstiger Kram. So wie der Wagen dann noch gefahren ist war das bestimmt in allem Maße illegal, aber wir kamen heil an und wieder zurück, auch wenn wir dermaßen viele Pausen machen mussten, weil man so einfach nicht lange bequem sitzen konnte. Sowas bleibt natürlich hängen nur weiß man auch, dass man das nie wieder haben will – auch wenn es echt witzig war, vor allem im Nachhinein.
Metal-heads.de: Ich unterstelle jetzt einfach mal, dass ihr (leider) noch nicht von der Musik leben könnt. Was ist euer Ziel, gibt es eine Strategie weiterzukommen, was sind eure Pläne für die nähere Zukunft?
Jan: Ja der Wunsch und das Ziel davon zu leben ist natürlich bei jedem von uns vorhanden. Strategien um Weiterzukommen, das haben wir uns auch gefragt: Das einzige was man als Musiker/Band machen kann ist glaub ich so viel spielen wie es nur irgendwie geht. Natürlich dann noch mit dem Hintergrund, nicht nur Verluste einzufahren und dann sieht man schnell in was für einer prekären Lage man sich befindet. Wir wollen auf jeden Fall versuchen, mehr live zu spielen und arbeiten gerade wieder an neuen Songs – aber das dauert noch bis daraus ein konkretes Album werden kann.
Jans Traum: ein Gig von ASHBY und HAKEN
Metal-heads.de: Und bei einem Blick in die Glaskugel und fernere Zukunft? Mit wem träumt ASHBY, im Jahr 2020 mal gemeinsam auf der Bühne zu stehen? Ihr habt einen Wunsch frei – Namen wie DREAM THEATER sind an dieser Stelle nicht verboten….;-)
Jan: Oh schwierige Frage, weil da glaube ich jeder aus der Band etwas anderes sagen würde, deswegen kann ich das nur für mich beantworten. Bei mir wäre es momentan Haken, aber da hoffe ich doch, dass es schon vor 2020 klappt!
Metal-heads.de: Es gibt viele Nachwuchs-Bands, die noch vor den ersten Aufnahmen stehen. Mit eurer jetzt schon erworbenen Erfahrung: was könnt ihr für Tipps geben, was man unter keinen Umständen als Newcomer machen sollte? Und was habt ihr zu Beginn eurer Karriere versäumt, was ihr besser früher hättet machen sollen?
Jan: Ich glaube es gehört dazu am Anfang Dreck zu fressen, das tun wir ja selbst immer noch und stehen ja selbst noch ganz am Anfang unserer Karriere und da direkt von versäumen zu sprechen hmm… Würde mir ehrlich gesagt auch spontan nichts einfallen.
Metal-heads.de: Gibt es eigentlich schon wieder neue Songs? Wird schon am Nachfolge-Album gefeilt oder wann dürfen eure Fans mit Neuigkeiten von ASHBY rechnen? Bleibt ihr eurem prog-lastigen Stil treu?
Jan: Wir machen ehrlich gesagt das, worauf wir Spaß haben und ob es nun Prog ist oder nicht spielt keine Rolle. Ein Song muss einfach nur gut sein! Und momentan lieben wir es einfach uns musikalisch auszutoben und Ideen zu verwirklichen, die man im Radio eher weniger hört. Wir sind also drauf und dran neue Songs zu schreiben. Zudem ist für dieses Jahr auch noch ein Akustik-Album geplant von einigen Songs von Fragmental, was wir am liebsten zur Weihnachtszeit herausbringen wollen.
Metal-heads.de: Das klingt doch ziemlich gut, wir sind gespannt. Nun aber zur letzten Frage: und die letzten Worte gebühren bei metal-heads.de immer den Musikern. Daher bitteschön, Jan, deine Botschaft an alle weiblichen und männlichen Musik-Fans da draußen, die euch noch nicht kennen oder die euch schon kennen bzw. ASHBY nach deiner Botschaft einfach kennenlernen müssen:
Jan: Oh jetzt steh ich unter Druck…Das schönste an der Musik ist letztendlich doch im Grunde genommen das Teilen. Ob das nun bandintern ist und man zusammen Musik macht oder live spielt und zusammen mit dem Publikum in eine gemeinsame Welt eintaucht. Das ist letztendlich das, was wir möchten. Das man unsere Musik hört und jeder daraus etwas für sich mitnimmt. Das klingt zwar irgendwie sehr kitschig und altbacken, aber ich glaube es gibt kaum ein schöneres Kompliment, wenn die Musik, die man in aller Leidenschaft und gar in mancher Pein erschaffen hat, Menschen bewegt. Und das wünsche ich jedem Leser. 🙂 Habt Spaß beim Musikhören!
Metal-heads.de: Vielen Dank für das kurzweilige und informative Interview, Jan. Wie von metal-heads.de wünschen ASHBY alles Gute für die weitere Karriere, werden euch gerne weiter beobachten und sicherlich mal bei einem Live-Konzert vorbeischauen!
Jan: Danke Ralf für die Fragen! Wir sehen uns dann unterwegs. 🙂
Zu guter Letzt hier für euch noch der Video-Teaser als Appetit-Macher auf das Debüt-Album „Fragmental“:
Mehr Infos zur Band ASHBY gibt in den sozialen Netzwerken oder auf deren Webpage!
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Bildquellen
- ASHBY: (c) Adam Glagla
- Ashby: (c) Adam Glagla
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