Neverland in Ashes – Interview mit Milan und Julez
Vor einigen Tagen berichteten wir hier auf metal-heads.de von der Crew Shout Aktion von Neverland in Ashes [FACEBOOK / INSTAGRAM]. Im Nachgang haben wir uns spontan zu einem Interview über Skype mit den Bandmitgliedern Milan und Julez verabredet.
Die Jungs erzählen uns von lustigen Einsendungen, Crowdfunding Vinyl, Social Media und Wodka.
Neverland in Ashes – Interview mit Milan und Julez
„We Are The Riot“
MH: Hallo Milan, hallo Julez. Schön, dass ihr Euch die Zeit genommen habt. Wie geht´s Euch?
MILAN: Ja, super. Wetter ist geil, aber das Wichtigste ist, es sieht ja so aus, als ob es bald wieder Shows gibt! Das ist ja für den Musiker immer das Wichtigste.
MH: Wie sieht es denn da gerade bei Euch aus; habt ihr da schon was Konkretes geplant?
MILAN: Ja, da ist schon einiges in der Pipeline, was natürlich aktuell alles noch „on hold“ ist. Nichts, was wir jetzt offiziell verkünden künden können. Aber mal angenommen, es würde ab Herbst wieder Shows geben, dann würde da einiges kommen! Und dann würdet ihr es natürlich auch erfahren!
MH: Das wäre natürlich cool. Ich denke wir wollen alle, dass es endlich wieder losgeht. – Das heißt, bei Euch ist im Moment auch eher ein bisschen „Flaute“?
MILAN: Es geht eigentlich. Wir arbeiten aktuell ja an einigen Songs. Unter anderem ja auch an der Geschichte mit den Crew Shouts (AdR: wir berichteten bereits HIER darüber und ihr könnt noch bis zum 15.06.2021 teilnehmen!), wo unsere Fans mitmachen können. Wir haben jetzt Ende Juni den Studiotermin für Drums. Machen das ja alles bei mir im Studio (AdR: Milan Steinbach, Pointbreak-Recordings), und ich miete für die Drums immer noch was Externes an, damit es alles noch ein bißchen fetter wird. – Ja, und da sind wir jetzt so in den letzten Zügen, was Songwriting und so weiter angeht, und dann geht´s in die Aufnahmen.
Wir haben jetzt vor 2 Wochen wieder angefangen zu Proben, was sich auch großartig anfühlt!
Und ein Videodreh kommt noch zu der Single, wo wir jetzt die Crew Shouts „machen lassen“ sozusagen.
The Human Experience – Limited Edition
Ja, und dann haben wir ja gerade noch ein Crowdfunding laufen für unsere Vinyl, von unserem letzten Album „The Human Experience“ (AdR: die limitierte, auf Wunsch auch signierte Scheibe könnt Ihr Euch HIER noch bis zum 30.06.2021 ergattern). Es werden hiervon letztendlich 300 gepresst, dabei bleibt´s dann auch.
MH: Thema Crew-Shout-Aktion. Wir haben ja vor kurzem hier bei metal-heads.de darüber berichtet. Wie ist denn da aktuell die Resonanz?
MILAN: Wir haben da schon viele nette, lustige Einsendung bekommen! Wir können auf jeden Fall versprechen, dass wir alles auch verwenden. Das ist das Schöne, dass auch die Quatschsachen in der Masse funktionieren, auch wenn es einzeln vielleicht mal komisch klingt. Es geht ja darum, dass alle mitmachen können!
MH: Und der Track wird dann wie heißen? Und wie seid ihr eigentlich darauf gekommen?
MILAN: RIOT wird er heißen! – Die Idee kam eigentlich relativ spontan. Normalerweise macht man so Crew-Shouts ja immer so, dass man sich mit 5-10 Leuten im Studio trifft, was ja aktuell während Corona alles eh nicht so gut geht. Und dann hatten wir spontan die Idee „komm, dann lass uns doch einen Aufruf machen“, die Leute freuen sich im Moment doch über jede Abwechslung. Und wir lösen unser „Problem“ damit, und es ist ja auch super über den Weg dann auch noch mal direkt mit den Fans zu interagieren. Wir können dann auch noch mal ein bisschen was zurückgeben, wenn jeder bei so einer Aktion mitmachen kann.
Kommt bald ein neues Album?
MH: Ihr habt ja diese Jahr bereits mit „Leech“ einen Hammertrack veröffentlicht. Nun wir sind sehr gespannt, wie der neue Song „Riot“ dann am Ende klingen wird. Sind die beiden Tracks denn jetzt die Vorboten für ein neues Album?
MILAN: Das Ziel ist schon jetzt auch noch mal eine Platte zu machen, wir werden aber im Vorfeld noch einige Singles auskoppeln, die dann da auch drauf erscheinen werden. Es ist auch noch nicht ganz klar, ob es eine E.P. oder ein Album wird, das lassen wir jetzt mal auf uns zukommen. Das Release wir auf jeden Fall erst nächstes Jahr kommen.
„Leech“ war jetzt so ein Einzelding. Wir produzieren jetzt in Badges ein paar Sachen und schauen, was dann letztendlich auf die Platte kommt und was als Single für sich alleine stehen wird.
Das ist jetzt für uns Musiker auch manchmal hart, dass man nicht mehr so ganz klar sagen kann „so, wir schreiben jetzt ein Album“.
JULEZ: Das Ganze hat allerdings den Vorteil, dass man regelmäßig Singles raushauen kann. Normalerweise kommt so alle 2 Jahre ein neues Album raus. Jetzt haben die Fans immer wieder frisches Material, was auch immer viel positives Feedback zurückwirft.
Social Media
MH: Apropos Feedback: Da sind wir schon bei dem Thema Social Media. Das gewinnt ja immer mehr an Bedeutung. Man muss immer am Ball bleiben, um nicht vergessen zu werden. Wie ist denn das bei Euch?
JULEZ: Es hat halt Vor- und Nachteile. Der große Vorteil besteht darin, dass man sehr schnell seine Musik auch sehr schnell verbreiten kann, also quasi mit einem Mausklick weltweit, sofort abrufbar für jeden. Es ist aber auch superschwer, weil alles total schnelllebig geworden ist. Die Single, die du heute raushaust ist morgen wieder von gestern, weil die nächsten Bands schon wieder was gedroppt haben. Und dann musst du halt gucken, dass du das irgendwie am Leben erhältst, dass nicht jede Single nur eine Woche oben schwimmt. Es wird halt immer schwieriger sich abzusetzen.
MH: Neverland In Ashes produziert alle Sachen selbst, oder?
MILAN: Genau, richtig. Wie gesagt, wir machen das bei mir im Studio, das ist ja quasi mein Hauptjob, da profitiert die Band dann ja davon. Wir haben uns mit unserem Management „Kingmaker Agency“ ganz gut aufgestellt ohne Label, weil wir den Vorteil haben, dass wir das Know-How in der Band haben und das nicht zwingend notwendig ist.
Und was ist mit Wodka?
MH: Mal eine ganz andere Frage: Ihr habt da ja so einen Fable für einen „ganz billigen“ Wodka! Erzählt mal!
(Spontanes Gelächter, damit haben sie jetzt nicht gerechnet!)
JULEZ: Ja, der gute Eivie Vodka aus Österreich. Die haben oder hatten eine Kooperation mit Eskimo Callboy. Wir haben ja mit Sushi (AdR: GHØSTKID, ex ESKIMO CALLBOY) zusammengearbeitet und ein bisschen gequatscht – und dabei eben diesen Wodka getrunken. Dann habe ich die Kerstin von Eivie Wodka angeschrieben und die war total begeistert von unserer Mucke! Ja, und dann habe ich gefragt, ob die nicht auch Bock auf eine Zusammenarbeit mit uns haben und das haben wir dann gemacht.
Ist ein sehr geiler Deal, weil das Zeug einfach unsagbar lecker ist, dass muss man ehrlicherweise sagen. Da war der Karton mit 6 Flaschen während der Tour in einer Woche weg…haben dann aber erst im Nachhinein gesehen, wie teuer der eigentlich ist! Also, wenn man sich mal was gönnen will! – Da ist auch immer so eine LED-Platte mit dabei, da leuchtet die Flasche und sieht echt gut aus im Regal! Ist halt eine Win-Win-Geschichte, Eivie bekommt seine Promotion und wir leckeren Wodka!
Was gibt´s bei Neverland In Ashes auf die Ohren?
[MH] Mich persönlich interessiert immer, was hören Bands eigentlich selber für Musik. Was läuft denn bei euch so auf dem Plattenteller?
[JULEZ] Milan hört ja den ganzen Tag berufsbedingt Musik. Ich hör halt nur privat Musik, das geht dann über Reggae, HipHop, kann auch mal Blues sein, aber auch ganz entspannt Metal. Hör wirklich alles durch, und Milan muss!
[MILAN] Ich muss sagen, dass es bei mir immer schwankt, und ich manchmal privat gar nichts höre, weil ich halt den ganzen Tag schon Musik gehört habe. Ansonsten viel modernen Metal, Metalcore.
Puh, was hatte ich so für Favourites in den letzten Jahren…Wage Wars, Fit For A King, eine Weile auch mal Architects. Jetzt aktuell auch viel Ghostkid und Caliban.
Ich hab´ aber auch immer wieder so Phasen, wo ich eher wieder Old School Sachen höre, komme ursprünglich eher aus dem Bereich Melodic Death Metal. Pop-Punk geht auch immer.
Zwischen Sakko und Arbeitsklamotten
[MH] In welche Schublade würdet ihr Euch denn selbst stecken, was eure eigene Musik betrifft?
[MILAN] Also ich mag das Label „Moderner Metal“ eigentlich am liebsten, aber es ist schon wirklich ein sehr breiter Überbegriff. Ich find´s total schwer ehrlich gesagt.
Es ist ja so, dass ich den Großteil der Songs schreibe und ich mach mir da mittlerweile überhaupt keine Gedanken mehr. Da fließt einfach all das ein, was ich selber in den letzten 20 Jahren an Musik gehört habe; und da gab´s dann halt Phasen von Pop-Punk, über Metallica, Melodic Death Metal, Black Metal, Power Metal und Metalcore natürlich auch. – Aber den Stempel, den sollen uns andere geben!
[JULEZ] Was uns ein bißchen abhebt sind unsere Refrains, die immer einen gewissen Ohrwurm- und Pop-Charakter haben. Dazu ein paar moderne Synthies, die sogar eher aus dem Techno kommen. – Und dann haste halt am Schlagzeug einen Blackmetal-Fan, der da seine Einflüsse reinbringt. Wir verknüpfen da ziemlich brutalen Metal mit schönen Refrains. In Schubladen stecken geht irgendwie gar nicht. Ich sag immer „Wir sind im Schrank der Metalhörer, zwischen Sakko und Arbeitsklamotten, da kann man uns rausnehmen!“.
[MH] Ich danke euch schon mal recht herzlich, dass ihr Euch die Zeit genommen habt. Das letzte Wort an unsere metal-heads.de Leser überlasse ich natürlich euch. Haut raus! Was wollen Neverland In Ashes ihren Fans noch mit auf den Weg geben?
[JULEZ] Es gibt 2 Projekte! Wir brauchen Crew Shouts, macht da mit! Und ihr braucht die Vinyl – bestellt die Euch, die sind limitiert! – Ansonsten sehen wir uns am Merchstand bei ´ner Show!
[MILAN] Hoffentlich bald!
Ja, hoffentlich bald, dem können wir uns wohl alle nur anschließen!
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Bildquellen
- RIW2K19_NIA_(C)_Mike_Kunz16: Mike Kunz
- RIW2K19_NIA_(C)_Mike_Kunz32: Mike Kunz
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