Shamanviolin – Interview mit TUOMAS ROUNAKARI

(english version below)
Gestern konntet ihr die Review zu „Shamanviolin“ von Tuomas Rounakari lesen.
Heute folgt ein Interview, in dem es um die Entstehung dieses Albums geht. Wir erfahren etwas über die Entdeckung der Wachszylindern mit Aufnahmen von Liedern indigener Völker in Sibirien, die die Grundlage für die Lieder auf „Shamanviolin“ sind. Und darüber, wie Tuomas Rounakari diese Lieder in sich aufgenommen und daraus seine Musik gemacht hat.
Das Interesse an indigenen Völkern hat zugenommen. Aus einem Gespür dafür, dass sich das ‚moderne Leben‘ von der Natur und von unserem spirituellen Leben entfernt hat, ist auch eine Faszination für das, was als Weisheit, Spiritualität und animistische Lebensweise verstanden wird, erwachsen.
Dabei ist oft ein Ideal ‚des Indigenen‘ entstanden, das vernachlässigt, wie unterschiedlich z.B. die Kulturen der Mursi in Äthiopien oder der Khanty in Sibirien sind.
„Nichts über uns ohne uns“
Das Album „Shamanviolin“ bzw. die von Tuomas genutzte Herangehensweise zeigt, wie ein interkultureller Austausch gelingen kann. Wie sich Gemeinsamkeiten oder zumindest Überschneidungen und Anknüpfungspunkte finden lassen, wenn man neugierig und respektvoll aufeinander zugeht und ein Austausch auf Augenhöhe stattfindet. So kann gegenseitiges Verständnis entstehen, das für alle viel erbringt.
Viele Fragen zu „Shamanviolin“
Tuomas, in dem Interview, das metal-heads am 30. July 2023 veröffentlicht hat, ging es vorrangig um das Album „Bear Awakener“. Aber wir haben auch über „Shamanviolin“ gesprochen. Du hast darüber erzählt, was sich für dich verändert hat, als du zum ersten Mal Aufnahmen von Khanty-Musik gehört hast. Dies war ja der Anlass, dass du dich letztlich auf die Suche nach Liedern gemacht hast, die der finnische Linguist Kai Donner zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Sibirien auf Wachszylinder aufgenommen hatte.
Du hast die Aufnahmen tatsächlich gefunden und dann festgestellt, dass es schamanische Gesänge sind, die du da gehört hast. Und nicht solche, die in Ritualen gesungen werden, sondern die mit alltäglichen Situationen zu tun haben.

Ja, und diese Lieder hatten Ausdruck. Sie wurden von Sängern mit viel Erfahrung gesungen und ich hatte den Eindruck, dass ich von diesen Liedern etwas lernen konnte.
Kannst du sagen, in welche Richtung das ging? Was du vermutet, erwartet oder erhofft hast?
Die Essenz dessen, was ich mache und was mich inspiriert, hat damit zu tun, wie ich die Welt wahrnehme. Nämlich als Netzwerk von Beziehungen zwischen Wesen. Also auch über den Menschen hinaus.
Animismus als Weg, die Welt wahrzunehmen
D.h. es geht auch um eine wechselseitige Kommunikation mit der gesamten Umwelt?
Ja, um die Beziehung zu Tieren, Bäumen, Pflanzen.
Also um einen animistischen Zugang?
In gewisser Weise ist es das. Wobei Animismus oft als etwas Religiöses verstanden wird. Das ist er vielleicht auch. Aber in einer praktischen Art und Weise. Es ist ein Weg, die Welt wahrzunehmen und zu erleben.
Es geht also nicht darum, an etwas zu glauben.
In Religionen geht es darum, zu glauben, dass etwas wahr ist. Und nicht, es zu erleben, um zu wissen, dass es wahr ist. Niemand muss mich davon überzeugen, dass die Birke, die sich sehe, lebendig ist. Ich muss es nicht glauben, ich kann es sehen.
Diese Art des Verständnisses, dass ich eine Beziehung zu dieser Birke habe, braucht keinen Glauben.
Welche Rolle spielt dies für dich in der aktuellen Zeit und in deinem Leben?
Diese Lebensweise und Einstellung, die geprägt ist von Rücksichtnahme und Kommunikation ist eine Haltung, die hinter allem, was ich mache, steht. Und das ist es auch, was mich im Wesentlich inspiriert und antreibt.
Habe wir diese Einstellung und damit diese Art der Rücksichtnahme und Kommunikation verloren?
Es ist nicht unbedingt so, dass wir dies verloren haben, aber unser Fokus ist woanders. Wobei ich nicht einmal sagen kann, worauf er gerade liegt. Wir haben nicht mehr die Fokussierung, um dieses wunderbare Beziehunggeflecht zu verstehen
In der Gegenwart einen neuen Weg finden und in dieser Welt sein
Willst du mit den schamanischen Liedern einen Weg eröffnen, dem Erleben wieder näher zu kommen?
Ja, ob es nun die schamanischen Lieder auf „Shamanviolin“ und „Bear Awakener“ oder die karelischen Klagelieder sind: immer geht es darum, in der Gegenwart einen neuen Weg zu finden, einige der alten Techniken anzuwenden, um Kunst zu schaffen oder einfach nur ‚in dieser Welt zu sein‘.
Ist da auch hilfreich, dass die Lieder auf „Shamanviolin“ ‚reduziert‘ sind: nur die Violine, der Schellenkranz und Lautierungen.
Komplexe und virtuose Dinge zu tun, beeindruckt einige Leute. Aber die Lieder haben nicht zum Ziel, zu beeindrucken. Die Lieder helfen dabei, den Grad der Bewusstheit zu verändern und zu einem Ort zu werden, an dem Fühlen und Erfahrungen möglich werden
Sie tragen dazu bei, dass der Hörer wieder mehr auf sich zurückgeworfen wird. So dass er eher auf das achten kann, was mit ihm passiert.
Genau. Sie tragen dazu bei, dass etwas beim Hörer passiert. Und das, was passiert, kann ich nicht kontrollieren – und der Hörer auch nicht. Die meiste Information, die wir bekommen, um die Welt zu verstehen, kommt von außen. Meist geht es darum, von anderen zu lernen, jemandem zu folgen, etwas zu glauben. Das ist grundsätzlich nichts Schlechtes, denn es ist gut zu lernen. Aber es macht einen Unterschied, wenn jemand in sich etwas findet, aus dem er etwas machen und das er nach außen tragen kann.
Raum im Kopf
Was ist es, welche Elemente in den Liedern machen das möglich?
Diese Lieder haben verschiedene Mechanismen: z.B. haben sie einfachen Motive. Manche Melodien, die ich spiele, haben nur drei verschiede Töne. Doch wenn ich sie spiele, spiele ich sie nie gleich. Es ist eine konstante Variation.
Man muss im Kopf einen Raum schaffen, in dem eine Verbindung zur Natur stattfindet, so dass es eine kontante Bewegung gibt, wie es auch in der Natur ist.

Wenn wir z.B. die Bewegung der Blätter einer Birke betrachten. Sie tun nichts Ungewöhnliches oder Unvorhersehbares, sie sind immer als Birke erkennbar, sie sind begrenzt in ihren Möglichkeiten. Aber sie sind kontinuierlich in Bewegung und keine Bewegung wiederholt sich genau. Keine Bewegung ist gleich.
Das ist ein schönes Bild! Und wenn man sich diese Bewegungen genauer anschaut, sieht man, wie komplex das Ganze ist. Wenn du einfache Strukturen verwendest, die du mehrmals wiederholst, gibst du dem Hörer damit die Möglichkeit, genauer hinzuhören, auf seine Erfahrungen und Gefühle zu achten. Und eventuell stellt er fest, dass sie sich im Laufe des Liedes ändern. Oder dass er merkt, dass das Lied zu verschiedenen Zeitpunkten etwas anderes auslöst. Abhängig davon, ob er einen guten oder einen schlechten Tag hat.
Ja genau. Daher sind die Lieder eine Einladung, den Moment anzunehmen, so wie er ist. Und einfach ruhig zu sein und zuzuhören und auf die Bewegung zu achten. Und dass diese Bewegung dann etwas in dir verändert, ist nicht verwunderlich.
Was ich hier beschrieben habe, ist eine Technik. Das ist etwas, das nicht erzwungen werden kann. Wenn wir bei dieser Art Musik Veränderungen erwarten, können sie passieren, da sie tatsächlich die Funktion des Gehirns verändern.
Wenn das Denken sich auflöst und unlogisch wird
Entstehen so auch Trance-Zustände?
Musik kann uns in veränderte Geisteszustände bringen.
D.h. ja dann auch, dass es nicht immer ganz besondere Situationen braucht, in einen Trancezustand zu kommen, sondern dass dies auch im Alltag geschehen kann. Und dass wir irgendwie die Fähigkeit verloren haben, diesen Zustand für uns zu nutzen.
Wir haben es verlernt. Wir haben eher gelernt, diese Zustände nicht wahrzunehmen, so dass wir sie heute nicht als solche erkennen. Vielmehr fürchten wir sie als Kontrollverlust. Dabei ist es ein natürlicher Zustand, den wir z.B. erleben, kurz bevor wir einschlafen und bevor wir aufwachen. Wenn das Denken sich auflöst und unlogisch wird.
Manche Leute sind in Trance, wenn sie auf ihr Smartphone schauen und immer weiter scrollen.
Trance sehe ich als einen Zustand der Harmonie. Sowohl zwischen einer Vision und einem guten Gefühl aber auch zwischen Visionen und unangenehmen Gefühlen. Aber wie du gerade gesagt hast: viele Leute fürchten den Kontrollverlust
Ja, Trance kann so sein., wie du es beschrieben hast.
Und das mit der Kontrolle ist eine interessante Sache. Wenn ich einen Trancezustand einnehme, kann ich bestimmen, wann er beginnt und auch wann er endet. Aber was in der Zwischenzeit passiert, kann ich nicht bestimmen. Ich nenne dies hier einen Dialog zwischen mir und etwas, das größer ist.
Trance-Zustände – mühelos wie eine Idee
Du hast einmal gesagt, dass du durch diese Musik einen Weg gefunden, gezielt Trancezustände zu erleben. Und damit auch einen Bezug zu deinem Erleben als Kind herstellen konntest. Habe ich das richtig in Erinnerung? Wie war es damals und wie ist das heute?
Ich habe mit 6 Jahren angefangen, Violine zu spielen. Ich war sehr motiviert und liebte klassische Musik. Und besonders die Klangfülle der Violine. Wenn ich vor Publikum gespielt habe , waren da Aufregung und Spannung, die Erwartung an mich selbst, dass ich mein Bestes geben wollte. Ich hatte Lampenfieber, aber sobald ich die erste Note gespielt hatte, verschwand dies. Dann fiel ich in einen Trancezustand, in dem nichts anderes existierte als Musik. Die Musik war dann mühelos und wie eine Idee. Wenn das Publikum applaudierte, wurde ich mir wieder bewusst, wo ich war. Aber ich wusste nicht, ob ich so gespielt habe, wie ich es gehört habe.
Und ich habe mich oft gefragt, was passiert wäre, wenn sie nicht applaudiert und mich aufgeweckt hätten.
Das ist eine interessante Frage. Und als du angefangen hast, die Lieder, die auf den Wachszylindern waren, zu spielen, hast du diesen Zustand erneut erlebt?
Ich habe die Melodien, die ich auf den Wachszylindern gehört hatte, nicht auswendig gelernt. Ich hatte den Rhythmus und die musikalischen Motive in mir und habe mir Melodien vorgestellt. Irgendwann war ich sicher, dass ich sie auf der Violine spielen kann. Und als ich sie dann spielte, kam ich sofort in einen Trance-Zustand. Der Raum, mein Körper verschwanden und ich erlebte diesen Zustand, den ich als Kind erlebt hatte, zum ersten Mal seit langer Zeit wieder. Beim Spielen kam auch die Frage auf: bin es wirklich ich, der spielt? Und ich wurde mir meiner selbst und der Umgebung wieder bewusst. Dann merkte ich, dass ich gleichzeitig angefangen hatte, mit dem Fuß aufzustampfen, was ich nicht bewusst entschieden hatte, sondern was einfach passierte. Ich realisierte, dass ich das, was ich in mir hörte, erschuf und gestaltete.
„Langetus“
Und dann konntest du diesen Trance-Zustand auch bewusst einnehmen?
Dies war das erste Mal, das ich bewusst entschieden hatte, diesen Trance-zustand einzunehmen. Und das hat mein Leben verändert. Was ich spielte, wurde der erste Song („Langetus“) auf dem „Shamanviolin“ – Album. Das ist kein einfacher Song. Ich habe ihm zugehört und ihn dann gespielt. So gab es eine Wechselwirkung zwischen dem Trancezustand und dem Weg, das Lied zu lernen. Ich habe ihn nicht geübt. Dass ich diesen Weg genommen hatte, um das Lied zu lernen, hat zur Folge, dass ich ihn nie wieder verlernen werde.
Weil es zu deinem Lied geworden ist.
Genau. Und dann habe ich mich wieder musikethnologisch damit beschäftigt. Die Lieder transkribiert und alles gelesen, was ich darüber finden konnte. Über Kai Donner und seine Reisen usw. Ich habe auch seine unveröffentlichten Tagebücher gelesen und war sehr enttäuscht, weil er nicht über die Menschen geschrieben hat, die die Lieder gesungen haben.
Leider besteht nicht viel Wissen über die Lieder an sich. Die Aufzeichnungen der Texte sind überwiegend zerstört. Und die Einheimischen konnten nicht genau sagen, worüber gesungen wurde, da die Klangqualität so schlecht war.
Somit ist das Album „Shamanviolin“ einerseits ‚bewahrend‘ und andererseits ‚erneuernd‘. Und eine Möglichkeit, die Geschichten und Mythen indigener Völker weiterzugeben.
Wenn es um indigene Völker geht, gibt es den Grundsatz: „Nichts über uns ohne uns“. Es ist die Vereinbarung, keine Gedanken über ihre Kultur aufzuschreiben, oder etwas aus ihrer Kultur zu zeigen, ohne sie zu beteiligen.

Deshalb hast du die Lieder zunächst auch dort gespielt, um eine Rückmeldung zu erhalten?
Es geht um den Respekt und die Begegnung. Wir können zusammen so viel erreichen, wenn wir uns zuhören und gegenseitig respektieren.
Respektvoller Austausch eröffnet unendlich viele Möglichkeiten
Ich sehe es so: Wenn man sich zuhört und respektiert, sind so viele Dinge möglich. Neue Dinge, weil man gemeinsam etwas entwickeln kann.
Und dadurch, dass ich etwas aus einer anderen Kultur nutze, kann ich zeigen, wie ich es verstanden habe.
Und das ist es, was ich als Musiker mache.
Ein Grund weshalb wir Probleme mit kultureller Aneignung haben, ist, dass wir nicht genug über die andere Kultur wissen, um sie zu verstehen und zu respektieren.
Ich finde, dass dies ein guter Schlusssatz ist, Ich danke dir für diesen Austausch und hoffe, dass die Leser jetzt neugierig auf das Album geworden sind. Gibt es noch etwas, das du ihnen mitgeben möchtest?
Es gibt so viele wunderschöne Dinge in der Welt. Geht auf die Welt zu, sucht euch einen Platz in der Natur und hört zu.
Und hier „Langetus“, das Lied, das eine so wichtige Rolle gespielt hat.
Die Review zu „Shamanviolin“ gibt es hier und mehr zu Tuomas Rounakari dort
Yesterday you could read the review of „Shamanviolin“ by Tuomas Rounakari.
Today follows an interview about the making of this album. We learn about the discovery of wax cylinders with recordings of songs of indigenous peoples in Siberia, which are the basis for the songs on „Shamanviolin“. And about how Tuomas Rounakari absorbed these songs and made his music from them.
The interest in indigenous peoples has increased. From the sense that ‚modern life‘ has become distant from nature and our spiritual life, there has also grown a fascination with what is understood as wisdom, spirituality, and animistic ways of life.
In the process, an ideal of ‚the indigenous‘ has often emerged that neglects how different, for example, the cultures of the Mursi in Ethiopia or the Khanty in Siberia are.
„Nothing about us without us“
The album „Shamanviolin“ or the approach used by Tuomas shows how an intercultural exchange can succeed. How similarities or at least overlaps and points of contact can be found if one approaches each other with curiosity and respect and an exchange takes place at eye level. In this way, mutual understanding can emerge, which yields a lot for everyone.
Many questions about „Shamanviolin“
Tuomas, in the interview that metal-heads published on July 30, 2023, was primarily about the album „Bear Awakener“. But we also talked about „Shamanviolin“. You told me about what changed for you when you heard recordings of Khanty music for the first time. This was, after all, the reason that you ultimately set out to find songs that the Finnish linguist Kai Donner had recorded on wax cylinders in Siberia at the beginning of the 20th century.
You actually found the recordings and then realized that they were shamanic chants that you were hearing. And not ones that are sung in rituals, but ones that have to do with everyday situations.

Yes, and these songs had expression. They were sung by singers with a lot of experience, and I had the impression that I could learn something from those songs.
Can you say in what direction that went? What you suspected, expected, or hoped for?
The essence of what I do and what inspires me has to do with how I perceive the world. Namely, as a network of relationships between beings. So also beyond human beings.
Animism as a way to perceive the world
I.e., it is also about mutual communication with the whole environment?
Yes, about the relationship with animals, trees, and plants.
So, it’s about an animistic approach?
In a way it is. Animism is often understood as something religious. Maybe it is. But in a practical way. It’s a way of perceiving and experiencing the world.
So, it’s not about believing in something.
Religions are about believing that something is true. And not experiencing it to know that it is true. No one must convince me that the birch tree I see is alive. I don’t have to believe it, I can see it.
That kind of understanding that I have a relationship with that birch tree doesn’t need faith.
What role does this play for you in the current time and your life?
This way of life and attitude, which is characterized by consideration and communication is an attitude that is behind everything I do. And this is also what essentially inspires and drives me.
Have we lost this attitude, and with it this kind of consideration and communication?
It’s not necessarily that we have lost this, but our focus is elsewhere. Which I can’t even say what it is on right now. We no longer have the focus to understand this wonderful web of relationships.
To find a new way in the present and be in this world
Do you want to use the shamanic songs to open a way to get closer to experiencing again?
Yes, whether it’s the shamanic songs on „Shamanviolin“ and „Bear Awakener“ or the Karelian laments, it’s always about finding a new way in the present, using some of the ancient techniques to create art or just ‚being in this world‘.
Does it also help that the songs are ‚reduced‘ to „Shamanviolin“? Just the violin, some jingles at the ankle, and sounds.
Doing complex and virtuosic things impresses some people. But the songs don’t aim to impress. The songs help to change the level of awareness and become a place where feeling and experience become possible.
They contribute to the listener being more turned back on himself. So that he can pay more attention to what is happening to him.
Exactly. They contribute to something happening to the listener. And what happens I can’t control – and neither can the listener. Most of the information we get to understand the world comes from the outside. Mostly it’s about learning from others, following someone, believing something. That’s not a bad thing in principle, because it’s good to learn. But it makes a difference when someone finds something within themselves that they can make something out of and take to the outside world.
Space in the head

What is it, what elements in the songs make it possible?
These songs have different mechanisms: for example, they have simple motifs. Some melodies I play have only three different notes. But when I play them, I never play them the same. It’s a constant variation.
You must create a space in your mind where there is a connection with nature so that there is a continuous movement, just as there is in nature.
For example, if we look at the movement of the leaves of a birch tree. They don’t do anything unusual or unpredictable, they are always recognizable as a birch tree. And they are limited in what they can do. But they are continuously in motion and no movement repeats exactly. No movement is the same.
That’s a beautiful picture! And when you look more closely at these movements, you see how complex the whole thing is. When you use simple structures that you repeat several times, you give the listener the opportunity to listen more closely and to pay attention to his experiences and feelings. And he may notice that they change during the song. Or that he notices that the song triggers something different at different times. Depending on whether he’s having a good day or a bad day.
Exactly. The songs are an invitation to accept the moment as it is. And to just be still and listen and pay attention to the movement. And that this movement then changes something in you is not surprising. What I have described here is a technique. It’s something that can’t be forced. If we expect changes in this kind of music, they can happen, because they actually change the function of the brain.
When thinking dissolves and becomes illogical
Does this also create trance states?
Yes, music can bring us into altered states of mind.
I.e., then also that it does not always need very special situations to come into a trance state, but that this can also happen in everyday life. And that we have somehow lost the ability to use this state for us.
In a way we have unlearned it. Rather, we have learned not to perceive these states, so that today we do not recognize them as such. Rather, we fear them as a loss of control. Yet it is a natural state that we experience, for example, just before we fall asleep and before we wake up. When thinking dissolves and becomes illogical.
Some people are in a trance when they look at their smartphones and keep scrolling.
I see trance as a state of harmony. Both between a vision and a good feeling but also between visions and unpleasant feelings. But as you just said: many people fear the loss of control.
Yes, trance can be like that, as you described.
And the control thing is interesting. When I enter a trance state, I can determine when it starts and also when it ends. But what happens in the meantime, I can’t determine. I call this a dialogue between me and something bigger.
Trance states – effortless as an idea
You once said that through this music you found a way to specifically experience trance states. And thus, you were also able to establish a connection to your experience as a child. Do I remember that correctly? What was it like then and what is it like now?
I started playing the violin when I was 6 years old. I was very motivated and loved classical music. And especially the sonority of the violin. When I played in front of an audience, there was excitement and tension, the inner knowing to give my best. I had stage fright, but as soon as I played the first note, it disappeared. Then I fell into a trance state in which nothing else existed but music. The music was then effortless and like an idea. When the audience applauded, I became aware again of where I was. But I didn’t know if I was playing as I heard.
And I often wondered what would have happened if they hadn’t applauded and woken me up.
Yeah, that’s an interesting question. And when you started playing the songs that were on the wax cylinders, did you experience that state again?
I didn’t memorize the melodies that I had heard on the wax cylinders. I had the rhythm and musical motifs inside me and imagined melodies. At some point, I was sure I could play them on the violin. And then when I played them, I immediately entered a trance state. The room, my body disappeared, and I experienced that state I had experienced as a child for the first time in a long time. While playing, the question also came up: Is it really me who is playing? And I became aware of myself and the environment again.
Then I realized that at the same time, I had started stamping my foot, which I had not consciously decided to do, but which just happened. I realized that I was creating and shaping what I heard inside me.
„Langetus“
And then you were able to consciously enter that trance state?
This was the first time I consciously decided to enter this trance state. And that changed my life. What I played became the first song („Langetus“) on the „Shamanviolin“ album.
It’s not an easy song. I listened to it and then played it. So, there was an interaction between the trance state and the way to learn the song. I didn’t practice it. The fact that I had taken this path to learn the song meant that I would never unlearn it.
Because it has become your song.
Yes, and then I went back to it ethnomusicological. Transcribed the songs and read everything I could find about it. About Kai Donner and his travels, etc. I also read his unpublished diaries and was very disappointed because he didn’t write about the people who sang the songs.
Unfortunately, there is not much knowledge about the songs themselves. The records of the lyrics are mostly destroyed. And the locals could not tell exactly what was sung about, because the sound quality was so poor.
That means, the album „Shamanviolin“ is on the one hand ‚preserving‘ and on the other hand ‚renewing‘. And a way to pass on the stories and myths of indigenous peoples.
When it comes to indigenous peoples, there is a principle: „Nothing about us without us“. It’s the agreement not to write down any thoughts about their culture or show anything from their culture without involving them.
That’s why you played the songs there first, to get feedback?
It’s about respect and meeting each other. We can achieve so much together if we listen and respect each other.
Respectful exchange opens up endless possibilities

The way I see it, when you listen and respect each other, so many things are possible. New things because you can develop something together. And by using something from another culture, I can show how I understood it.
And that’s what I do as a musician.
One reason we have problems with cultural appropriation is that we don’t know enough about the other culture to understand and respect it.
That is a good closing sentence! Thank you for this exchange and I hope that readers are now curious about the album.
Is there anything else you would like them to take away?
There are so many beautiful things in the world. Go out into the world, find a place in nature and listen.
And here is „Langetus“, the song that played such an important role.
The review for „Shamanviolin“ you can find here and more about Tuomas Rounakari there
Bildquellen
- tuomas rounakari: Split Screen Management
- tuomas rounakari 4: tuomas rounakari
- tuomas rounakari interview 2 2023: Tuomas Rounakari / pic by Ulla Nisonen
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