WICKED DISCIPLE – Im Interview mit Patrick “Ted“ Donath
Wicked Disciple bescherten uns am 01.09.2017 mit “Salvation Or Decline“ ein richtig gelungenes Debütalbum nach Maß, welches jedes metallische Herz höher schlagen lassen sollte. Grund genug für uns, mit Sänger und Gitarrist Patrick “Ted“ Donath, ein Interview zu führen. Ted entpuppt sich dabei als äußerst gesprächsfreudig und weiß interessantes sowie informatives zur Band zu berichten. Den Gesprächsverlauf wollen wir euch im Folgenden natürlich nicht vorenthalten:
Hallo Ted! Mein Name ist Stahl vom Online-Magazin metal-heads.de. Ich freue mich sehr, dass wir die Möglichkeit erhalten haben, im Rahmen der Veröffentlichung des offiziellen Debütalbum von Wicked Disciple – “Salvation Or Decline“ – ein Interview führen zu können.
Wicked Disciple – Eine Band stellt sich vor
Metal-Heads.de (MH.de): Ted! Wicked Disciple wurden von dir, nach deinem Ausstieg bei Greydon Fields, im Jahr 2014 ins Leben gerufen. Da euch wahrscheinlich noch nicht alle unsere Leser kennen, bitte ich dich, zunächst die Band vorzustellen.
Patrick Donath (Ted): Hi, Stahl! Danke, dass ihr uns hier bei metal-heads.de eine Plattform für Wicked Disciple gebt. Wir bestehen momentan aus Gitarrist, Bassist und Produzent Michael Neugebauer vom Rock & Soul Studio in Duisburg. Michael ist auch Gitarrist der Band “The Atrium“ und mein Metal-Bruder im Geiste. Dann ist da unser Drummer Alex Knauf aus der Loreley Gegend, er ist genau wie Michael hauptberuflicher Musiker. Ich bin Patrick der Sänger und zweite Gitarrist der Band, der das Ganze – mit Hilfe von “The Atrium“ Sänger Martin Holtkamp – ins Rollen gebracht hat. Er stellte mir Michael vor und half mir bei “You Will Never Know“ mit geilen Arrangement-Tipps und ’ner megageilen Gastvocal-Performance. Aber, wie auch du lieber Stahl, nennt mich jeder Ted.
MH.de: Wie viele andere Bands auch, könnt ihr euren Lebensunterhalt wahrscheinlich nicht alleine durch die Musik bestreiten. Welche Jobs übt ihr im normalen Alltag aus, wenn ihr nicht als engagierte Musiker unterwegs seid?
Ted: Beide, Micha sowie Alex verdienen ihren Lebensunterhalt tatsächlich mit der Musik, nämlich als Gitarren- bzw. Schlagzeuglehrer. Alex spielt noch bei “The Ventilators“ und Micha, wie gesagt, bei “The Atrium“. Alex ist studierter Schlagzeuger und Instrumentalpädagoge, der immer auf der Suche nach neuen Herausforderungen ist und deswegen auch bei Wicked Disciple spielt, so seine Worte. Micha ist studierter Sound-Engineer und neben seiner Tätigkeit als Gitarrenlehrer führt er zusammen mit seinem Kumpel Simon Nellessen das Rock & Soul Studio in Duisburg. Außerdem hab‘ ich manchmal das Gefühl, dass die Seele von Cliff Burton in ihn gesprungen ist. Ich kann nur jeder ambitionierten Rock- oder Metal-Band empfehlen beim Micha ihre Musik aufzunehmen. Gerade, wenn man wie ich, bezüglich der Harmonien und Arrangements nicht so gut unterwegs ist, gibt Micha meinen rohen Entwürfen den nötigen Feinschliff.
Beeindruckendes Debüt von Wicked Disciple
MH.de: Kommen wir nun zu eurem Debütalbum “Salvation Or Decline“, welches am 01.09.2017 über Roll The Bones Records erschienen ist. Wie in unserem Review vom 05.08.2017 bereits erwähnt, gehört “Salvation Or Decline“ für mich mit zu den besten Metal-Alben des bisherigen Jahres 2017. Auch von anderen Kollegen der schreibenden Zunft gibt und gab es viel Lob. Was empfindest du bei so viel positiver Kritik? Bist du stolz auf euer Werk? Hast du auch negative Kritik erfahren müssen? Wie zufrieden bist du selbst mit dem Gesamtprodukt, insbesondere der gelungen und lebendigen Produktion?
Ted: Lieber Stahl, für dein Super Review – wir haben dich nicht dafür bezahlt, hahaha, bitte bestätige das nochmal – vielen Dank. Es ist nun mal wie es ist, die Reviews sind durchweg der absolute Hammer, insbesondere die Textinhalte. Manchmal wundere ich mich nach der Lektüre, dass dann da nicht die volle Punktzahl steht, bei so viel Lob…hahaha. Wir alle, also Micha, Alex, unsere Grafikkünstlerin Selina Maleska, Roll The Bones Records Boss Greg Vogt und ich warten allerdings noch auf die Reviews vom Metal Hammer und den Oktober Soundcheck des Rock Hard. Vielleicht traut sich ja das Rock Hard sogar mal ’ne Platte von einem kleinen Independent Label als Platte des Monats zu küren. Hört sich vermessen an, finde aber, dass es durchaus möglich ist. Wenn man die bisherigen acht Reviews (Stand: 08.09.2017) zusammenfasst, sind wir immer locker im oberen Drittel. Okay, im Rock Hard sind es 12 Rezensenten, aber ich bin guter Hoffnung. Ich denke, man kann subtil erkennen, dass ich verdammt stolz auf “Salvation Or Decline“ und unsere Band bin. Zum Sound: Ich finde, der Micha hat sich da wirklich mehr als übertroffen und auch das wird in einigen Reviews besonders hervorgehoben. Rock & Soul ist für mich die Adresse für ’ne fette Produktion. Das Studio ist so saugemütlich und der Kühlschrank funktioniert tadellos…Skol.
Huhn oder Ei – Text oder Musik? Das ist hier die Frage!
MH.de: Worauf legst du beim Schreiben der Songs wert? Wie ist deine Vorgehensweise, wenn dir eine Idee in den Sinn kommt?
Ted: Ich weiß nicht was noch für Fragen kommen, aber ich denke das wird die am schwersten zu beantwortende Frage sein, hahaha. Das Wichtigste für mich ist, nicht verkrampft etwas zu versuchen. Im Prinzip setze ich mich einfach an die Gitarre und jamme ein bisschen herum, ohne Druck oder dem Vorsatz was schreiben zu wollen. Entweder kommt ein Riff, welches ich aufnehme oder halt nicht. Mit dem Arrangement beschäftige ich mich gar nicht, das ist sowas von Michas Ding, da kann ich nur gelegentlich mal eingreifen. Wenn Micha und ich dann einen Termin gefunden haben, wir treffen uns sporadisch ein- bis zweimal im Monat für einen Tag. Okay ’n halben Tag, denn ab 15 Uhr läuft das Köpi. Ich stelle ihm dann so fünf bis zehn Riffs meiner Sammlung vor und dann mistet er erstmal aus und/oder bringt seine Riffs ins Spiel. Es ist aber auch schon oft genug vorgekommen, dass wir in den ersten zwei bis drei Stunden komplett neue Sachen komponierten. Ein Beispiel…die Flamenco Gitarre im Intro von “Lucifer’s Pride“ habe ich mir in der Zeit ausgedacht während Micha kurz Kippen holen war. Die Texte kommen aus dem real existierenden Wahnsinn, dass sich Leben nennt. Ich finde es sehr schade, dass heutzutage kaum noch auf die Texte wert gelegt wird. In Rezensionen kommen die, genau wie das Artwork, viel zu kurz. Wenn ich daran danke, wie viel Arbeit Selina in das Artwork gesteckt hat oder wie lange ich an “Helltime Left Behind“ gesessen habe. Oder damals bei Greydon Fields…nur für den Text von “To The Sea“ habe ich Moby Dick je einmal auf englisch und einmal auf deutsch gelesen. Was war zuerst da? Huhn oder Ei bzw. Text oder Musik? “Hall Of The Jaundiced King“ und “For Those Who Chose To Pose“ sind zum Beispiel am einem Studiotag entstanden, während Micha am Mischen war und ich ein “bissken“ Luft hatte. Das ist bei zwei der vier Songs für’s nächste Album auch wieder vorgekommen. Michas Gitarrensoli sind komplett während des einen Studiotages entstanden – meine Soli zu 90%. Da ich im Gegensatz zu Micha jetzt nicht der totale Saiten-Virtuose bin, merkt man das z.B. bei “For Those Who Chose To Pose“ oder “Lucifer´s Pride“ ziemlich amtlich. Eigentlich ist nur das Solo zu “Amok“ zuhause auskomponiert worden.
MH.de: Es ist aufgefallen, dass du einige Titel umbenannt hast. “Seranades You Can‘t Stand“ und “Lucifer’s Pride“ hießen auf dem “Traveler In Time“ Demo noch “Sometimes“ bzw. “Seven Deadly Sins“. Was ist der Grund für die Umbenennung der Tracks?
Ted: Sie sind jetzt vollkommen ausproduziert und gemastert. Sozusagen von Micha auf eine andere Ebene gehoben worden und da die alten Versionen noch auf youtube & soundcloud existieren, können die interessierten Metaller da einen großen Unterschied ausmachen. Im Netz kann ich ja überall (Demo) dahinter schreiben. Auf einer CD halt nicht. Außerdem ist ja jetzt ein echter Drummer zu hören und die ab und zu aufkommende Kritik, dass die Drums an einigen Stellen noch mutiger sein könnten ist ganz alleine meine Schuld, weil ich Honk auf einmal unbedingt so schnell es ginge doch ’ne physische CD herausbringen wollte, da die Jungs von Black Messiah mir anboten diese auch am Merchandise-Stand anzubieten. Das ist nicht selbstverständlich und eine tolle Chance “Salvation Or Decline“ zu verbreiten, da wir mit Wicked Disciple ja selbst nicht live spielen werden. Deshalb sag ich hier mal ein fettes Danke an Ask, Gram, Sutr, Pete & Zagan.
Metallica und der Mut für offene Worte!
MH.de: Wie man am Song “Jaymz Wordz“ erkennen kann, machst keinen Hehl aus deiner Verehrung für Metallica. Können wir zukünfig eine Metallica-Coverversion, z.B. für eine Single B-Seite, von Euch erwarten?
Ted: Bei dem allergrößten Respekt für Metallica, aber die Verehrung bezieht sich wenn, dann überhaupt nur auf James Hetfield und Cliff Burton. Ich finde Hetfield’s Bühnenpräsenz toll und die Koordination von Riffing und Vocals ist auch ziemlich geil. Cliff Burton schrieb zum großen Teil “Orion“…nuff said. Wenn ich mal was covern würde, dann wohl eher Jerry Reed’s “East Bound And Down“. Dafür bräuchte ich allerdings je einen fähigen Banjo und Steel-Guitar bzw. Bottleneckspieler. Und jetzt kommt der Satz für den mich alle MetalliManiacs verachten werden, hinter dem ich aber zu 100 % stehe. Seit Wicked Disciple bessere Songs schreiben als Metallica, zumindest zu weiten Teilen, ist da zwar noch Respekt aber keine Verehrung. Die Jungs arbeiten viel zu viel mit dem Kopf und zu wenig mit dem Herzen und ich denke, die lassen sich weder von einem Toningenieur noch einem Produzenten etwas sagen. Bei den YouTube Videos lache ich mich immer kaputt über was für’n Fitzelscheiss die diskutieren. Die sollen mal locker bleiben. Es ist nur Musik und nicht die Erforschung eines Heilmitttels gegen Krebs. Musikalische Freiheit hin oder her, aber wenn ich nicht den Micha hätte würden meine Songs auch nicht so zünden. Versteh‘ mich nicht falsch, hier und da blitzt es bei Metallica noch auf, u.a. bei “Bleeding Me“ , “Broken, Beat & Scarred“ oder “Halo On Fire“. Oder höre dir die erste Hälfte von “Outlaw Torn“ an. Altobelli, dass ist sowas von genial und dann auf einmal verlieren die den Faden und das Lied plänkelt die zweite Hälfte nur noch so rum. Man, da könnt ich ausrasten. Ich würde mich ja gerne wieder an ihnen orientieren und aufschauen, aber das wird wohl nix mehr, es sei denn die lassen Micha und mich mal da ran. Aus den letzten fünf Alben hätte man halt ein Meisterwerk oder zwei sehr gute Platten machen können, ohne Füller wie “Confusion“, “Cyanide“, “Murder One“, und vieles mehr. Oder “Lulu“…??? Hallo, wir reden von Metallica und nicht von der Pepe Lienhart-Band. Könnt‘ ich mich stundenlang drüber aufregen, Himmel, Arsch und Zwirn…
Mit Mars und seinen Monden zum Epic Metal
MH.de: “Phobos, Deimos & Mars“ gehört mit zu meinen persönlichen Favoriten und ist ein rund 13-minütiges Instrumental-Epos geworden. Wie kamst du auf die Idee einen solchen nicht alltäglichen Song zu schreiben?
Ted: Das ist Zagans (Frontmann von Black Messiah) Schuld, hahaha…er meinte, er bräuchte für’s Album noch einen epischen Song und ich sagte ihm, dass ich einen schreiben würde. Ich setzte mich hin und die Riffs für den ersten Teil – “Phobos“ – flossen so aus den Fingern. Man hört übrigens im Intro bei den Chören sowas wie Ooo-Din (Odin), aber Zagan fand’s für das Album nicht stimmig. Womit er letztendlich ja auch Recht hatte. Also nahm ich die Idee für Wicked Disciple auf und schaute, was man damit noch so machen kann. Ziel war es “Phobos“zu behalten, aber das leicht paganhafte aufzubrechen und es dann bis zum Modern-Metal und einer kurzen Funkpassage – “Deimos“- zu treiben, um es dann wieder in epischeres Fahrwasser – “Mars“ – zu führen . Das Outro ist quasi eine Varianz des Intros, basiert also auf dem Thema. Die meisten Riffs für “Deimos & Mars“ entstanden dann im Winter 2016. Im Studio hat Micha das dann mit mir arrangiert und noch ein paar Ideen beigesteuert. Die zweiten, dritten und vierten Gitarrenspuren in den drei Akkustik-Parts, die ja die drei Teile voneinander trennen, entstanden wieder spontan im Rock & Soul-Studio – der Wicked Disicple Hauptzentrale Duisburg.
Vom Duo zum Trio!
MH.de: Eine lange Zeit bestanden Wicked Disciple nur als Duo, aus dir und Multiinstrumentalist Michael Neugebauer. Mit Alex Knauf hast du einen sehr fähigen Schlagzeuger gefunden und in die Band geholt. Wie bist du auf ihn aufmerksam geworden und wie konntest du ihn überzeugen bei Wicked Disciple einzusteigen?
Ted: Ist ja eigentlich schon einige Zeit her. Beide, Alex und ich, sind große Rage Fans, dass Manni Schmidt mittlerweile mein Arbeitskollege ist, ist ein glücklicher Zufall am Rande, dem ich halt Manni’s Gast Solo auf “Helltime Left Behind“ zu verdanken habe. Ich schweife mal wieder ab, also es gab dieses Konzert der Tres Hombres aus denen ja dann später Refuge entstanden und da kamen Alex und ich ins Gespräch. Ich habe Ihm die damaligen Songs später via Dropbox zugeschickt, worauf er die Schlagzeugideen zuhause einspielte und mir zurücksendete. Überzeugt von deren Qualität luden wir Ihn daraufhin ins Rock & Soul Studio zu Micha ein, um die finalen Drums aufzunehmen.
MH.de: Ist es geplant die Band mit einem Bassisten aufzustocken oder wollt ihr als Trio weitermachen? Von der Band AngelInc aus Duisburg weiß ich, dass es aktuell schwierig ist gute Bassisten zu finden. Sie sind selber auf der Suche. Habt ihr ähnliche Probleme einen Basser zu finden?
Ted: Mit Micha hab ich den besten Bassisten den ich mir wünschen kann.
Der Traum vom Vinyl
MH.de: Vinyl ist wieder stark im Kommen. Wird es von “Salvation Or Decline“ auch eine Vinyl-Version geben?
Ted: Ohhh…der Traum besteht, und wie. Dafür das Micha und Alex unentgeltlich bei Wicked Disciple spielen – vergesst nicht, es sind Profimusiker – bleiben die Restkosten allerdings komplett bei mir. Es hängt davon ab, ob genug Kohle in die “Ein-Jahr-nach-Release“ Spardose kommt, die es wirklich gibt. Ich habe natürlich Mega-Glück, dass meine Freundin Selina das Artwork und den ganzen Promostuff, wie Flyer, Aufkleber, Plektren umsonst für mich entwickelt und verwirklicht. Das hat mir einiges mehr ermöglicht. Eigentlich ist so eine supergeile Arbeit ganz schön teuer. Danke nochmals dafür, Honey! Jeder Euro, der nach einem Jahr in der Spardose ist wird wieder komplett in die Band re-investiert. Ich würde natürlch gerne ’ne Picture 12“ von “Phobos, Deimos & Mars“ veröffentlichen und auf die B-Seite ein bis zwei neue Songs plus zwei Alternativ-Mixe packen, denn es gibt ja ’ne Extended Version von “Serenades You Can’t Stand“ und ’ne Hammond-Orgel dominierte Version von “You Will Never Know“. Das kostet aber schon im Einkauf 14,- Euro. Das ginge nur über Pre-Order /Vorkasse. Wenn einer eurer treuen Leser einen Tipp hat, wo oder wie es günstiger geht (bei ner 100er Auflage), lasst es mich bitte wissen.
MH.de: Hauptamtlich, wenn man das so sagen darf, bist du ja als Gitarrist (Donar) bei den Pagan-Metallern Black Messiah unterwegs. Wie koordinierst du die “Doppelbelastung“ mit der ebenso intensiven Arbeit mit Wicked Disciple?
Ted: Das passt schon! Wicked Disciple ist ja ein reines Studioprojekt und man macht Musik ohne Termindruck, Proben oder Erwartungen. Bei Roll The Bones Records ist es zwar sehr professionell, aber trotzdem super entspannt. Nimmt Gregor eine Band unter Vertrag die ihm persönlich gefällt, dann lässt er sie auch Schalten und Walten wie die Band es will. So muss das sein…
MH.de: Wenn ich richtig informiert bin, gehen Black Messiah ab Februar 2018 u.a. mit Korpiklaani und Heidevolk auf Tournee. Gibt es bezüglich Wicked Disciple auch schon Planungen für eine Tour oder einzelne Auftritte?
Ted: Jau, mit meinen Pagan-Bros haben wir in nächster Zeit so einiges an Liveaktivitäten vor uns und auch endlich mal wieder drei Gigs im Pott. Das mit Heidevolk, die für mich in diesem Musikgenre die Geilsten sind, ist echt der Hammer und in der Markthalle in Hamburg oder im Z7 in Pratteln, ganz zu schweigen in der Turbinenhalle zu spielen hat schon einen gewissen Charme. Ich weiß aber auch, wie hart es manchmal sein kann. Es gibt halt solche und solche Veranstalter. Manchmal behandelt man dich absolut korrekt und mit Wertschätzung, wie zum Beispiel Peter und sein Turock Team in Essen. Es gibt aber halt auch ganz üble schwarze Scharfe deren Namen ich besser nicht nenne.
MH.de: Zu guter Letzt noch eine allgemeine Frage. Einer unserer letzten Interview-Partner versetzte unsere Redaktion mit seiner Aussage, dass der Metal tot sei, in Erstaunen. Sicherlich wird das Rad nicht neu erfunden, aber meiner Meinung nach ist der Metal immer noch einer der facettenreichsten Musikstile. Wie ist deine Sichtweise? Ist der Metal wirklich tot?
Wicked Disciple kennen keine Scheuklappen
Ted: Auf keinen Fall, wie ich ja schon etwas weiter oben ausführte. Aber, auch wenn ich mich auf einer Seite wie metal-heads.de an vollkommen falscher Stelle oute, wie sangen einst Sacred Reich in “31 Flavors“: “….here’s so much music for you to choose so don’t just be a metal dude it’s cool fool“. Solange es gute Musik gibt ist mir egal was die Leute sagen oder denken, deswegen hab‘ ich Greg auch gebeten das Deaf Forever ausdrücklich nicht zu bemustern. Ich bin gegen Scheuklappen, daher steht auf unseren Flyern ja auch “Different NOT Cliché“ und auf unseren Aufklebern „No Walls…No Frontiers“. Was wäre die Welt ohne Faith No More, Disturbed, Godsmack, Nirvana oder ELO ? Ich liebe so open-minded Metal-Typen wie Marcel & Martin von Radio Riffgewitter, da hörste erst einen Song von Death und danach kommt Artizan (gell,Morty ?) oder Judas Priest. Leute hört mal bei Gregor’s Band Greydon Fields rein…richtig cooler Stoff. Nicht zu vergessen die weiteren Roll The Bones-Bands: Ra’s Dawn, Sunchair, Ignition – Duisburg, again…yeah…!!! Und ganz frisch – Lyria’s Legacy. Allein an diesem kleinen aber feinen Kreis kann man erkennen wie geil und aktiv der Underground ist. Leute – Support The Underground – es gibt so viel geiles Zeug zu entdecken. Die alteingesessenen Bands sind fast alle satt und können nicht mehr mithalten. Ich verüble es ihnen aber auch nicht. Ach übrigens, bevor ich es vergesse, es können interessierte Musiker gerne mit mir Kontakt aufnehmen, wenn sie ein gewisses Maß an Talent nicht unterschreiten und gerne bei der nächsten CD mitwirken. Allerdings “gibbet“ keine Kohle. Gerne auch Cellisten/Cellistinnen oder die bereits erwähnten Banjo-, Steelguitar oder Bottleneck-Spieler.
MH.de: Ted, ich bedanke mich ganz herzlich für das Interview und wünsche dir und der Band alles Gute für die Zukunft.
Ted: Lieber Stahl, wir danken dir und metal-heads.de für eure Zeit und Mühe. Wir würden uns wirklich sehr freuen, wenn du oder ihr uns mal während einer Aufnahmesession auf ein oder zwei Bierchen im Studio – wo auch sonst – Duisburg besuchen würdet.
MH.de: Ted, darauf kommen wir sehr gerne zurück.
So, liebe Leser, das war’s. Nach wie vor, kann ich euch “Salvation Or Decline“ von Wicked Disciple einfach nur wärmstens ans Herz legen. Es lohnt sich! Wir haben es hier mit einer Band und Musiken zu tun, die noch enormes Potenzial zu bieten haben und von der Langweiligkeit einiger etablierter Bands ablenken.
Weitere wichtige Infos zur Band findet ihr auf Facebook oder bei Roll The Bone Records.
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Bildquellen
- Wicked Disciple – Patrick Donath: Pressekit -Wicked Disciple / Patrick Donath
- Wicked Disciple – Salvation Or Decline – Cover: Pressekit - Wicked Disciple / Patrick Donath
- Traveler In Time – Cover: Wicked Disciple - Presskit
- Wicked Disciple – Michael Neugebauer: Pressekit - Wicked Disciple / Patrick Donath
- Wicked Disciple – Alex Knauf: Presskit - Wicked Disciple / Patrick Donath
- Ted Hetfield: Wicked Disciple - Presskit
- Wicked Disciple – Salvation Or Decline – Cover-Ausschnitt: Pressekit - Wicked Disciple / Patrick Donath
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