Dream Ocean, Elvellon, Pantaleon & Unhallowed Deliverance: die MELODIC METAL NIGHT
Das war eine Nacht! Präsentiert von metal-heads.de fand am 10. November 2018 die MELODIC METAL NIGHT in der Kulturhalle in Windeck statt. Symphonisch, episch, progressiv und dabei immer auch melodisch, garniert mit Death Metal á la Gojira – eine Mischung, die ich so noch nicht erlebt habe.
UNHALLOWED DELIVERANCE – GOJIRA-Cover vom Feinsten
Den Anfang machten UNHALLOWED DELIVERANCE aus Windeck. Im Vorfeld hatte wusste ich über diese Band lediglich, dass sie aus einem Schulprojekt hervorgegangen ist und sich „vielfältigen Death Metal“ auf die Fahnen geschrieben hat.
Auf die Bühne kommen junge Herren in Anzughose, weißem Hemd und Krawatte und hauen uns Only Pain von GOJIRA um die Ohren, das vor Kraft nur so strotzt. Heute Abend spielen UNHALLOWED DELIVERANCE ausschließlich GOJIRA-Songs. Und das machen sie richtig gut! Da kommt ein wahnsinnig fetter Sound von der Bühne. UNHALLOWED DELIVERANCE gelingt es tatsächlich, die Mischung aus Geschwindigkeit, Progressivität, Eingängigkeit und Aggressivität rüberzubringen, die für GOJIRA so typisch ist. Arthur Haltrichs Vocals klingen vielleicht nicht ganz so dämonisch wie die von Joe Duplantier, aber ausdrucksstark und an den richtigen Stellen aggressiv. Mike Hildebrandt, Luc Ibrom und Marco Illian erzeugen an den Gitarren einen fetten Sound und zeigen sich technisch versiert, während Markus Brouwers (Bass) und Elias Möller (Schlagzeug) drückende Bass ’n Drums-Patterns abliefern.
Kein Wunder, dass vor der Bühne die Post abgeht. Auch wenn Arthur Haltrich sich nach Oroborus nicht so ganz zufrieden mit dem Publikum zeigt.
Ihr habt mich da ganz schön hängen lassen. Ich hoffe, das wird jetzt anders!
Das Publikum geht – so in die Pflicht genommen, noch mal richtig gut mit. Es feuert die Band an und zeigt headbangend, dass UNHALLOWED DELIVERANCE ordentlich Spaß machen. Dass die Jungs heute erst ihren zweiten Gig spielen, merkt man ihnen nicht an.
Heute Abend haben sie gezeigt, was sie draufhaben. Wie sie mir später erzählten, arbeiten sie an eigenen Songs. Da darf man gespannt sein und hoffen, dass sie durch den Gegenwind, der ihnen aufgrund der Ausrichtung ihrer Musik schon entgegenwehte, den Kopf frei bekommen haben für ihren eigenen musikalischen Weg.
PANTALEON – Prog-Metal voller feiner Melodien und harter Rhythmen
Dass PANTALEON live absolut überzeugen können, durfte ich schon mehr als einmal erleben. Daher habe ich mich auf ihre Show sehr gefreut. Mit ihrem groovenden und dennoch harten Metal, komplex arrangierten Songs begeistern sie mich und ihr weiteres Publikum auch heute Abend wieder.
Wake Up ist der passende Opener, der mit druckvollen Drums, tollen Riffs und mitreißenden Rhythmen direkt auf einem hohen Energielevel ansetzt. Und so druckvoll und viral bleibt das ganze Set. Schon bei Slaves to Ourselves ist das Publikum headbangend und singend mit dabei. Die epischen Anteile des Songs fordern ja auch regelrecht dazu auf. March Of The Titans macht seinem Namen alle Ehre und kommt mit seinen starken Riffs und epischen Momenten gut rüber. Der Titelsong des Albums Virus, der trotz seiner Länge nie langweilig wird, nimmt uns mit einem Feuerwerk an Klängen und Stimmungen gefangen.
Jacques Wery sorgt am Keyboard für die atmosphärische Basis und Jan Palkoska für treffsichere Drumattacken. Sebastian Heuckmann liefert differenzierte und groovende Basslinien und Xaver Schiffels setzt auf seine wie immer blitzsaubere Gitarrenarbeit präzise die Soli. Dazu die variable und volltönende Stimme von Till Sauer, die auch sicher in die hohen Töne schwingt.
Energie und musikalisches Feuerwerk
Kraftvoll mit Ausflügen in die Ballade kommt Condemned daher. Ein Song, den das Publikum bis dahin schon mehrfach eingefordert hat. Bei hochgereckten Fäusten und fliegenden Mähnen werden außerdem ihre Nackenmuskeln stark beansprucht.
Recovery geht mit tiefem, fast doomigen Bass und eindringlichem Drumming direkt angenehm in die Magengegend. Die Spannung im Raum wird noch einmal spürbar, wenn die Instrumente das Tempo zurücknehmen und Till Sauer sicher und gelassen die hohen Töne angeht. Kein Wunder, dass heftig applaudiert und Zugabe gefordert wird.
PANTALEON haben wieder einmal ein bis zum Ende spannendes Set gespielt. Mit druckvollen Songs, episch-theatralischen Momenten auf technisch hohem Niveau. Die Energie, die aus den Songs strömt, haben die Jungs mit ihrer Bühnenperformance noch unterstrichen. Sie sind immer gut im Kontakt mit dem Publikum. Sebastian Heuckmann ist unermüdlich auf der Bühne unterwegs und Frontmann Till Sauer scherzt mit den Fans vor der Bühne.
PANTALEON agieren mit viel Spielfreude während die Zuhörer ordentlich in Bewegung sind und lautstark mitsingen. So muss ein Metal-Abend aussehen.
ELVELLON entführen in eine Fantasiewelt
Mit einer Verbindung aus Klangmalerei, symphonischen Elementen, treibenden Drums, fetten Riffs und einer glockenhellen Stimme, schaffen ELVELLON eine magische Atmosphäre.
Für die fetten Gitarrentöne ist Gilbert Gelsdorf zuständig, während Pascal Pannen atmosphärisch dichte Keyboardklänge erzeugt, Martin Klüners energisch die Drums betätigt und Nele Messerschmidt mit ihrer schönen Stimme die abwechslungsreichen Melodien transportiert.
Facettenreiche verträumt-harte Metalsongs
ELVELLON nutzen die Bandbreite des Symphonic Metals aus und kombinieren bekannte mit neuen Elementen. Ob sie bei dem energischen Dreamcatcher Breakdowns einbauen, diese Härte in The Puppeteer oder auch King Of Thieves mit orientalisch klingenden Tönen anreichern – sie sorgen für Tanz und Mähneschwingen im Publikum.
Das Publikum, das von Gilbert Gelsdorf dirigiert wird, erhält von Nele Messerschmidt ein dickes Lob fürs Mitsingen. Das habe hier besser geklappt, als auf den vorangegangenen Festivals. Gilbert Gelsdorf geht sogar so weit zu sagen: Ich bin sogar ein bisschen verliebt. Schön und ansteckend ist es, mitzuerleben, welchen Spaß die Band auf der Bühne hat. Da werden untereinander Scherze gemacht und viel gelacht. ELVELLON erzählen nicht nur mit ihren Songs Geschichten, sondern hier auch Anekdoten. Zum Beispiel von ihrer Fahrt hierher nach Windeck, oder dass man zur Beruhigung nicht nur Schafe sondern auch Würstchen zählen könne.
Nele Messerschmidt erntet kräftigen Jubel, als sie sich dafür bedankt, dass das Musikvideo zu Born From Hope bereits eine Million Aufrufe hat. Mit diesem Song wollen sie auch ihr Set beenden. Aber ohne Zugabe will das Publikum sie nicht gehen lassen. Und so zeigen ELVELLON mit dem hymnischen Oraculum noch einmal, wie man symphonischen Metal episch und bombastisch spielen kann, ohne kitschig zu werden und verspielte Melodien in wuchtige Soundstrukturen einarbeiten kann.
DREAM OCEAN – kraftvoll dramatischer Symphonic Metal
DREAM OCEAN haben auch heute Abend ihre moderne Verbindung aus Power Metal, symphonischen Elementen und Dramaturgie der Oper gut in Szene gesetzt.
Nach dem Intro Inception zeigen sie mit Beyond The Greed, wohin die Reise gehen wird. Der Song beginnt mit druckvollen Riffs, die einen Kontrast zu den verträumten melodischen Anteilen bilden. Everstorm setzt dies fort. Hier fügen sich die fetten Riffs in den orchestralen Klang ein, forcieren die Drums mit dem Bass den Druck. Die Keys begleiten dies ohne ihren Klang in den Vordergrund zu spielen. Der Gesang schwebt darüber.
Somewhere Untouched mit seinem leicht orientalischen Einschlag und Wolfheart mit überraschenden Melodien und der Geschichte über einen Mythos, bei dem bei Sonnenlicht Wölfe zu Frauen werden, sind für mich die interessantesten Songs. Und dem Publikum scheinen sie auch zu gefallen, wenn man den Applaus betrachtet.
Das Publikum lässt sich immer wieder durch die deftigen Riffs, die förmlich in die Orchestrierung hineinfließen und Songpassagen, die wie Filmmusik klingen, einfangen. Hierbei schafft Tim Kirchhoff am Keyboard die für den symphonischen Metal charakteristischen Klangfarben, die Oz Khan mit seinen markanten und temporeichen Riffs ergänzt und kontrastiert. Sebastian Heuckmann (Bass) und Marcus Fidorra (Schlagzeug) sorgen für Struktur und den Power Metal Anteil. Gekrönt wird dies mit der Stimme von Başak Ylava, die all dies mit ihrem klassisch gebildeten Mezzosopran eindrucksvoll ergänzt.
Wunderbare Klänge und eine gewaltige Stimme
Im Song To The Aurora kann Başak Ylava noch einmal ihre herausragende Stimme nutzen und hörbar machen, dass sie diese nicht nur kraftvoll sondern auch ganz filigran einsetzen kann. Wunderbar auch immer wieder, wie geschmeidig sie die hohen Töne angeht. Dabei steht sie alleine auf der Bühne, die Melodie baut das Lied wie eine riesige Welle auf, die sich von der Bühne über das Publikum ergießt und es umhüllt, um sich dann sanft zurückzuziehen. Gänsehautmomente….
Mit dem Schlusstitel Island of Dreams zeigen DREAM OCEAN noch einmal, was sie unter Symphonic Metal verstehen und entwickeln dramatische Strukturen, mit einem dynamischen Wechselspiel aus vorsichtigen und bombastischen Tönen und einem facettenreichen Gesang.
Auch von DREAM OCEAN wünscht sich das Publikum eine Zugabe. Und so endet die Melodic Metal Night mit Everstorm, einem Song, der die Elemente Melodie und Metal ausdrucksvoll miteinander verbindet.
Abschließend kann ich nur sagen: Das war eindrucksvoller Abend mit vier ganz verschiedenen, tollen Bands, die mir alle viel Spaß gemacht haben. Harte Rhythmen und viel Melodie – eben eine MELODIC METAL NIGHT.
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