Five Finger Death Punch / Eskimo Callboy / Skindred / Nothing More – Konzert Review 25.11.2016
Das waren ein paar turbulente Tage – nicht nur für die Bands, sondern auch die Fans, die eigentlich bis zum Konzerttag nicht wussten, ob Five Finger Death Punch, Papa Roach, Devil You Know und Eskimo Callboy tatsächlich in der Mitsubishi Electric Halle in Düsseldorf am 25.11. auftreten werden.
Bereits ein paar Tage vorher hatte handwerker promotions die Fans schon etwas beruhigt, als sie sagten, dass das Konzert auf jeden Fall statt finden wird. Die Sicherheitsbestimmungen haben seit jeher einen hohen Standard in Düsseldorf und so sehen sie keinen Grund für eine Absage.
In der Nacht vom 24.11. auf den 25.11. dann der kurze Schock – SMS vom Devil You Know Tourmanager (frei übersetzt): „Sorry, aber soweit ich weiß, sind alle Termine gecancelled. Nagel mich aber nicht drauf fest. Wir sind auf jedem Fall schon auf dem Rückweg“ – meine Reaktion: Kopf –> Tisch und aus tiefstem Herzen und Kehle ein räudiges „SHIT!“
Dann erst mal pennen und ärgern, denn auf das Video-Interview mit Devil You Know Sänger Howard Jones (ex-Killswitch Engage) hab ich mich sehr gefreut.
Südstaaten Attitüde kapituliert nicht
Morgens dann die Erleichterung: Five Finger Death Punch werden auf jeden Fall spielen, aber es gibt eine Änderung im Line-up, denn Papa Roach und auch Devil You Know haben tatsächlich den Heimweg angetreten. Dafür bauen die Texaner Nothing More ihre Tour um und machen den Opener. Und dann eine positive Überraschung in dem ganzen Chaos: Skindred aus England bauen ebenfalls ihre Tour um und werden auch die hinterlassene Lücke füllen. Jetzt hab ich gute Laune, denn Skindred sind bekannt für ihre Abriss-Shows und ich hatte noch nicht das Vergnügen, bei einer solchen dabei zu sein.
Kamera ist poliert, Akkus voll, Speicherkarte hingegen leer – auf geht’s! Es ist ja für einen Kölner nicht immer leicht, nach Düsseldorf zu fahren, aber was mach ich nicht alles für euch 🙂
Eine gute Stunde später finden wir direkt vor der Halle einen Parkplatz (puh) und können uns direkt zur Abendkasse begeben, um dort die Akkreditierung zu checken und den Fotopass abzuholen. Heute geführtes Fotografieren, d.h. feste Uhrzeiten mit festem Treffpunkt und dann gemeinsam in den Fotograben und dann das bekannte 3 Songs, kein Blitz. Bis es aber losgeht, erst mal was trinken – da ich fahre: JeverFUN und juchhe, ich hab Hodenhochstand – ist das eine Plörre, da zieht es einem alles zusammen.
Um meine neu wieder-gewonnene Jungfräulichkeit zu feiern, gehen wir erst mal an den Merch-Stand und da sackte dann erst mal alles wieder wie gewohnt nach unten – der Kiefer auch!
Kinners, 35 Euronen für ein T-Shört und 85 Tacken für einen Hoodie? Habt ihr da die Sackhaare von Ivan Moody mit eingewoben, oder warum ist das so teuer? Oder müssen da alle die Düsseldorfer Kö-Renovierung mitbezahlen? Und dann der Lacher: die Klamotten von Eskimo Callboy genau so teuer! Ok muss wohl Vorgabe gewesen sein, anders kann ich mir das nicht erklären.
Widmen wir uns der Musik
Nothing More
Die bereits 2003 gegründete Band war mir trotz bereits sechs Veröffentlichungen bis zum gestrigen Tag absolut unbekannt – Schande über mein Haupt, denn was die Jungs um Jonny Hawkins da ablieferten, war schon echt sauberst. Nothing More spielen einen modernen Alternative Metal, der auch gerne mal in die psychedelische Richtung abwandert. In den ersten 1-3 Reihen hat es gefallen, denn hier war auch direkt Stimmung und Bewegung, während der Rest des Publikums Opener-typisch erst mal verhalten zuhörte. Aber auch hier sah man bereits die ersten nickenden Köpfe und so richtig doof wollte es keiner finden, was auch absolut unverdient gewesen wäre. Sänger Jonny Hawkins ist dazu noch eine Charisma-Bombe und hat von den Göttern den Körper von Iggy Pop und das Gesicht und Haare von Jim Morrison erhalten – der Glückliche! Als die Jungs dann noch Korn-ähnliche Klänge fabrizierten und zwischendurch noch optisch sehr coole Perscussion-Breaks einbrachten hatten sie die komplette Halle geknackt und auf ihrer Seite. Während die Band dann Salem spielten, waren die Burn The Witch Rufe und das rhythmische Klatschen bis aus der letzten Reihe zu hören – ein absoluter Erfolg für einen Opener. Nach 50 Minuten war es dann vorbei und die Laune war schon auf einem guten Level.
Line-up
Jonny Hawkins | Vocals & Percussion
Mark Vollelunga | Guitar & Backing Vocals
Daniel Oliver | Bass & Backing Vocals
Ben Anderson | Drums
Leider keine Setlist einsehbar.
Skindred
Die Briten hatten schon gewonnen, als sie mit dem Imperial March (dem Darth Vader Theme) auf die Bühne kamen. Aber das Intro war ein Witz zu dem was uns danach erwartete. Heilige Scheiße war da Alarm – ich krieg jetzt noch ne Ogerpelle, während ich diese Zeilen schreibe, so Vollgas haben die Engländer Benji Webbe (Vocals), Mikey Demus (Guitar), Daniel Pugsley (Bass), Arya Goggin (Drums) und Dan Sturgess (DJ & Sampling) gegeben. Vom ersten Song an hüpfte, tanzte und tobte die Menge zu dem Ragga-Metal-HipHop-Punk der Jungs. Selbst auf den Sitzplätzen standen jetzt die Leute und haben eine riesige fette Crossover-Party gefeiert – damit habe ich nicht gerechnet. Die Gitarristen pesten von einer Ecke der Bühne in die andere und Sänger Benji lies dem Publikum nicht eine Millisekunde Zeit sich auszuruhen. Immer wenn er was in die Meute rief und eine Antwort bekam, brüllte er „Bullshit“, stellte seine Frage erneut und bekam die Anwort um zig Dezibel erhöht zurück – man sah ihm an, dass er einen Heidenspaß dabei hatte und das Publikum hatte es auch. Als er die Menge zu Beginn eines Songs bat in die Hocke zu gehen, musste er das nicht mehrmals wiederholen; die Leute folgten einfach. Das danach folgende Rumgespringe habe ich so selten gesehen – die Leute flippten regelrecht aus. Einer der Knüller zum Schluss: Benji wollte, dass das Publikum sich seiner Oberteile entledigte und die Shirts dann über dem Kopf kreisen lassen. Er hatte den Satz noch nicht mal zu Ende gesprochen, da war die halbe Halle oben Ohne – jetzt war es endgültig eine Party! Aber damit nicht genug. Die Briten hinterließen uns noch einen Gruß von Papa Roach und spielten kurz aber deftig eine Dubstep(!) Nummer von Last Resort. Nach 65 Minuten war zwar jeder traurig, dass es schon vorbei war, aber auch froh mal ganz kurz Luft holen zu können und die Bierstände waren entsprechend gut besucht. Holy Shizzle war das geil! Skindred hatten an diesem Abend Headliner-Qualität erster Kategorie gezeigt, was auch im Foyer mehrfach von zig Besuchern betont wurde.
Line-up
Benji Webbe | Vocals
Mikey Demus | Guitar
Daniel Pugsley | Bass
Arya Goggin | Drums
Dan Sturgess | DJ, Sampling
Leider keine Setlist einsehbar.
Eskimo Callboy
Ich bin ehrlich! Ich hatte erwartet, dass der Trancecore/Metalcore der Eskimo Callboys hier einen schweren Start haben wird. Der klassische Papa Roach oder Five Finger Death Punch Fan ist nicht direkt ein Anhänger von EC, ABER die Jungs aus Castrop-Fucking-Rauxel nahmen die Stimmung von Skindred mit und feierten die Party der Briten einfach weiter. Natürlich haben ein paar Leute das Set der Jungs um die Sänger Sebastian „Sushi“ Biesler und Kevin Ratajcak genutzt, die Bierpause etwas weiter auszudehnen, aber es waren einige wenige. Denn der Rest blieb in der Halle und wollte weiter feiern und das kann man bei Eskimo Callboy. Ich habe die Jungs jetzt zum 3. Mal gesehen und finde es einfach klasse, was sie für eine Party auf der Bühne abfeiern und das wusste auch das Publikum in der Mitsubishi Electric Halle zu schätzen. Da man jetzt auch direkt vor dem Headliner spielte, gab man sich noch mal direkt etwas mehr Mühe, denn man will ja auf jeden Fall vermeiden, dass das Publikum mit einer gelangweilten Stimmung zu Five Finger Death Punch übergeht. Das haben die Jungs aus dem Pott auf jeden Fall gut gemacht. Es wurde mitgegröhlt, getanzt und rumgesprungen – ergo haben Eskimo Callboy alles richtig gemacht. Vor allem die Stücke der „älteren“ Scheiben wurden lautstark mitgesungen. Gerade zB bei Pitch Blease ging das Publikum ordentlich mit und beim Closer Is Anyone Up hüpfte auch noch mal jeder in der Halle mit. Es war ordentlich Bewegung auf und vor der Bühne und so waren die 55 Minuten Spielzeit doch sehr kurzweilig.
Line-up
Sebastian „Sushi“ Biesler | Vocals
Kevin Ratajczak | Vocals & Synthesizer
Daniel Haniß | Gitarre
Pascal Schillo | Gitarre
Daniel Klossek | Bass
David Friedrich | Schlagzeug
Setlist
Crystals
My Own Summer
We Are The Mess
Pitch Blease
Monster
Muffin Purper-Gurk
Cinema
(Skrillex cover)
Best Day
Is Anyone Up?
Five Finger Death Punch
(www.fivefingerdeathpunch.com)
Und dann, nach einer kurzen Umbaupause, kamen die Headliner Five Finger Death Punch und mit mir passierte etwas komisches. Ich stand rum! Ich finde nicht wenige Songs der US-Amerikaner echt gut und auf Parties kommen die Songs auch immer brutal an, aber gestern wollte der Funke bei mir nicht überspringen. Und dann schaute ich mich um – ich war weiter hinten nicht der Einzige. Vor uns tobte aber zurecht der Punk, denn die Jungs um Ivan Moody waren nicht gekommen um mal etwas zu musizieren, sie wollten ein brachial martiales Statement setzen und prügelten mit Doublebass und brutaler Energie den restlichen Staub aus der Halle. Kein Musiker blieb länger als 2 Minuten auf seinem Platz und fegte von rechts nach links und von vorne nach hinten. Die Bühnenpräsenz der Jungs ist sehr sehr gut und das Spiel mit dem Publikum perfekt. Auch mit uns Fotografen wurde geflachst und so wurde bei hochgehaltener Kamera auch mal versucht ein Plektron direkt auf die Linse zu werfen – ohne es Böse zu meinen. Rausgetreckte Zungen, sowie gezeigte Mittelfinger sind immer kameratauglich und die Jungs sind Vollprofis und wissen sich in Szene zu setzen. Jedoch wussten FFDP auch ruhigere Töne anzuschlagen. Mit der Akkustikversion von Wrong Side Of Heaven kam das Publikum in den Genuss einer ruhigeren Seite der Band. Hier zeigten sich die Anwesenden, wie bei allen Songs, sehr textsicher und sangen jede Zeile mit, was Ivan Moody mit einem I fucking love you all dankend quittierte. Zu erwähnen wäre auch das kurzweilige Drum-Solo von Jeremy, bei dem ich kurz dachte, er hätte zusätzlich noch das Safri-Duo engagiert – sehr druckvoll und abwechslungsreich.
Vor dem abschließenden The Bleeding wurde in einem kurzen Schweigemoment auch der Opfer in Paris gedacht und die Band bat die Zuschauer kurz die Köpfe zu senken, dem die Meisten im Publikum auch nach kamen. Nach knapp 100 Minuten war dann auch Schluss. Für mich hat Sänger Ivan „Ghost“ Moody eine der authentischsten Stimmen in dem Genre, da er live wirklich wie auf Platte klingt. Verbunden mit der Qualität der gesamten Band wurde damit dem Zuschauer ein ziemliches Brett abgeliefert und so sah man fast ausschließlich glückliche Gesichter beim raus gehen.
Line-up
Ivan „Ghost“ Moody | Vocals
Zoltan Bathory | Guitar
Jason Hook | Guitar
Chris Kael | Bass
Jeremy Spencer | Drums
Setlist
Lift Me Up
Hard to See
Never Enough
Got Your Six
Bad Company
Jekyll and Hyde
Drum Solo
Burn MF
The Agony of Regret
Wrong Side of Heaven (Acoustic, partial)
Battle Born (Mostly acoustic)
Coming Down
Burn It Down
Under and Over It
Far from Home (1st verse and refrain sung acapella)
The Bleeding
The House of the Rising Sun (Abspann vom Tape)
Fazit
Alle Bands hatte einen brutal guten Sound – hier hat die Technik alles zu 100% richtig gemacht. Als Band trägt FFDP natürlich keine Schuld, dass es bei mir nicht gezündet hat, aber für mich waren die Gewinner des Abends, die alles an die Wand spielten, oder zumindest dafür sorgten, dass sich alle folgenden Bands richtig nach der Decke strecken mussten: Skindred – Hammerperformance, Hammerstimmung, Hammer-Party
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