Hardcore-Sause in Köln: Beartooth, Motionless In White, Stray From The Path live (23.03.2023)
Was ein Package: Das Kölner Palladium erlebte am 23. März 2023 ein wahres Metal- bzw. Hardcore-Beben mit Beartooth, Motionless In White und Stray From The Path. Unser Redaktionsteam hat sich den Spaß nicht nehmen lassen und war live für euch vor Ort.
Zäher Beginn
Was machen Studenten in den Semesterferien unter der Woche? Sie gehen offensichtlich alle feiern. Und dies vernünftigerweise bei Live-Konzerten. Anders ist es nicht zu erklären, dass der Altersdurchschnitt der durchweg friedlichen Meute bei geschätzten 25 Jahren lag. Sämtliche 4.000 Besucherinnen und Besucher – es hieß ausverkauft- durften aber erst einmal ordentlich Schlange stehen üben. Denn aufgrund eines Notarzteinsatzes im Palladium vor Beginn (gerüchteweise benötigte ein Ordner medizinische Hilfe) verzögerte sich der für 17.30 Uhr avisierte Einlass um über eine Stunde. Geduldig warteten die Fans auf der Schanzenstraße. Das Ende dieser irren Menschenkette soll irgendwo bei Five Guys gewesen sein.
Energiegeladene Turnübungen: Stray From The Path
Aber Ende gut, alles gut. Mit einer Verspätung von rd. 45 Minuten begann die vierköpfige Hardcore-Combo Stray From The Path aus Long Island, New York, U.S.A. Und die Jungs legten los wie die Feuerwehr. Was eine unbändige, energiegeladene Show. Und wir fragen uns auch am Tag danach, was Sänger Andrew Dijorio in seiner Jugend wohl für eine Sportart ausgeübt haben muss. War es Ballett? Irgendeine Kampfsportart? Oder war er doch Handball-Torwart? Auf alle Fälle haben wir auf der Bühne noch nie so eine geschmeidige Muskelmaschine gesehen, die derart energiegeladene Ausfallschritte machen und gleichzeitig noch so kraftvoll singen kann. Respekt! Weniger beweglich, aber gut an seinem Instrument, kam Gitarrist Thomas Williams rüber.
Gegen Homophobie, Rassismus und Ausgrenzung
Der riss nur einmal die Faust hoch, als Sänger Andrew die Message des Abends ausgab. Unter frenetischem Jubel des zum Teil queeren Publikums positionierten sich Stray From The Path ganz klar gegen Homophobie, gegen Rassismus, gegen Ausgrenzung und für Diversität. Nickend stimmten auch Bassist Anthony Altamura sowie Schlagzeuger Craig Reynolds zu. Danach setzte die Band ihr aggressives Hardcore-Geballere weiter fort bis zum würdigen Schlussakkord. Bei der wohl bekanntesten Hymne „First World Problem Child“ shoutete dann auch nicht nur die Fanbase im Palladium „Shut The Fuck Up“ überlaut mit. Zwischendurch gab es bereits den einen und anderen großen Moshpit von der Empore aus zu bestaunen. Fazit: Stray From The Path hätten ruhig länger spielen dürfen als nur ihre 7 Songs. Die unglaubliche Energie von Sänger Andrew übertrug sich sofort ab dem 1. Song auf das gesamte Publikum. Selten hat man so viele Crowdsurfer gesehen. Stimmung pur! Danke dafür, Jungs. Hier geht´s zum Facebook-Auftritt von Stray From The Path. Und hier kommen noch ein paar vernebelte Fotos im Grün- und Rotlicht aus dem leider viel zu tiefen Fotograben für euch:
Zu hohe Erwartungshaltung bei Motionless In White
Co-Headliner war die im Jahr 2006 gegründete Hardcore-Band Motionless In White aus Pennsylvania. Der Autor dieses Berichts muss gestehen, dass er zuvor noch keine der drei Bands jemals live gesehen hatte. Daher wurde Spotify zum Gradmesser für alle Auftritte, auch den von Motionless In White. Und hier hatte mich die charismatische Stimme von Sänger Chris „Motionless“ Cerulli ebenso überzeugt wie auch der druckvolle, aber zugleich melodisch abgemischte Studio-Sound der Band. All dies konnte das Quintett jedoch zu Beginn ihrer Performance nicht live beweisen. Die Stimme von Motionless klang wenig kraftvoll und auch der Sound kam anfangs eher dumpf und breiig rüber. Erst mit der Midtempo-Nummer „Masterpiece“ im Mittelteil steigerte sich die Qualität und auch das Publikum ging bei den nächsten Nummern wie „Werewolf“ und dem finalen „Elternally Yours“ mehr mit. Irgendwie bezeichnend war gleichwohl die Tatsache, dass beim The Killers-Cover „Somebody Told Me“ die beste Stimmung herrschte. Zurückblickend an diesem Abend für uns der schwächste Auftritt. Da konnte auch die coole Optik von Gitarrist Ricky „Horror“ Olson nichts retten. Zumal das mit dem Schminken auch Geschmackssache ist. Denn eigentlich zählt ja die Musik mehr als die reine Optik, oder? Aber den vielen Fans im Publikum hat der Auftritt richtig gut gefallen. Die 10 Songs der Setlist wurden textsicher mitgeträllert und viele Fans hatten sich ähnlich wie ihre Idole aufgehübscht (siehe Fotostrecke) :
Zurecht der Headliner: Beartooth
Wie bereits von uns angekündigt, waren die meisten Fans an diesem Abend sicherlich für diese Band hier am Start: Beartooth aus Columbus, Ohio nämlich. Das Quartett komplettierte den US-amerikanischen Hardcore-Abend. Shouter Caleb Shomo und seine Mitstreiter glänzten live gleich mehrfach. Stimmlich, musikalisch und vom Bühnenlicht her war die Performance einfach 1A. Und auch das Publikum war glückselig. Die T-Shirts am Merch (Kostenpunkt 40 €) von Beartooth gingen weg wie warme Semmeln. Sänger Caleb bedankte sich artig bei den Fans für die Geduld, die Tickets der 2022 coronabedingt abgesagten Tour behalten zu haben und heute mit am Start zu sein. Deutschland sei eh das beste Land für Live-Konzerte und Köln sowieso. Höflich sind sie ja, die US-Amerikaner. Mit 16 Songs, darunter natürlich ihre Hammer-Single „Riptide“ vom aktuellen Album „Below“ und dem abschließenden „The Last Riff“ ließen es Beartooth wahrlich krachen. Also sprichwörtlich. Denn nach der Konfetti-Kanone zu Showbeginn gab es Flammen auf der Bühne und Rauch. Viel Rauch. Und viel Bewegung. Sänger Caleb ist ebenso wie der Shouter von Stray From The Path offensichtlich Dauergast im Fitnessstudio. Durchtrainiert hüpft sich der Beartooth-Frontmann durch die Songs, ohne auch nur an einer Stelle an Kraft oder Ausdrucksstärke in seiner Stimme Durchhänger zu haben. Auch hier Chapeau! Und nun noch einige wenige Fotos:
Fazit zu Beartooth, Motionless In White und Stray From The Path
Haben die Tickets wirklich nur 46 Euro gekostet? Für jede der drei Bands allein wäre der Preis schon angemessen gewesen. Aber so noch besser. Bis auf die armen Ordner im Fotograben, die fleißig anpacken mussten, um ständig neu angeflogen kommende Crowdsurfer herausfischen zu müssen, war es ein entspannter Abend in der immer wieder schönen Kölner Location Palladium. Danke an Beartooth, Motionless In White und Stray From The Path.
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Bildquellen
- Stray From The Path 2023: (c) Alex Otte, metal-heads.de
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- Motionless In White: (c) Alex Otte, metal-heads.de
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- Beartooth Cologne 2023: (c) Alex Otte, metal-headas.de
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