METAL CHURCH – als gäbe es kein Morgen
Sehr zur Freude von Redaktionskollege Oger haben sich METAL CHURCH für ihr einziges deutsches Hallenkonzert im zweiten Teil der Europatournee Unterstützung aus dem Großraum Köln geholt. Mit meinem bewährten Kamerakumpel Chipsy an der Celluloid-Bazooka erwarte ich Teutonenthrash erster Güte von dem Troisdorfer Quartett PERZONAL WAR. Chipsy zuliebe hat man im Essener Turock auf einen Fotograben verzichtet, so dass er sich weitgehend unbeschwert vor der Bühne bewegen kann.
Mit Spass an der Freud
Während des knapp 50minütigen Auftritts von PERZONAL WAR ist das mit der Bewegungsfreiheit auch noch kein großes Problem: Denn das Turock ist zwar gut gefüllt aber ausreichend Platz ist überall vorhanden. Den nutzen die Zuschauer auch während des gesamten Sets ausgiebig für die demnächst olympische Randsportart Headbangen. Auslöser des Bewegungsdrangs ist eine bereits mit dem ersten Song „The Inside“ einsetzende druckvolle Performance des rheinischen Quintetts. Sänger/Gitarrist Matthias Zimmer und seinem Handwerkskollegen zur Linken Andreas Ballnus strahlt die Spielfreude aus allen Körperöffnungen. Der Catweazle-Bart von Matthias bekommt jedenfalls angesichts der ausgelassenen Stimmung vor der Bühne ein dauerhaftes seitliches Stretching verpasst.
Wie der Teufel hinter der armen Seele
Passend dazu kommt mit „Devil in my Neck“ ein zweiter Song aus der Anfangszeit der Band als nächstes zu Zuge. Tatsächlich sind offenbar nicht wenige Kenner des Repertoires anwesend, die scheinbar versuchen, den Teufel im Nacken möglichst halsbrecherisch abzuschütteln. Allerbeste Thrash-Unterhaltung bis hierhin. „Speed of Time“ und „Metalizer“ sind die nächsten beiden Tracks, beide aus dem bislang letzten Album „The Last Sunset“ aus dem Mai 2015. Um kurz zu verschnaufen, stellt Matthias Zimmer die Band vor. Dabei vergisst er nicht, zu erwähnen, dass in diesem Herbst das 20jährige Bandjubiläum von PERZONAL WAR ansteht. Am 29. Oktober will man diesen Meilenstein ausgiebig im Kubana in Siegburg mit der Fangemeinde feiern. Eine nach wie vor erfrischende Generalprobe liefern die Jungs gerade vor unseren Augen ab.
Die richtige Mischung macht’s
„Hornet“ sowie „This Dead Meaning“ sind gegenüber „Metalizer“ eher ruhigere Stücke, wobei das Etikett „ruhig“ allenfalls relativ zu betrachten ist. Auch „30 Years“ setzt nicht so sehr auf „Schlag-in-Fresse“ sondern auf gediegenes Abmoshen, bevor Schlagzeuger Martin Buchwalter zu „Incarnation“ anzählt und das Dreigestirn vor ihm noch einmal die Hölle entfesselt. Auf dem Level bleibt das mit wirklich gutem Lichteinsatz begleitete „When Time Turns Red“ vom gleichnamigen Album sowie der Rausschmeißer „5 More Days“.
Da Capo im Herbst
Im Ergebnis ein Auftritt, der die frühere Anreise mehr als gelohnt hat. Mit absoluter Gewissheit gibt es hinter den Großen Drei in der deutschen Thrash-Szene noch mehr als eine Handvoll Bands, die den Stil-Ikonen in nichts nachstehen. PERZONAL WAR gehören auf diese Liste uneingeschränkt weit nach oben. Der 29. Oktober kann als Pflichttermin im Kalender vermerkt werden.
Die üblichen weiteren Infos und weiter führende Links zu PERZONAL WAR halten wie immer die Kollegen von Metal Archives für euch bereit.
Vor gut gefüllter Halle
Wer dachte, PERZONAL WAR hätten bereits ein begeistertes Publikum auf Ihrer Seite gehabt, der musste seinen Augen und Ohren nicht trauen, als METAL CHURCH aus dem engen Backstagebereich auf die Bühne wuselten. Vom altbewährten „Terminator II“-Intro war nahezu nichts zu hören. Im jetzt fast voll besetzten Turock war „Metal Church!!! – Metal Church!!!“ die dominierende Soundkulisse, abgelöst von „Howe!!! – Howe!!!“-Rufen, als der „Heimkehrer“ sportlich mit dem Mikro auf die Bühne hechtete.
Unnötig auf „Nummer Sicher“
Ein verwunderter Blick von Mike Howe in die Gesichter von Kurdt Vanderhoof bzw. Steve Unger zu seiner beider Seiten und los ging es mit dem Intro zu „Fake Healer“. Oder besser gesagt: dem Startsignal zu einer Jubel- und Mitsingorgie, wie ich sie selten erlebt habe. Klar, „Fake Healer“ ist als Opener immer eine sichere Bank! In meinem persönlichen METAL CHURCH-Ranking ist der Krachersong fester Bestandteil der ewigen Top Five. Aber hier spielten sich Szenen ab wie bei IRON MAIDEN, wenn sie „Number of the Beast“ bis zum Zugabenteil zurück halten.
Jeder Schuss ein Treffer
Mochte ich bei „Fake Healer“ noch an ein glückliches Händchen geglaubt haben (toller Song trifft auf erwartungsfrohe Metalheads…), verschwand dieser Eindruck in dem Moment, wo das folgende „In Mourning“ mindestens ebenso abgefeiert wurde. Am Ende dieses eher nicht so bekannten Songs der ewigen Zweiten hinter METALLICA stand Mike Howe fast gerührt und wohl ehrlich sprachlos hinter dem Mikroständer und konnte außer einem wiederholten „Thank You!“ und „You are awesome!“ nichts weiter zu Protokoll geben.
Musikalische Zeitreise
Was daraufhin ein absoluter Bandklassiker namens „Start the Fire“ vor der Bühne ausgelöst hat, kann man nicht adäquat beschreiben. Wer die Hände nicht permanent oben hatte, war wie bekloppt am headbangen. Auf dem Balkon gegenüber der Bühne standen mehrere Leute vor dem versehentlichen Absturz. Und für alte Herren wie mich (von denen es eine ganze Anzahl gab…) tat sich der Himmel auf, weil man das Glück hatte, so etwas nach 1991 noch einmal zu erleben.
METAL CHURCH mit „sechstem Mann“
Die Setlist von METAL CHURCH war gegenüber dem ersten Turn im Mai und Juni unverändert geblieben. Im Unterschied zu damals war das aktuelle Album „XI“ jedoch bei den Fans „angekommen“. So wurde auch Stücken wie „Reset“ und „No Tomorrow“ die gleiche unablässige Huldigung zuteil wie dem anschließenden „Watch the Children Prey“. Bei dieser Powerballade erster Kajüte schossen Mike Howe und die Leute vor der Bühne endgültig den Vogel ab! Während des Refrains nutzte Mike die eigentlich vorgesehenen Textpausen, um die nächste Zeile vorzusingen, während über 300 Kehlen den eigentlichen Gesangspart fast schon hymnisch übernahmen. Vor der Textsicherheit in den weiteren Strophen kann man dann nur noch anerkennend jeden greifbaren Hut ziehen.
Wir haben noch lange nicht genug!!!
Nach knapp 80 Minuten und kurz gehaltener Zugabenpause war „Badlands“ noch einmal ein Highlight aus dem Bandkatalog. Mike Howe gab das Versprechen ab „bald wiederzukommen“, dann beschloss „The Human Factor“ ein fast schon bewusstseinserweiterndes Konzert.
In dieser Form und mit der ausgewogenen Songauswahl wird dieser Abend in Essen nicht der letzte Live-Triumph gewesen sein. Ich sehe da noch einiges Potenzial bei folgenden Besuchen.
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