Rock Hard Festival 2023 – Tag 3
Rock Hard Festival Tag 3
Auf geht es in den letzten Tag des Rock Hard Festival. Beginnen darf eine deutsche Band.
Iron Fate
Iron Fate aus Goslar gaben mit ihrem Album „Cast in Iron“ 2010 ihr Debut. Die Mischung aus klassichem Heavy Metal und US-Metal kann sich locker mit internationalen Bands messen. Schade das die Jungs sich mit ihrem zweiten Output „Crimson Messiah“ bis 2021 Zeit gelassen haben. Auch das Album ists eine echte Perle. Oft klingt das Songmaterial wie alte Queensryche. Iron Fate legen einen guten Auftritt hin. Mit dem etwas hüftsteifen Stageacting, kann man die um die frühe Uhrzeit erschienenen Fans leider nicht so richtig aus der Reserve locken. Besonders angetan bin ich von Sänger Denis Brosowski, der für mich zu den besten Sänger aus Deutschland gehört. Der letzte Song ihres Sets war mit „Walk in the Shadows“ ein Cover von Queensryche. Na das passt ja. Da frag ich mit doch glatt wer dieser Geoff Tate eigentlich ist. Man, was hat Denis für eine starke Stimme.
Undertow
Undertow gibt es seit bereits 30 Jahren, aber auf das Rock Hard Festival kommen sie heute zum ersten Mal. Nach Iron Fate bringen die vier jetzt eine Portion Groove Metal aufs Tableau. Kommt auch gut an. Erinnert mich ein bisschen an Pro Pain. Bei einem Song kommt sogar Björn Gooßens von „The Very End“ als Gesangsunterstützung mit auf die Bühne. Sehr geil. Björn ist sonst den Rest des Tages in der Ausstellung „Painted in Blood“ auf dem Gelände zu sehen, wo der Coverartkünstler seine Werke präsentiert.
Wucan
Mit Wucan aus Dresden kommt jetzt mal etwas ganz Anderes auf die Bühne. Die Band um Frontfrau Francis Tobolsky hat sich dem Retrorock der 60er/70er Jahre verschrieben. Die leicht psychedelischen Klänge gemischt mit Krautrock erinnern manchmal ein wenig auch an Jethro Tull. Das liegt wahrscheinlich auch daran, das Francis neben dem Gesang, der Gitarre und dem Theremin auch noch Querflöte spielt. Erfrischender Sound, den man wohl am Besten mit einer sportlichen Zigarette genießt.
Legion of the Damned
Wer nach Wucan zu relaxt ist, wird jetzt wieder auf die Beine geholfen. Legion of the Damned aus Venlo ballern von der ersten Sekunde an los. Die Mischung aus Thrash mit kleinen Death-Anleihen bringt die Nackenmuskeln wieder in Fahrt. Mit dem Song „Legion of the Damned“ spielen die Holländer zu Beginn den für mich stärksten Song. Böse in die Menge schauend haut Twan van Geel die Riffs in die Menge. Da bekommt man fast Angst. Für das fünfte Album „The Poison Chalice“ haben die Verdammten mit Fabian Verweij eine zweiten Gitarristen engagiert. Kommt fett auf der Bühne. Guter Abriss der Niederländer.
Enforcer
Oldschooliger Metal mit ein bisschen Speed haben sich die Jungs von Enforcer auf die Fahne geschrieben. Die Band macht richtig Spaß und heizt das Amphitheater ordentlich ein. Die Kleidung und das Aussehen von Enforcer ist straight out of the 80ies. Schaut euch mal den geilen Schnäuzer von Gitarrist Jonathan Nordwall an. Pornobalken in Perfektion. Stageacting wird hier ernst genommen und Olof Wikstrand nutzt die ganze Bühne. Mal Rücken an Rücken mit Mitmusikern, mal in Halbspagat Rockpose. Die New Oldschool macht alles richtig. Geiles Konzert.
Tankard
Die Truppe aus Frankfurt macht ihrem Namen heute wieder mal alle Ehre. Den Drumriser mit unzähligen Bierbechern gefüllt, legen Tankard dann auch schon mit „Rectifier“ los. Gerre ist auf der Bühne ja nicht aufzuhalten. Der Sänger kann einfach schwer stillstehen. Wie der Duracell-Hase rennt er von links nach rechts und feuert die Fans an. Auch Küsschen wirft er seinen Anhängern zu. Bei Tankard weiß man, was man bekommt. Thrashmetal, häufig mit Lyrics in denen es um Bier geht. Einfach eine gute Laune Show. Das sieht man im Publikum ebenso und feiert lauthals mit. Bei „Empty Tankard“ kommt dann noch Holy Moses Frontfrau Sabina Classen auf die Bühne um Gerre zu unterstützen. 30 Jahre hat er an ihr rumgebaggert und heute sind sie endlich verlobt, sagt Gerre. Hier wird nicht alles so bierernst genommen. Fun, fun, fun bei Tankard.
Katatonia
Weiter geht es wieder mal mit einer Band aus Schweden. Nach der ausgelassenen, feuchtfröhlichen Party mit Tankard, ist der düstere, etwas depressive Sound von Katatonia jetzt verdammt schwere Kost. Katatonia nach Tankard spielen zu lassen nimmt mir irgendwie den Wind aus den Segeln. Katatonia ist eine erstklassige Band mit sehr guten Songs, aber leider zu diesem Zeitpunkt der Stimmungskiller schlechthin. Das soll jetzt auf keinen Fall ein Verriss sein, denn der Auftritt war erste Sahne, aber der Zeitpunkt leider schlecht gewählt. Da bin ich bestimmt nicht der einzige, der das so sieht.
MSG
Headliner des Festivals ist dann die deutsche Gitarrenlegende Michael Schenker mit MSG. Brillanter Auftritt des Fellmütze tragenden Gitarristen und seiner Band. Eine Menge Hits wurden gespielt und mit Ronnie Romero hat man heute einen absoluten Ausnahmesänger am Mikro. Es kommt nicht von ungefähr, das Romero in so vielen Bands mitwirkt. Absolut geile Stimme der Mann. Über das Gitarrenspiel von Schenker muss man eigentlich keine Worte verlieren. Melodiös und mit einem unverwechselbaren Sound. Signature Moves inklusive. Steve Mann an der anderen Gitarre wird leider viel zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt, aber auch der steht Schenker in nichts nach. Ein würdiger Abschluss für ein wieder mal gutes Rock Hard Festival.
Fazit
Geile Location, geiles Wetter, geile Bands. Was will man mehr? Achja. Das drumherum ist auch nicht zu verachten. Vor der Tür gab es wie immer gute Fressbuden, Bierstände und allerhand Verkaufsstände für den Metaller. Nicht zu vergessen die „Painted in Blood“ Ausstellung von den Künstlern Thomas Ewerhard, Jan Meininghaus und Björn Gooßes, die Lesungen von Krachmucker TV und den „Kumpels in Kutten“. Für die Autogrammjäger waren die Autogrammstunden des Festivals bestimmt auch ein Highlight.
Rundherum stand viel Spaß und gute Laune im Vordergrund. Das Familientreffen im Ruhrpott ist einfach eine geile Sache. Ich hoffe dann mal auf nächstes Jahr. Besorgt euch rechtzeitig die Karten für nächstes Jahr.
Hier noch die Fotos der Auftritte
Iron Fate
Undertow
Wucan
Legion of the Damned
Enforcer
Tankard
Katatonia
MSG
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Bildquellen
- MSG 28.05.23 Rock Hard Festival: (c) Chipsy-Karsten Frölich/www.metal-heads.de
- Iron Fate 28.05.23 Rock Hard Festival: (c) Chipsy-Karsten Frölich/www.metal-heads.de
- Undertow 28.05.23 Rock Hard Festival: (c) Chipsy-Karsten Frölich/www.metal-heads.de
- Wucan 28.05.23 Rock Hard Festival: (c) Chipsy-Karsten Frölich/www.metal-heads.de
- Legion of the Damned 28.05.23 Rock Hard Festival: (c) Chipsy-Karsten Frölich/www.metal-heads.de
- Enforcer 28.05.23 Rock Hard Festival: (c) Chipsy-Karsten Frölich/www.metal-heads.de
- Tankard 28.05.23 Rock Hard Festival: (c) Chipsy-Karsten Frölich/www.metal-heads.de
- Katatonia 28.05.23 Rock Hard Festival: (c) Chipsy-Karsten Frölich/www.metal-heads.de
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