ROSS THE BOSS – Live im Turock in Essen
Als bekanntgegeben wurde, dass der Ex-Gitarrero von Manowar Ross „The Boss“ Friedmann mit neuer Band auf „The Discipline Of Steel“ Tour gehen würde, um ein ausschließlich aus Manowar Songs bestehendes Set zu präsentieren, war es für mich klar: da musst du dabei sein! Als Gründungsmitglied, Gitarrist und Co-Songschreiber hatte Ross den Sound von Manowar bis zum Album „Kings Of Metal“ wesentlich mitgeprägt, bevor es zum Zerwürfnis mit dem exzentrischen Joey De Maio kam und er die Band verließ. Also machten Fotograf Scumbag und meine Wenigkeit sich auf nach Essen, um zu schauen, wie sich die neu zusammengesetzte Formation live schlägt.
Die Location: Turock in Essen
Das am Viehofer Platz zentral in Essen gelegene Turock wurde 2004 eröffnet und hat sich seither mit Konzerten, Mottoabenden, Tanzveranstaltungen und einem eigenen Open Air-Festival zur schwermetallischen Anlaufstelle Nummer eins in der Ruhr-Metropole entwickelt. Mit einer Kapaziät von 600 Leuten sollte es genau die richtige Location für das Konzert des „New Metal Leaders“ (Titel des ersten Albums der Ross The Boss Band) sein.
ANCILLOTTI – Die Familienbande aus Italien
Bei der Supportband ANCILOTTI aus Italien handelt es sich sozusagen um ein Familienunternehmen. Die Band besteht aus Sänger Daniele „Bud“ Ancillotti, seinem Bruder und Bassisten Sandro „Bid“ Ancillotti, seinem Sohn Brian Ancillotti und ihrem „Blutsbruder“ Luciano „Ciano“ Toscani. Leider hatten sich zu Konzertbeginn maximal 200 Zuschauer im Turock eingefunden. Davon ließ sich die Truppe jedoch ebenso wenig beeinflussen, wie vom Verlust des Anschlusskabels beim Versuch das Mikro vom Ständer zu nehmen oder einer gerissenen Gitarrrenseite. Mit ihrem zwischen traditionellem Heavy Metal und Power Metal angesiedelten Songs gaben die ANCILLOTTIS mächtig Gas und verausgabten sich bis zum letzten. Der Großteil der anwesenden Fans zeigte sich vom Auftritt der Italiener dann auch sehr angetan und verabschiedete die Band nach gut 50 Minuten mit anständigem Applaus. Auch in meinen Augen war das ein richtig guter Auftritt!
ROSS THE BOSS – Mit neuer Band am Start
Die Band um den Ex-Manowar Klampfer präsentiert sich auf dieser Tour in neuer Formation. Dabei sind Symphony X-Bassmann Mike LePond, der ehemalige Manowar Drummer Kenny “Rhino” Earl und zur Tour ganz neu der us-amerikanische Sänger Marc Lopes. Noch beim Keep It True Festival 2016 hatte Mike Cotoia die Position am Mikro inne und erfüllte diese Aufgabe in grandioser Manier. Leider hatte der gute Mike keine Lust auf Touren und so musste ein neuer Sänger gesucht werden. Für Marc Lopes eine schwere Aufgabe an dem tollen Vorgänger und natürlich dem genialen Manowar Shouter Eric Adams gemessen zu werden.
Einfach nur purer Metal
Nachdem mich MANOWAR auf der letzten Tour nur bedingt überzeugen konnte (HIER nachzulesen), war ich wirklich gespannt, wie sich ROSS THE BOSS im direkten Vergleich schlagen würde. Zwischenzeitlich hatte sich das Turock beachtlich gefüllt, so dass einem starken Konzertabend eigentlich nichts mehr im Wege stand. Mit „Blood Of The Kings“ legte die Truppe gleich los wie die Feuerwehr. Was folgte war Hit auf Hit. Eine Songauswahl, die man einfach nur als perfekt gelungen bezeichnen kann. Ob „Blood Of My Enemies“, „Kill With Power“, „Dark Avenger“ oder „Fighting The World“ (um nur einige aufzuzählen), jeder Song wurde grandios abgefeiert. Genau wie es der Boss im Vorfeld versprochen hatte, beschränkte sich die Truppe weitestgehend darauf einfach „nur“ puren Metal zu präsentieren. Längere Ansagen oder sonstigen Schnickschnack suchte man (zum Glück) vergebens.
Marc Lopes kann voll überzeugen
Und wie hat sich nun der neue (muskelbepackte) Frontmann der Band geschlagen? Augabe voll erfüllt! Den unmittelbaren Vergleich mit Eric Adams spare ich mir an dieser Stelle, denn Marc Lopes hat einfach eine ganz andere Stimmfarbe. Fakt ist aber, dass er die Songs in absolut überzeugender Manier präsentierte. Rhino an den Drums wusste ebenso zu begeistern ( er durfte auch noch ein kurzes aber sehr gelungenes Drumsolo liefern) wie Mike LePond am Bass. Dieser versuchte gar nicht erst Joey De Maio zu kopieren, sondern zeigte, dass die (alten) Manowar Songs auch mit dezenterem aber kraftvollem Bassspiel funktionieren. Ein super Musiker! Spätestens als der Kultsong „Battle Hymn“ erhallte, gab es kein Halten mehr und das Publikum sang nahezu geschlossen mit.
Der Meister kann es noch
Und Ross The Boss himself? Hat er es in seinem gesetzten Alter von über 60 Jahren noch drauf? Eindeutig ja! Das Gitarrenspiel von Ross kann nach wie vor begeistern. Sein Gitarrensound ist unglaublich gefühlvoll und so schafft er es den Songs eine persönliche Note zu verleihen. Sein Stageacting ist eher sparsam, aber verbunden mit dem mitunter schelmischen Grinsen passt das alles wunderbar. Nach „Battle Hymn“ kündigte Marc Lopes, der nach eigenen Aussagen erstmals in Europa war, den letzten Song des Abends an. Ross lieferte als Intro ein eindrucksvolles sehr stark vom Blues geprägtes Gitarrensolo, bevor es mit „Hail And Kill“ noch mal richtig zur Sache ging. Der würdige Abschluss eines sehr starken Konzertabends!
Sieg auf ganzer Linie
In meinen Augen konnte die ROSS THE BOSS Band im Vergleich mit dem letzten Manowar Auftritt einen klaren Sieg einfahren. Die Songauswahl war um einiges besser und die Truppe war mit viel mehr Begeisterung am Start. Da stelle ich mir schon die Frage, mit welchem Recht Manowar für ihre Abschlusstour Ticketpreise von über 90 € aufrufen, während man an diesem Abend für schlappe 25 € dabei war. Ich kann nur jedem aktuellen oder Ex-Manowar Fan empfehlen, sich mal ein Konzert der ROSS THE BOSS Band anzuschauen (z.B. beim kommenden Rock Hard Festival). Ihr werdet es nicht bereuen!!!
Setlist Ross The Boss
Blood Of The KIngs
Death Tone
The Oath
Blodd Of My Enemies
Kill With Power
Thor
Each Dawn I Die
Gloves Of Metal
Sign Of The Hammer
Dark Avenger
Drum Solo
Fighting The World
Metal Daze
Battle Hymn
Hail And Kill (mit Gitarrensolo als Intro)
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