MANOWAR – Live im ISS Dome

The Kings Of Metal Coming To Town
Wieder einmal sind die (selbst ernannten) Könige des Heavy Metal bei uns zu Gast. Schon so mache Schlacht habe ich im Laufe der Jahre mit Manowar geschlagen und war eigentlich von jeder Show begeistert. Leider hat man (erneut) keine Vorgruppe im Gepäck. Schade, nimmt man doch so talentierten Bands die Möglichkeit, sich einmal vor größerem Publikum zu präsentieren. Wurde einem dafür früher von Manowar eine über zweistündige Show geboten, kann davon heuer keine Rede mehr sein (aber davon später mehr). Traurig ist es auch, dass kein Pressevertreter mit einem Fotopass ausgestattet wurde. So müsst ihr auf Bilder in bewährter metal-heads.de-Qualität verzichten und mit denen des Veranstalters vorlieb nehmen.
Imposanter Bühnenaufbau
Der ISS Dome ist an diesem Samstagabend gerade einmal zur Hälfte gefüllt. Dies sind zwar immer noch eine Menge Leute (7000 Besucher sollen es gewesen sein), aber anscheinend sind doch einige Fans durch die hohen Eintrittspreise (ab 80 €) von einem Besuch abgehalten worden.
Beim Bühnenaufbau haben Manowar nicht gekleckert sondern geklotzt. Hier wird wahrlich einiges geboten. Eine imposante Bühne mit mehreren Videoleinwänden und – wie es sich für Manowar gehört – einer gewaltigen PA.
Pünktlich um 20:00 Uhr starten Manowar nach dem obligatorischen „From the United States of America, All Hail: MANOWAR“ mit dem gleichnamigen Song – wie gewohnt – ins Programm. Da das schon mehrfach angekündigte neue Album ja nach wie vor nicht in Sicht ist, steht der heutige Abend unter dem Motto „Gods And Kings“ und legt einen Schwerpunkt auf die Alben „Worriors Of The World“ und „Gods Of War“. In über 30 Jahren Bandgeschichte sind bei Manowar eine Menge Songs zusammen gekommen. Da man sich immer bemüht, auch mal Songs zu spielen, die bisher nicht live geboten wurden, bleiben zwangsläufig einige Bandhymnen auf der Strecke. Die Setlist findet ihr am Ende des Artikels, da kann sich jeder selber ein Bild machen.
Keine Ansagen zwischen den Songs
Was auffällt ist, dass einfach Song auf Song gespielt wird. Es gibt keinerlei Ansagen oder Versuche das Publikum anzupeitschen. Lediglich bei Joeys Bass-Solo versucht er etwas das Publikum aus der Reserve zu locken. So ist die Stimmung zwar gut, aber längst nicht so gewaltig wie bei Manowar Konzerten üblich. Zum Glück sind Songs wie „Kings Of Metal“ und „Hail And Kill“ quasi Selbstläufer!
Gänsehaut bei Fallen Brothers
Echte Gänsehautstimmung kommt nur auf, als bei „Fallen Brothers“ zur Melodie von „Heart Of Steel“ (live gespielt von Karl Logan) die gefallenen Metaller der letzten Jahre (wie Lemmy Kilmister oder Scott Columbus) auf Großbildleinwand gezeigt werden. Nach gerade einmal 70 Minuten und 11 vollständig gespielten Songs ist der Auftritt auch schon beendet. Es folgt eine Ansprache von Joey in der er Deutschland über den grünen Klee lobt und seine üblichen Anekdoten erzählt. Aber auch hier hält er sich erstaunlich kurz. Nach 2 Zugaben und insgesamt gerade einmal 90 Minuten reibt man sich verwundert die Augen, denn als alter Manowar Fan weiß man, wenn „The Crown And The Ring“ vom Band ertönt, ist endgültig Schluss.
Fazit
Grundsätzlich muss man schon sagen, dass es Manowar live noch drauf haben. Musikalisch gibt es nichts zu meckern. Die Jungs beherrschen ihre Instrumente und Eric Adams ist immer noch ein begnadeter Sänger, auch wenn die Technik mit viel Hall oftmals nachhilft. An diesem Abend verbleibt jedoch ein fader Beigeschmack. Man könnte den Eindruck haben, dass Manowar beleidigt war, das die Halle nicht ganz voll war. Das war bei den vorherigen Auftritten der Tour dem Vernehmen nach völlig anders. Spielfreude sieht jedenfalls anders aus!!!
Value for Money
Zum Abschluss stellt sich die Frage, ob der Abend das Geld wert war. Über 80 € Eintritt, 5 € Parken und 2 € Garderobe bedeuten, dass man quasi 1 € pro Minute gezahlt hat (wenn man die reine Spielzeit nimmt, gar noch mehr). Nun kann man einwenden, dass es besser ist 90 Minuten Qualität als über 2 Stunden Schrott serviert zu bekommen, doch das ist für mich nicht akzeptabel. Wenn ich bedenke, dass bei anderen Metalbands (auch Namhaften) inklusive Vorgruppen für 30 -40 € locker 4 Stunden klasse Musik und Show geboten wird, ist mir das einfach zu wenig, was Manowar an Gegenwert liefern. Schlussendlich entscheidet natürlich jeder für sich, wie und wofür er seine sauer verdienten Kröten ausgeben möchte. Hat man dann aber noch den Eindruck, dass die Band lustlos agiert, wird es wirklich ärgerlich. Die echten „Mannowarriors“ werden der Band sicher treu bleiben, aber neue Fans dürfte die Band an diesem Abend nicht dazu gewonnen habe.
Setlist:
Manowar
Die for Metal
Call to Arms
The Sons of Odin
Kings of Metal
Fallen Brothers – Karl’s Solo (incl. parts of Heart of Steel)
Bass Solo / Sting of the Bumblebee
King of Kings
Hand of Doom
The Lord of Steel
House of Death
The Dawn of Battle
Hail and Kill
Zugaben:
Warriors of the World United
Black Wind, Fire and Steel
Vom Band: The Crown and the Ring (Lament of the Kings)
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Bildquellen
- MANOWAR Gods and Kings Tour 2016 Duesseldorf: Sebastian Konopka for MAGIC CIRCLE ENTERTAINMENT
- Manowar ISS Dome Fans: Sebastian Konopka for MAGIC CIRCLE ENTERTAINMENT
- Manowar Fans 3: Sebastian Konopka (c) 2016 Magic Circle Entertainment
- Manowar Bühne: Sebastian Konopka (c) 2016 Magic Circle Entertainment
- Manowar ISS Dome 5: Sebastian Konopka (c) 2016 Magic Circle Entertainment
- Manowar ISS Dome 6: Sebastian Konopka (c) 2016 Magic Circle Entertainment
- Manowar Fans 2: Sebastian Konopka (c) 2016 Magic Circle Entertainment
- Manowar ISS Dome 1: Sebastian Konopka for MAGIC CIRCLE ENTERTAINMENT
Klingt eher nach Rentenoptimierung als nach Metal Kings. Keine Pressefotografen sagt schon eine Menge aus, die Spielzeit gibt den bad feelings beim Lesen dann den Rest.