Saga – Out Of The Shadows in Oberhausen

Saga
Nachdem ich Saga 2017 zum ersten Mal live erleben durfte, ist es jetzt Zeit für eine zweite Runde. Was für ein Glück für alle Fans, dass die Kanadier doch noch weiterhin auf Tour gehen. In 2017 klang das alles noch etwas anders. Was damals wie ein Abschied klang, ist doch keiner geworden. Sänger Michael Sadler hat das Missverständnis aufgeklärt. Also geht es heute für mich auf nach Oberhausen zur „Out Of The Shadows“ Tour. Der Wettergott spielt auch mit und hat zwischen all den regnerischen Tagen heute einen Tag voller Sonnenschein kredenzt.
Elektro-Ambiente
Bevor die Show von Saga losgehen kann, kommt aber noch ein Support auf die Bühne. Thorsten Quaeschning, bekannt aus der seit den Sechzigern bestehenden Band Tangerine Dream. Hinter zwei Keyboardtürmen verschanzt und einigen elektronischen Soundmaschinen im Rücken kann man ihn kaum sehen. Elektronische Klänge erfüllen den Raum. Tangerine Dream gelten auch als die Pioniere dieses Musikstils. Quaeschning begleitet die Rythmen dabei auf den manigfaltigen Keyboards. Falls man durch das Klangambiente nicht einschläft, fällt auf, dass der Maestro auch ein unglaublich guter Pianist ist. Schnelle Läufe auf dem Keyboard bringen den Sound dann doch ein wenig in Schwung.
Macht schon Spaß, wenn man sich darauf einlässt. Als Anheizer für eine Progrockband ist das meiner Meinung nach jedoch nicht besonders geeignet.
ProgRockshow

Nach kurzem Changeover kann die Show von Saga nun beginnen. Das ist es, worauf die zahlreich erschienenen Fans den ganzen Abend gewartet haben. Der Opener ist „Out Of The Shadows“ vom Behaviour Album. Passend zum Namen der Tour. Saga haben ebensoviel Bock, wie die Zuschauer. Das merkt man ab der ersten Sekunde. Dazu muss man nur in die Gesichter schauen. Freude überall.
Weiter geht es mit „Catwalk“ von Heads or Tales und „Framed“ von Worlds Apart. Klasse. Sadler wechselt immer wieder zwischen Frontmikro und seinem Keyboard im hinteren Teil der Bühne. Ausdrucksstark wie immer gestikuliert er mit den Händen oder spielt auch schon mal leicht Luftgitarre. So kennen und lieben ihn die Fans. Nach all den Jahren ist Sadlers Stimme keinen Deut schlechter geworden. Absolute Weltklasse, was da rauskommt. Ich bekomme regelmäßig eine Gänsehaut.

Die deutschen Zuschauer werden wie üblich mit einem freundlichen „Alles klar?“ begrüßt. Mit „Mind Over Matter“ spielt man einen Song, der nicht so oft auf der Setlist von Saga steht. Das Eingängige macht Spaß. Bei „You’re Not Alone“ kommt es zum Mitsingpart. Michael Sadler dreht zum Refrain das Mikro ins Publikum und die ganze Halle singt mit. You’re Not, You’re Not, You’re Not Alooooone. Spätestens da ist klar, dass hier kaum jemand im Saal ist, der nicht voll hinter der Band steht.
The new Guy

Wer Jim Crichton vorne links an der Bühne sucht, der sucht vergebens. Jim ist bei seiner Frau Penny zuhause und macht eine Pause vom Stress des jahrelangen Tourens. Erhol dich gut Jim, hast es dir verdient.
Der „Neue“ am Bass und den Keyboards am Bühnenrand heißt Dusty Chesterfield. Er ist um einiges jünger als seine Mitstreiter, passt aber hervorragend in die Band. Dusty ist ein echt witziger Typ, wie ich bei einer kurzen Unterhaltung selbst feststellen konnte. Musikalisch gesehen eine echte Bereicherung für Saga. Die Bass- und Keyboardparts kommen genauso wie es sein muss und er hat eine sehr gute Bühnenpräsenz. Wie es sich für einen guten Gastgeber gehört, wird er während der Show von Michael auch groß vorgestellt.
Vorgestellt wird auch der andere „new guy“, der aber jetzt laut Sadler schon nicht mehr der Neue ist. Mike Thorne an den Drums, der schon seit 2012 bei Saga in die Felle haut. Auch Mike braucht sich nicht vor anderen Drummern zu verstecken. Er spielte ’ne wahnsinns Doublebass und fügt eine dicke Portion Rock zum Gesamtsound hinzu. All das beweisst er auch später in seinem Drumsolo. Nicht zu vergessen, dass Mike auch Tourdrummer einer anderen Proginstitution ist, nämlich bei Spock’s Beard. Auch da lohnt es sich mal ein Ohr zu riskieren.

Jim Gilmour und seine Keyboards stehen plötzlich im Rampenlicht, während es auf der Bühne sonst dunkel wird. Gilmour sagt ein Stück an, welches noch nie zuvor auf einer Tour live gespielt wurde. „Days Like These“, ein sehr emotionaler und persönlicher Song, den Gilmour über seinen Vater geschrieben hat. Gilmours zerbrechliche, leise Stimme trägt das Übrige zur melancholischen Gesamtstimmung bei. Schön.

Let‘ rock again
Mit „On The Loose“ werden dann alle wieder aus der Melancholie geholt, denn der Song rockt. Keiner in der Turbinenhalle steht still. Alle feiern Saga. Wie soll es auch anders sein. Michael sagt es auch in einer kurzen Rede ans Publikum. Er bedankt sich dafür, dass die Fans der Band all die Jahre die Treue gehalten haben. Wir sind alle eine große Familie. Die Familie der Saga Fans. Die Interaktion mit dem Publikum ist Sadler sehr wichtig. Das ist ein Teil der Show. Ein Geben und ein Nehmen, einfach ein Miteinander. Das ist unter anderem ein Reiz einer Saga Show. Man fühlt sich einfach als ein Teil eines Ganzen.

Ich habe über „die Neuen“ der Band gesprochen. Da ist aber noch ein alter Hase, über den ich noch nichts gesagt habe. Ian Crichton an der Gitarre. Ein völlig unterschätzter Ausnahmegitarrist, dessen Sound und Spielart erst den nötigen Schuss Hardrock zum Synthi-Klangteppich der Keyboards gibt. Seine Singlenote-Riffs sind einfach einzigartig und haben mich schon in den Achtzigern begeistert. Diese kleinen Fills sind das I-Tüpfelchen in den Songs und die schnellen Soloeinlagen lassen einem den Mund offen stehen.
Insgesamt gesehen ist der Sound an diesem Abend hervorragend und die Band bis in die Haarspitzen motiviert und perfekt eingespielt. Da sitzt einfach alles. Nach „Careful Where You Step“, einem meiner Lieblingssongs von Saga, folgt dann das bereits erwähnte Drumsolo von Mike. Es ist nicht allzu lang, da Drumsolos die Leute meist zum Bierstand treiben. Hier verlässt niemand den Saal. Kurz und knackig zeigt Mike Thorne was er so drauf hat. Ein Drumsolo, welches Spaß macht.
Jim Gilmour kommt bei „Scratching The Surface“ stimmlich nochmals zum Einsatz. Das doch sehr ruhige Stück steigert sich zum Ende immer mehr und hat dann ein rockiges Ende. Nach dem Hit der ersten Scheibe „Humble Stance“ kommt dann auch der sehr rockige „The Pitchman“ daher. Hier kann Ian Crichton sein ganzes Können zeigen. Das Solo am Ende des Songs ist einfach unbeschreiblich gut. Der Mann hat’s einfach drauf.
Dacapo
Als Zugabe kommen noch „I’m Back“ und der Übersong „Wind Him Up“, wobei die ganze Turbinenhalle nochmal Kopf steht. Die Band verabschiedet sich und der Gig ist vorbei. Was für eine Show. Saga sind besser denn je. Nix altes Eisen oder so. Die Band überzeugt auf ganzer Linie. Guter Sound, gute Laune, unerwartete und gute Setlist und perfekt auf einander eingespielt. So machen Konzerte Spaß. Da ist es auch nicht weiter tragisch, dass ich gerne noch „The Flyer“ gehört hätte. War trotzdem die Fan-Vollbedienung, die sich alle gewünscht haben.
Ihr habt noch die Chance, Saga live zu erleben. Die Tour hat gerade erst begonnen und die nächsten Termine im Sommer stehen bereits fest.
Hurry and don’t be late.
Setlist Saga „Out of the Shadows“
Out of the Shadows
Catwalk
Framed
Mind Over Matter
On the Other Side
You’re Not Alone
Conversations
Trust
Days Like These
On the Loose
No Stranger (Chapter 8)
Careful Where You Step
Drum Solo
Ice Nice
Amnesia
Scratching the Surface
Humble Stance
The Pitchman
Don’t Be Late (Chapter 2)
I’m Back
Wind Him Up
Bilder des Abends
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Bildquellen
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