ASP mit dem Fremder-Finale ENDLiCH!
Es ist geschafft. ASP vollenden mit „ENDLiCH!“ den Fremder-Zyklus. Am 26. November 2021 erschien das Album bei der Trisol Music Group und es ist wahrlich ein monumentales Werk. Neben dem Doppelalbum gibt es noch eine Bonus CD mit sechs weiteren Songs, bei denen (neben anderen) auch Lord Of The Lost mitgewirkt haben. Aber jetzt starten wir erst einmal mit der zweiten Videosingle „Echo“ und dann stelle ich euch die Platte ausführlich vor. Viel Spaß!
ASP ist ein Erzähler
Nach dem „Intro: Bedenke gut“, welches uns musikalisch auf die folgende Erzählung einstimmt, kommt das erste Stück „Was du dir wünschst“. Hier geht es gleich flott und treibend zur Sache, auch wenn die Geige das bestimmende Instrument ist. „Echo“ aus dem obige Video zeigt deutlich, welch begnadeter Erzähler ASP ist. Mir persönlich ist das Stück aber ein wenig zu eintönig und lang. „The Eternal Stranger“ ist zwar noch länger, aber nach einem folkigen Beginn nimmt es dann doch eine andere und düstere Wendung. Die Gesangslinien erinnern mich manchmal an frühe Danzig. Vielleicht gefällt es mir deswegen so gut. Und zack, wird mit „Ziel“ schon wieder ein anderes Kapitel aufgeschlagen. Sowohl Rückblick als auch Ausblick und die Sehnsucht ist unser immerwährender Begleiter. Ein Lied auf das man sich einlassen muss und dem man sich widmen muss. Etwas einfacher, weil in sich stimmiger, ist „Seerosenblüten von einst“. Und wieder einmal muss ich die Bildsprache bewundern, die ASP hier kreiert. „Ausgewachsener Albdruck (Fremde Träume III) beendet, untermalt von düster-hypnotischen Synthesizerklängen, die erste CD. ASP gibt den dramatischen, einen Ausweg suchenden Erzähler und ich will nur ein paar Stichworte nennen: Vom verrottenden Zerfall und wilden Wachstum und toten Schmetterlingen.
ASP und der Schwarze Schmetterling
Der Titelsong eröffnet die zweite Hälfte und die Schreibweise „ENDLiCH!“ ist auch nicht zufällig. Nichtsdestotrotz bleibt die Stimmung düster, denn wir sind endlich…Von Spieluhrklängen eingeleitet trägt das nächste Stück den sperrigen Titel „Ruine (FremdkörPerson, viertens)“. Nach der Spieluhr wird es aber schnell stampfend-rockig. Jetzt darf auch mal das Piano ran und dominiert das Intro in „Spät“. Textlich greift ASP hier nochmal den Schmetterling auf und blickt so auch zurück auf sein eigenes frühes Schaffen mit dem Schwarzen Schmetterling. Knappe zehn Minuten lang fordert „Widmung“ den Hörer. Sehr vielschichtig, aber gut. Die Albumversion von „Raise Some Hell Now!“ ist etwa zwei Minuten länger als die Single Version oben im Video. Nachdem der Song einmal richtig in Fahrt gekommen ist, geht er in die Beine und lässt einen unwillkürlich das Tanzbein schwingen. Mit mittelalterlichen Instrumenten wird das erste Stück in „Begleitung (Bedenke gut Instrumentalreprise)“ noch einmal aufgegriffen, bevor „Tor“ das Album und den Zyklus beendet. Das geht mal nicht so eben nebenbei und dauert deswegen auch 10:47 Minuten. Erst thront der Gesang über einer Akustikgitarre, ehe nach und nach die anderen Instrumente einsetzen. Auch die Erzählstimme darf nicht fehlen. Stimmungsmäßig entlässt uns „Tor“ dann doch ein wenig hoffnungsvoller. Auf der dritten CD gibt es neben den Singleversionen von „Endlich“ und „Raise Some Hell Now!“ noch Kooperationen mit anderen Künstlern. Herausheben möchte ich an dieser Stelle Lord Of The Lost mit ihrer Variante von „Echo“. Sie hatten nur die Gesangsspur von ASP und haben daraus einen Song gemacht. Ich empfehle einfach mal beider Versionen nacheinander zu hören.
ASP – ENDLiCH! fordert viel und gibt viel
Was soll man eigentlich zu ASP noch schreiben? Es ist keine einfache, leicht zu konsumierende Kunst. Nein, man muss sich Zeit nehmen, sich ganz und gar auf das Album einlassen, sich „ENDLiCH!“ intensiv und vollumfänglich widmen. Wenn man das schafft, wird man mit einem Kunstwerk und einem Kunstgenuss belohnt, den es heute nur noch selten gibt. Alleine dafür könnte man schon die volle Punktzahl vergeben. Aber ASP wären nicht ASP wenn die Verpackung dem Inhalt nicht gleich kommen würde. Egal in welcher Form steht die Verpackung der Musik in keinster Weise nach, sondern komplemtiert und komplettiert diese kongenial. Kurzum, ich bin begeistert und muss leidvoll gestehen, dass ich – trotz mehrfacher Durchläufe – „ENDLiCH!“ immer noch nicht ganz erfasst habe. Ich brauche noch mehr Zeit und das ist mit das Schönste an dem Album, das uns so passend zur Jahreszeit wunderbar entschleunigen kann. Danke ASP!
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Bildquellen
- ASP ENDLiCh 720×340: cmm online
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