BROKEN PILLARS: „Of Pillars and Primordial Myth“ (EP)
Iranisches Duo „Broken Pillars“ mit erster EP
Heute möchte ich euch mit BROKEN PILLARS eine Band vorstellen, von der wahrscheinlich die Wenigsten von euch bisher gehört haben (bis vor einer Woche kannte ich die Band auch noch nicht).
Das wird zum einen daran liegen, dass es die Band bzw. dieses Projekt erst seit Mitte 2023 gibt. Die Musiker kommen aus dem Iran, einem Land, in dem es insbesondere Metal-Bands schwer haben und ihre Musiker in bedrohliche Situationen kommen können.
BROKEN PILLARS haben am 8. September 2023 ihre erste EP mit dem Titel „Of Pillars and Primordial Myth“ via „Ardawahisht Kollective“, einem iranischen Underground-Metal-Label veröffentlicht.
BROKEN PILLARS ist ein Duo, bestehend aus Earthen Shade und Harpag Karnik, die auch Mitglieder des Labels „Ardawahisht Kollective“ sind. Die beiden Musiker sind noch an weiteren Projekten beteiligt (wie z.B. DÉSESPÉRÉ, mit dem sie 2021 und 2022 Alben herausgebraucht haben).
Vergangenheit und aktuelles Identiätschaos
Diesmal haben sie sich zusammengetan, um die alten Landschaften und Mythen des Irans in die Klangwelt des epischen Extrem-Metal zu übertragen. Sie verstehen ihre Art Metal zu spielen gleichzeitig als Antwort auf den bekannteren griechischen Black Metal.
Mit ihrer Musik wollen BROKEN PILLARS ein Reich wieder zum Leben erwecken, das durch die Grausamkeiten der Zeit verlorengegangen ist. Dabei ließen sie sich von den antiken Ruinen von Persepolis inspirieren. Denn sie ist eine der ältesten Stätten der Zivilisation, die um 500 v. Chr. die Hauptstadt des Altpersischen Reiches war. Mit dem Bandnamen möchte das Duo nicht nur dieses Erbe, sondern auch das aktuelle Identitätschaos im Iran repräsentieren.
„Of Pillars and Primordial Myth’“
Die EP mit einer Spiellänge von 17 Minuten besteht lediglich aus zwei Titeln:
1. Pillars of the Primordial Myth
2. We Come to Cleanse
„Pillars of the Primordial Myth“ beginnt mit sanften Gitarrentönen, die den Klängen einer Harfe nahe kommen. Eine gute Einstimmung auf ein antikes Zeitalter.
Immer, wenn Black Metal Bands so beginnen, ist man ja schon darauf vorbereitet, dass Klänge mit Wucht folgen werden. Hier setzt nach anderthalb Minuten ein doomiger Bass ein. Darauf bauen schwarze Riffs und schwere Rhythmen auf. Tiefe Growls mit einem Chor im Hintergrund lassen Sequenzen wie aus einem epischen Historienfilm entstehen. Streicherklänge verstärken diesen Eindruck. Der Song nimmt an Fahrt und Druck auf, als Vocals und Gitarrenriffs wieder einsteigen. Sich wiederholende martialisch klingenden Passagen unterstreichen den Gesang und man hat den Eindruck, einer Erzählung zuzuhören.
Der zweite Song „We Come To Cleanse“ beginnt majestätisch und ein wenig unheimlich. Denn der doomige Bass wird durch den geheimnisvoll beschwörenden Hintergrundchor begleitet, der erheblich dazu beiträgt, dass diese unheimliche Stimmung entsteht. Um so bedrohlicher klingen die dann einsetzenden rauen Growls. Der Song bleibt über die sieben Minuten kraftvoll und dicht.
Fazit:
BROKEN PILLARS haben den antiken Legenden des historischen Irans mit einem epischen Black Metal einen angemessenen Rahmen gegeben.
Der doomige Black Metal entwickelt gerade durch die symphonischen Arrangements eine fast schon hypnotische Atmosphäre. Wer solche Klänge mag, kann hier in eine musikalisch imposante Welt eintauchen.
Und die EP gibt es HIER und Dort
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Bildquellen
- broken pillars: Ardawahisht Kollektive
- broken pillars rev: Ardawahisht Kollektive
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