COMA ROSSI – s/t – (VÖ: 20.12.2018)
COMA ROSSI – Progressive Metal aus Indien. Aus Indien…??? Jawohl, auch in der zweitgrößten Nation der Welt gibt es Metalheads. In Bengaluru (uns besser bekannt unter dem englischen Namen Bangalore) haben sich 2014 vier Jungs zusammen getan, um einen weißen Fleck auf der Metal-Weltkarte auszumerzen.
Am 20. Dezember wird COMA ROSSI das selbstbetitelte Debüt als CD und Download veröffentlichen. Über ein Jahr hinweg haben Sänger Tom Borah und seine Mitstreiter acht Songs ausgetüftelt. Genretypisch kommt das Album schlussendlich auf rund 61 Minuten Spielzeit.
BANG GALORE aus Bangalore
Verhalten, sogar leicht melancholisch startet Juby Thomas sein Keyboard beim Opener „Mirage“. Was man mit einer schemenhaften Fata Morgana verbindet, fängt der Song atmosphärisch gut ein. Leicht an Industrial Metal angelehnt kommt anschließend „Transmission“ mit deutlich knackigeren Akzenten aus meinen Boxen. „Jomolungma Is Far Away“ ist dann eine Hommage an die Heimat. Der Hindi-Name für den Mount Everest ist für COMA ROSSI der Anlass, jetzt progmetallisch endgültig Vollgas zu geben. Anklänge an TILES und ruhigere Werke von EVERGREY sind an dieser Stelle keine zu hoch gegriffenen Vergleiche.
COMA ROSSI auf dem Prog-Trip
Im Mittelpunkt des Erstlings steht nach dem wieder etwas rockigeren „Yellow Escape“ der 13-Minuten-Epos „Dream“, bei dem der Name erneut Programm ist. Für Bassist Udayan Kashalikar mit Abstand das langweiligste Stück, denn hier trägt das Keyboard und Gitarrist/Bandkopf Gaurav Govilkar den Song über die volle Distanz.
Qualitativ keine Totgeburt!
Wie schon bei „Yellow Escape“ finden sich für mich beim folgenden „Stillborn“ kleine Referenzen an die Kompositionsmuster von VANGELIS, speziell bei seinem BLADE RUNNER-Soundtrack. Der Song schafft es zuweilen, eine wunderbare 1980er-Atmosphäre aufkommen zu lassen. Sänger Tom Borah ist hier ähnlich kraftvoll und stimmlich variabel unterwegs wie sein Kollege Roy Khan auf den ersten beiden Alben von CONCEPTION. An dieser Stelle ganz großes Lob für diese Leistung! Das dysharmonische Klaviersolo und der Schlagabtausch von Gitarre und Schlagzeug lassen zudem keine Wünsche offen. Für mich das definitive Highlight auf der Scheibe!
„Turn Back Time“ ist die Single, die COMA ROSSI am 26. November vorab veröffentlicht haben. Rhythmisch ein Stampfer, der an einen Marsch erinnert. Ein bisschen zu gefällig und auf Nummer Sicher im Vergleich zum restlichen Angebot auf der CD. Aber eben auch catchy und deshalb als Visitenkarte geeignet.
Klare Kaufempfehlung
Den Deckel zu macht schlussendlich mit neun Minuten-nochwas „Lost“. Zu meiner großen Erleichterung kommen COMA ROSSI auch im letzten Song nicht auf die blöde Idee, traditionelle indische Musik zu verwursten. Die Produktion kann sich qualitativ im internationalen Vergleich mehr als sehen lassen. Die Tracks sind allesamt auf der Höhe der Zeit. Geniessermusik, die ihre Fans finden wird. Ein beachtliches Erstwerk.
Über die Vertriebswege für die physische CD kann man sich am besten direkt bei der Band per Email informieren.
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Bildquellen
- Coma Rossi album cover: (c) Coma Rossi 2018
- Coma Rossi band: (c) Coma Rossi 2018
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