Diamond Head – Lightning to the Nations

Diamond Head
„Lightning to the Nations“ ist das Debütalbum von den Briten Diamond Head. Vierzig Jahre hat das Album bereits auf dem Buckel und die Band ist lange Zeit spurlos an mir vorbeigegangen. Vielen wird es da wie mir gegangen sein.
Metallica
An Metallica ist Diamond Head jedoch nicht vorbeigegangen. Schon früh coverten sie ihre Songs. Der bekannteste dürfte wohl „Am I Evil?“ sein. Warum habe ich diese geile Scheibe nicht schon viele Jahre früher entdeckt? Spätestens jetzt sollte jeder mal in die „Lightning to the Nations“ reinhören, denn die Band hat die Platte von Grund auf neu aufgenommen.
Aus Alt mach Neu
Auch hier stellt sich die Frage, ob man eine Neuaufnahme einer bereits existierenden Kultscheibe überhaupt braucht. In diesem Fall sage ich: Klar!
Zum Einen ist Gitarrist Brian Tatler der einzige noch Verbliebene aus der Truppe von 1980 und wir haben hier quasi eine komplett andere Band vor uns. Zum Anderen hat sich an der Produktionstechnik so viel verbessert, dass man, obwohl man an den Oldschool-Sound der Aufnahme gewöhnt ist, vielleicht mit frischem Sound nochmal aufs Neue begeistert werden kann. Genau das ist mit dem Rerecording hier gelungen. Diamond Head können diese junge, ungestüme Art ihres Debütalbums auf die neue Aufnahme übertragen. Sänger Rasmus Bom Anderson macht hier eine unglaublich gute Figur und haucht den Titeln mit seiner Stimme nochmal neues Leben ein. Sean Harris hat damals ordentlich abgeliefert, aber Andersons Stimme klingt für mich einfach eine Stufe geiler. Ich denke, das Gitarrenspiel von Tatler hat sich über die vielen Jahre als Musiker auch weiterentwickelt und klingt einfach reifer.
Sound
Der Sound von „Lightning to the Nations“ ist auf heutigem Niveau. Fett und glasklar tönt mir der Sound entgegen. Hört man die Alben mal parallel, denkt man, dass die geliebte alte Aufnahme irgendwo im Keller stattgefunden haben muss.
Auch klingen die Songs jetzt um einiges härter. Hört man sich „Am I Evil?“ an, können sich vom Härtegrad sogar Metallica mit ihrer Coverversion dahinter gut verstecken. Hier rockt’s mal so richtig. Ich weiß, dass viele Fans nichts von Neuaufnahmen alter Meisterwerke halten. Ich für meinen Teil finde auch nicht alle gut, aber diese hier macht echt viel Spaß und Sinn.
Neue, moderne Produktion und neuer Sänger heben das komplette Album auf ein höheres Level. Wer das nicht so sieht, kann ja gern der Originalaufnahme lauschen, welche natürlich auch ein Juwel ist.

Bonus
Diamond Head haben uns zu den Songs der Originalscheibe noch einiges an Bonus gegönnt. Da Metallica während ihrer Karriere fast die ganze Platte gecovert haben, haben es sich die Jungs wohl nicht nehmen lassen, sich zu revanchieren und haben mal eben „No Remorse“ von Metallicas „Kill ‚em all“ eingetütet. Sauber. Des Weiteren gibt es noch Zeppelins „Immigrant Song“ zu hören. Auch das klingt gut, ist aber von fast jeder anderen Band auch schon nachgezockt worden. „Sinner“ von Priest ist auch eine schöne Überraschung. Das Schlusslicht macht „Rat Bat Blue“ von Deep Purple.
Fazit
Geiles Rerecording einer Kultscheibe, einer Band, die in früheren Zeiten leider nicht den verdienten Ruhm einfahren konnte. Aber das kann man ja jetzt noch nachholen. Hätte nicht gedacht, dass mir diese Platte so viel Spaß machen kann. Ich bin froh, doch noch auf Diamond Head gestoßen zu sein, auch wenn es 40 Jahre gedauert hat.
Tracklist:
Lightning To The Nations
The Prince
Sucking My Love
Am I Evil?
Sweet And Innocent
It’s Electric
Helpless
No Remorse (Metallica Cover)
Immigrant Song (Led Zeppelin Cover)
Sinner (Judas Priest Cover)
Rat Bat Blue (Deep Purple Cover)
https://www.diamondheadofficial.com/
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Bildquellen
- Diamond Head – Rock Hard Festival 18.05.18 Gelsenkirchen: Bildrechte beim Autor
- DIAMOND_HEAD_LIGHTNING_TO_THE_NATIONS_2020_1000: NETINFECT Promotion
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