Hell:On und ihr neuer Longplayer Scythian Stamm
Am 01. November 2020 erschien bei Hell Serpent Music mit „Scythian Stamm“ der sechste Longplayer von Hell:On aus der Ukraine. Nachdem ich die Jungs letztes Jahr in Wuppertal gesehen hatte, war ich gespannt ob das neue Material ebenso gut ist. Den ersten Song kannte ich schon von der Split-EP mit Pripjat und euch zeige ich jetzt das Video dazu. Viel Spaß! Danach stelle ich euch die Platte im Detail vor. Vorab sei verraten, mir gefällt wie Hell:On ihren Death Metal mit anderen Elementen mischen.
Hell:On verbreiten Chaos
Ein melodischer Beginn und dann zerschneiden die Gitarren die Harmonie und Blast Beats setzen ein. „Spreading Chaos“ ist eine unbeabsichtigte aber mittlerweile zutreffende Beschreibung der Welt. Das Doppelsolo in der Mitte mit orientalischen Anklängen gibt dem Song auch eine besondere Note. „The Architect’s Temple“ ist lupenreiner Death Metal mit Tribal Elementen. Die Gitarren gefallen mir richtig gut. Einzig der Gesang ist mir etwas zu eindimensional. „Ashes Of The Gods“ ist ein Song der mich fesselt. Ein hypnotischer Beginn, atmosphärisches Gewisper… All das lässt das Bild eines Rituals vor meinem inneren Auge entstehen. Toll gemacht und die Götter haben nur die Macht, die wir ihnen geben. „Under The Protection From Beyond“ ist wieder mehr Death Metal und einzig im Refrain kommen wieder die Ethno-Einflüsse zum Tragen. Fast schon soundtrackmäßig klingt der Beginn von „Movements Of The Godless“ während das Schlagzeig kontinuierlich die Spannung aufbaut. Und abrupt bricht dann das Inferno über den Hörer hinein. Ohne gut kein böse und allein die Namen ändern sich. Eine reichlich pessimistische Sicht auf die Menschheit, aber wer vermag es Hell:On verdenken.
Hell:On vertonen ein Gedicht
„The Denial Of Death“ bricht mit der Wucht eines Vorschlaghammers über einen hinein. Die Textzeile „My War Brings Peace“ sagt eigentlich alles aus. Wann haben Kriege je langfristig Gutes gebracht? Aber trotzdem hören wir nicht damit auf… Den Death Metal verlassen Hell:On bei „B.S.B.“. Hier dominieren folkloristische Anklänge und mischen sich mit harten Metal Klängen. Das gefällt mir richtig gut. „Whispers Of The Past Yet To Come“gibt mächtig Gas und überrascht dann wieder mit ein paar Tempiwechseln. Der Gesang oder die Growls sind mir immer noch oftmals zu monoton. Dafür machen das Alex und Anton an den Gitarren mehr als wett. „Roaring Silence“ ist so gewaltig wie es der der Titel verspricht und ich zitiere einfach mal aus dem Text: „You scream, you groan, you howl. Just do not keep silent! You run, you wriggle, you fight. Just don’t be so calm!“. Den Abschluss bildet „My Testament“. Mir fehlt ehrlich gesagt die kulturelle Kompetenz um das Lied angemessen beurteilen zu können. Der Text ist eigentlich ein Gedicht von T. G. Shevchenko, in der Übersetzung von John Weir. Aber der Song selbst entfesselt eine unglaubliche Macht. Davon könnt ihr euch unten im Video selber ein Bild machen.
Hell:On
Ich bin jetzt nicht im Death Metal beheimatet, aber „Scythian Stamm“ gefällt mir trotzdem sehr gut. Hell:On haben einfach unglaublich dichte und atmosphärische Songs geschrieben. Und es ist ja kein simples Gebolze. Sondern sie flechten viele Tribal Parts, folkloristische oder Ethno-Elemente oder wie immer man es nennen will in ihren Sound ein. Obwohl einflechten zu wenig ist. Diese Elemente sind wesentlicher Bestandteil von Hell:On und machen sie gerade deswegen so hörenswert. Ebenfalls herausragend ist was Alex und Anton an den Gitarren abliefern. Tolle Riffs und Leads und Soli, welche die Songs immer nochmal um eine melodische Note erweitern. Mein einziger Kritikpunkt ist nur der Gesang, der mir über die gesamte Laufzeit der Platte etwas zu eindimensional und monoton ist. Aber ich bin ja wie gesagt auch nicht im Death Metal zuhause und vielleicht muss das so. So oder so ist „Scythian Stamm“ für jeden Freund der harten Klänge hörenswert.
Hell:On – Kontakt und mehr
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Bildquellen
- HellOn Scythian Stamm Cover: Grand Sounds PR
- HellON Wuppertal Underground 10: Laura (c) metal-heads.de
- HellOn 2020 720×340: Grand Sounds PR
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