IBRIDOMA-„Norimberga 2.0“ Review

(English review below)

Heavy Metal

IBRIDOMA (Facebook) sind wahrlich keine Neulinge im Business, denn die Band gründete sich bereits im Jahr 2001. Seitdem haben sie schon einige Sachen veröffentlicht und bereits mit namenhaften Bands wie Rhapsody Of Fire, Sabaton oder Queensryche getourt. „Norimberga 2.0“ ist nach „City Of Ruins“ nun das zweite Album im Arrangement mit Punishment 18 Records. Das Album ist schon einige Monate auf dem Markt und hat aber erst jetzt den Weg zu mir gefunden. Auf den ersten Blick hätte ich jedenfalls eine ganz andere Musik vermutet. Warum? Nun, das Cover-Artwork erzeugte schon so einige

Fragezeichen

in meinem Kopf. Auf dem sehr düsteren und verschwommenen Bild kann man nur Dinge grob erahnen. Ich konnte eine gruselig aussehende Gestalt vor einem Fenster erkennen und auf der Brust ein schwarzes Herz mit einer Flamme darin. Es sieht jedenfalls merkwürdig aus und man würde es eher einer Black-Metal-Underground-Band zuordnen wollen. Eine Verbindung zum Sound von IBRIDOMA konnte ich damit überhaupt nicht herstellen.

Glücklicherweise

schafft es der in italienischer Sprache gesungene Opener „Ti ho visto andare via“ den merkwürdigen optischen Eindruck umgehend zu pulverisieren und mich zu begeistern. Rohe Gitarrenriffs sägen in meinen Gehörgängen und lassen mich gespannt aufhorchen. Ein knackiger Bass und treibende Drums vervollständigen den sehr guten ersten Eindruck. Der Song entwickelt eine druckvolle treibende Dynamik. Sänger Christian zelebriert die Lyrics im hohen Tonbereich, was dem Song einen besonderne Touch verpasst. Ich mag ja so was.

Ein Powerpaket

Der Song haut aber nicht nur mit viel Power rein, sondern vermag es ebenfalls mit sehr schönen melodischen Einlagen, sowohl instrumental als auch gesanglich, zu beeindrucken. Somit stellt der Opener einen mehr als würdigen Einstieg in das Album dar. Ein herausragender Song, der wie die anderen Tracks auf dem Album sehr ernste Themen behandelt. Bei diesem Song geht es um eine der vielen tragischen und dramatischen Auswirkungen der Pandemie, insbesondere der dauraus resultierenden Einschränkungen, die bei vielen Menschen neben der Krankheit selbt viel Leid ausgelöst haben.

In dieser historischen Periode haben wir wegen dieses verdammten Virus die Nähe zu unseren älteren Menschen auf schreckliche Weise verloren. Mit dem Verbot, Krankenhäuser und Gesundheitseinrichtungen zu betreten, wurde eine Generation allein gelassen, die ohne den Trost ihrer Angehörigen sterben mussten. „Ti ho visto andare via“ ist ihnen gewidmet.

Kommentar der Band zur Single „Ti ho visto andare via“

Es ist ernst

Auf dem Album packt man sehr harte Themen an. Vor allem geht man hierbei auf die Schutzlosesten unter uns ein, nämlich auf die Kinder, die Opfer von skrupellosen Perversen werden. Das Album wurde daher passend am Welttag der vermissten Kinder veröffentlicht (25.05.2022). Der anklagende düstere Titelsong „Norimberga 2.0“ handelt eben von dieser Art Verbrechen gegen die Menschlichkeit.

Ein guter Mix

wird auf dem Album präsentiert. Die Bandbreite reicht von düster aggressiv bis zu rockig fetzig und sogar radiotaugliche Tracks wie das nicht ganz so so düstere „Coming Home“ finden sich auf dem Album. Diese fetzige Ballade klingt sogar recht fröhlich mit dem schönen prägenden melodischen Gitarrenakkord und verspricht ein wenig Hoffnung in der dunklen Welt. Der inbrünstig gesungene italienische Refrain kommt richtig gut rüber.

Besser gefallen hat mir in dieser Kategorie aber noch der letzte Track „Eyes Of Stranger“ mit seiner melancholischen Ausrichtung. Mit wunderschönen Melodien und harmonische Gesangslinien trifft dieser Song geradezu in mein Herz.

Der vorletzte Track „Where Are You Tonight“ ist allerdings nicht ganz so mein Fall. Irgendwie kann ich mich bei diesem Song nicht so mit dem Gesang und dem Konzept anfreunden. Eines kann man aber mit Sicherheit sagen:

Sie verstehen ihr Handwerk!

Wo ich gerade beim Thema Gesang bin. Die hohe Stimme von Christian ist speziell. Das mag manchen Leuten vielleicht nicht direkt gefallen, aber er macht hier einen echt guten Job und kann besondere Vibes entfesseln. Es gefällt mir, dass der Gesang auf dem Album unterschiedlich eingesetzt wird und dabei von einer erfrischenden instrumentalen Begleitung unterstützt wird. Sehr schöne ideenreiche Gitarrenarbeit mit viel Kraft und rockiger Heavyness, wobei die Solos von Marco Vitali auch verdammt gut gelungen sind. Der Bass schwingt derbe mit und das Drumming knallt heftig deftig. Hier sei der Song „Raise Your Head“ beispielhaft genannt, der all dies vortrefflich beinhaltet und mit einem wirklichen coolen Solopart glänzt.

Fazit

IBRIDOMA haben sich mit ihrem neuen Album „Norimberga 2.0“ nochmals gesteigert. Ein besonderes Markenzeichen ist die Stimme von Sänger, die in ihrer speziellen Intonierung einen hohen Wiedererkennungswert besitzt. IBRIDOMA ist auf dem Album ein sehr unterhaltsamer Mix gelungen, der für kurzweiliges Vergnügen sorgt. Dabei reicht die Palette von gefühlvoll zart bis wütend rockig. An der Produktion gibt es nix zu meckern und klingt wirklich gut. Damit ist IBRIDOMA in der Metal-Oberliga angelangt und man darf gespannt sein, wohin die Reise noch führen wird.

English review

Heavy Metal

IBRIDOMA (Facebook) are really no newcomers in the business, because the band was already founded in 2001. Since then they have already released some stuff and toured with well-known bands like ‚Rhapsody Of Fire‘, ‚Sabaton‘ or ‚Queensryche‘. „Norimberga 2.0“ is after „City Of Ruins“ the second album in arrangement with Punishment 18 Records. The album has been on the market for a few months already, but has now found its way to me. At first sight I would have expected a completely different music. Why? Well, the cover artwork already generated some kind of

confusion

in my head. On the very dark and blurry picture you can only roughly guess things. I could see a creepy looking figure in front of a window and on the chest a black heart with a flame in it. Anyway, it looks strange and you would rather want to assign it to a black metal underground band. A connection to the sound of IBRIDOMA I could not make with it at all.

Luckily

the opener „Ti ho visto andare via“ immediately manages to pulverize the strange optical impression and to inspire me. Raw guitar riffs saw in my ears and let me eagerly listen. A crisp bass and driving drums complete the good first impression. The song develops a powerful driving dynamic. Singer Christian celebrates the lyrics in his Italian mother tongue, which gives the song a special touch. I like that kind of thing.

A power package

The song not only hits with a lot of power, but also succeds with very nice melodic interludes, both instrumentally and vocally. Thus, the opener is a more than worthy entry into the album. An outstanding song that, like the other tracks on the album, deals with very serious topics. This song is about one of the many tragic and dramatic effects of the pandemic, especially the resulting restrictions that have caused a lot of suffering for many people in addition to the disease itself.

In this historical period, because of this damned virus, we have lost closeness to our elderly in a terrible way. With the ban on entering hospitals and health facilities, a generation was left alone to die without the comfort of their loved ones. „Ti ho visto andare via“ is dedicated to them.

Comment of the band about „Ti ho visto andare via“

It is serious

On the album you tackle very hard topics. Especially one goes here on the most defenseless among us, namely the children who are victims of unscrupulous perverts. The album was therefore appropriately released on World Missing Children’s Day (25.05.2022). The accusatory gloomy title track „Norimberga 2.0“ is precisely about this kind of crimes against humanity.

A good mix

is presented on the album. The bandwidth ranges from gloomy aggressive to rocking groovy and even catchy tracks like the not so gloomy „Coming Home“ can be found on the album. This ballad even sounds quite cheerful with the beautiful melodic guitar chord and promises a little hope in the dark world. The fervently sung Italian chorus comes across really well.

But I liked better in this category the last track „Eyes Of Stranger“ with its melancholic orientation. Characterized by beautiful melodies and harmonic vocal lines, this song just hits my heart.

The track „Where Are You Tonight“, however, is not quite my cup of tea. Somehow I can’t get along with the vocals and the concept of this song. But one thing can be said for sure:

They know their craft!

While I’m on the subject of vocals. Christian’s high voice is special. Some people might not like it directly, but he does a really good job here and can unleash special vibes. I like that the vocals are used in different ways on the album with refreshing instrumental accompaniment. Very nice imaginative guitar work with a lot of power and rocking heavyness, while Marco Vitali’s solos are also damn good.The bass swings along crudely and the drumming bangs violently hefty. Here the song „Raise Your Head“ is exemplary, which contains all this excellently and shines with a really cool solo part.

Conclusion

IBRIDOMA have improved once again with their new album „Norimberga 2.0“. A special trademark is the voice of singer, which has a high recognition value in its special intonation. IBRIDOMA has succeeded in creating a very entertaining mix on the album, which provides entertaining pleasure. The palette ranges from soulfully tender to furiously rocking. There is nothing to complain about the production. All sounds really good. Thus, IBRIDOMA has arrived in the metal upper league and one can be curious where the journey will lead.

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Bildquellen

  • IBRIDOMA-Cover+Infos-1-: IBRIDOMA
  • IBRIDOMA Titelbild-1-: IBRIDOMA

Metalhead

Seit meiner Kindheit höre ich gerne Rockmusik. Es hat mit Gary Moore, Scorpions, Billy Idol, Bon Jovi, Dire Straits, AC/DC usw. angefangen, also quasi mit den Großen der 80'er und 90'er Jahre. Mit zunehmendem Alter ging der Musikgeschmack immer mehr auch in die härtere Richtung. So finden sich mittlerweile auch viele Core-Platten, so wie Black-und Death-Metal Kracher in meiner Sammlung. Daher bin ich in fast allen Bereichen des Rock und Metal unterwegs. Eine besondere Vorliebe habe ich für den Underground entwickelt, wo es richtig brennt und es viele hochklassige Bands gibt, die den Großen der Branche in nichts nachstehen, ganz im Gegenteil. In diesen Sinne: Stay tough, stay heavy!

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