ILLUSORY – „Crimson wreath“ (VÖ: 21.05.2021)
ILLUSORY – „Crimson wreath“ (VÖ: 21.05.2021)
Muss ich schämen, dass ILLUSORY schon ihr drittes Langeisen auf den Markt bringen und ich bis dato von der Existenz der griechischen Truppe noch nichts vernommen hatte??? Ich denke nicht. Auch wenn ich praktisch täglich damit befasst bin, für die Leserschaft von metal-heads.de neue Bands aufzutun oder die aktuellen Releases von mehr oder weniger etablierten Acts vorzustellen, so gehen einem zwangsläufig diverse – vermutlich hörenswerte – Scheiben durch die Lappen. Da ich die beiden Vorgängeralben nicht kenne, kann ich nicht sagen, was ich gegebenenfalls verpasst habe. Aber schon mein erster Eindruck des neuen Materials (es war „All blood red“, das haben wir auch sofort als offizielles Lyric-Video für euch) war sehr positiv und so habe ich mich dahintergeklemmt und mich auch mit den weiteren Songs befasst. Jetzt könnt ihr also meine Einschätzung zu den 14 (!!) Tracks mit einer Gesamtspielzeit von 78 Minuten (!!) erfahren.
Als erste Hörprobe für euch „All blood red“ – ILLUSORY
Aber lasst uns doch vorne anfangen. Was bekommen wir auf dem dritten Album (nach 2013 und 2016) geliefert. Melodisch und recht gradlinig geht es zur Sache. Phasenweise fühlt man sich an IRON MAIDEN erinnert. Gesanglich geht es schon ziemlich nach oben…wow! Schon mit „Acedia“ tritt man voll auf die Bremse. Im Stil einer mittelalterlichen Ballade finde ich das Stück irgendwie fehlplatziert. Der nachfolgende Titeltrack setzt sich ähnlich fort, baut aber in der zweiten Hälfte eine rockige Atmosphäre auf. Flotte Finger flitzen über die Gitarrensaiten. „Immortal no“ legt dann mit ordentlichen Riffs los, dazu Drumbeats, die den Song nach vorne bringen. Traditioneller Metal mit melodischem Einschlag. Gut so!
Immer wieder ausgebremst…
Wieder denkt man, es geht amtlich zur Sache und…dann grätscht man mit einer Ballade dazwischen. Pianoklänge und nachdenkliche Vocals. 2 Minuten Auszeit. „All blood red“ kennt ihr ja bereits von oben, daher direkt weiter auf Track 7 geblickt. Anderthalb Minuten gesprochener Text im Sinne eines Erzählers. Dann geht es musikalisch weiter. Bedächtige Töne und ruhiger Gesang. Langsam baut sich das Schlagzeug auf, verzerrte E-Gitarren treten in den Vordergrund und auch die Vocals werden mitreißender. Selbst mit den 8 Minuten Spielzeit ist es eine kurzweilige Sache. Kommen wir zu „Ashes to dust“. Hier wird direkt mit einem mittleren Härtegrad losgerockt. Die Drums geben den Takt vor, ansonsten besticht die Nummer durch melodische Arrangements. Stark gemacht. Da singt die Fangemeinde sicher bei einem Live-Konzert begeistert mit.
Hier bekommt ihr den Titeltrack mit einer entsprechenden Visualisierung:
Eine gute Mischung aus Rock und Melodie
Auch beim nächsten Stück packt uns gleich ein präzises Riffing, bevor man vorübergehend etwas den Fuß vom Gas nimmt. Aber insgesamt gefällt dieser Song durch eine ausgewogene Mischung aus Rock und Melodie. Dann folgt unter dem Titel „An opus of loss and sorrow: Pedestal I-III“ ein dreigeteilter Track mit einer Gesamtspielzeit von mehr als 20 Minuten. Los geht es melodiös. Sentimental klingen die Gitarren und der Gesang dazu. Dazwischen noch einmal Klavierpassagen. Alles recht gemäßigt und mit wenig Rock-Potential. Der zweite Teil beginnt zwar auch ruhig und bringt uns weibliche „Chorgesänge“, aber dann rockt es doch noch ganz ordentlich und mit harmonischen Arrangements. Melodisch und eingängig. Eine der stärkeren Nummern auf diesem Silberling.
Bei Teil III geht es einmal mehr gemächlich los, bevor Kapitän Rock das Ruder übernimmt. E-Gitarren feuern Riffs ab und flottes Drumming steigt mit ein. Die stimmliche Leistung passt dazu und so ist das Ganze eine runde Sache. Und somit kommen wir auch schon zum letzten Track dieser Scheibe, mit 10 Minuten hat er die längste Spielzeit. Recht gradlinig und ohne Umschweife kommt man zur Sache und rockt ordentlich. Auch die nötige Portion an Melodie wird nicht außen vor gelassen und so besticht „Fortress of sadness“ durch eine kurzweilige Darstellung. Im Mittelteil übernehmen weibliche Vocals und sorgen für eine willkommene Abwechslung.
Das Fazit bei metal-heads.de zum 3. Album von ILLUSORY
Und hier bekommt ihr nun das Fazit von metal-heads.de zum dritten Longplayer „Crimson wreath“ (der diese Bezeichnung mit seinen fast 80 Minuten Material wahrlich verdient) der griechischen Formation ILLUSORY. 14 Tracks haben die 6 Herren auf den Silberling gebannt. Das alleine ist schon erwähnenswert. Mich persönlich stören die sehr gemächlichen Songs in der Menge. Eine Ballade kann man sicherlich auf einem Album unterbringen, aber ich denke, ILLUSORY bestechen durch ihre melodisch rockende Attitüde und sollten sich nicht zu sehr selbst ausbremsen. Ansonsten kann man der griechischen Truppe insgesamt eine ausreichende Eigenständigkeit bescheinigen, gewisse Bezüge zu IRON MAIDEN sind da nicht negativ zu bewerten. Hört unbedingt mal rein…sind schon starke Nummern dabei!
ILLUSORY – „Crimson wreath“ (VÖ: 21.05.2021)
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Bildquellen
- ILLUSORY – Bandphoto: ASHER MEDIA RELATIONS
- ILLUSORY – Albumcover – Crimson wreath: ASHER MEDIA RELATIONS
- ILLUSORY – Albumcover – Crimson wreath – Beitragsbild: ASHER MEDIA RELATIONS
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