KROMHEIM: „Kromheim“ (EP)
KROMHEIM
KROMHEIM ist das Ein-Mann-Projekt des Multiinstrumentalisten Mikołaj Popławski. Von Fantasy-Romanen wie „The Witcher“ und Geschichten über Wikingern inspiriert, früh beeinflusst von Melodic Death Metal und Black Metal, hat er diese Einflüsse in seinem Projekt KROMHEIM verarbeitet. Es sind vier Melodic Death Metal – Songs entstanden, die die Geschichte des fiktiven Dorfes Kromheim erzählen, das von Invasoren geplündert wird. Sie nehmen die Bewohner gefangen und machen sie zu Sklaven. Die Songs erzählen von den Gedanken an Rache und der Hoffnung, der Sklaverei entfliehen zu können.
Die Songs der EP, deren Grundidee schon viele Jahre alt ist, hat Mikołaj im Juni 2020 fertiggestellt. (Mehr dazu später im Interview). Gemixt und gemastert hat die EP Simone Pietroforte (Divergent Studios)
Dear gods of ours grant us power
Den Anfang macht „Prayer”. Ohne lange Einleitung übermitteln Riffs und Leads eine Aufgeregtheit, die schon auf das drohende Unheil hinweist. Growls wie aus mehreren Kehlen, in Verbindung mit Sprechgesang lassen die Gruppe, die ihr Gebet an die Götter schickt, vor dem inneren Auge langsam Gestalt annehmen.
Die Struktur des Songs, die Riffs und Leads sind hier nicht bombastisch oder komplex, aber latent finster. Das Unheil kommt näher. Unterlegt von bedrohlichem Drumming und zunehmend düster werdenden Riffs sprechen die Lyrics vom nahenden Tod.
Aus dem Solo hört man die Zerrissenheit zwischen beginnender Verzweiflung und dem Glauben an die machtgebenden Götter heraus. Und es klingt wie eine Beschwörung, wenn Drums und Gesang im Rhythmus zusammenfinden und die Gitarre absteigende Tonfolgen spielt.
Hope filled cries – will this be the end
Im Vergleich zur Verzweiflung und Düsterheit des Openers klingt „Freedom“ fast schon beschwingt. Eine mitnehmende Dynamik, die von Aufbruch und dem Willen, für das Land zu kämpfen. Die Verschmelzung der melodischen Anteile mit der deathmetallischen Grundstruktur ist hier richtig gut gelungen. Die Dynamik des Songs verändert sich immer wieder. Eine treibende Grundstruktur, energisch voranschreitend, kündigt schon die Rachegedanken an. Dennoch hat der Song eine Leichtigkeit, die durch die Eingängigkeit der Melodie der Gitarre bewirkt wird.
Beneath the moonlit sky we know revenge is nigh
„Revenge“: Auf einem energischen und kraftvollen Fundament breiten das forcierte Drumming und die unheilvollen Growls den Rachegedanken aus. Während das temporeiche Spiel der Gitarre mit druckvollen Passagen abwechselt, wird die Entschlossenheit zunehmend spürbar. Hierbei sind es kurze Rhythmuswechsel und das Spiel mit Halbtonschritten in den Akkorden, die Spannung aufbauen und über den gesamten Song halten.
Mit „Storm Of The Gods“ schließt die Geschichte. Langsam entwickelt sich dieser Song eine düstere Stimmung. Unheilvolles Trommelgewitter und Leads voller Verzweiflung. Dann eine überraschende Passage mit Klavier und Flöte. Die Drums steigen zurückhaltend ein, bauen aber unterstützt von drängenden Riffs wieder Druck auf. Das mitreißende Solo fügt eine weitere Facette hinzu, bis wir mit melancholischen Klaviertönen aus dem Song und der Geschichte entlassen werden.
Schade, dass es nur vier Songs sind
Denn Ideen für ein Album in voller Länger gibt es genug. Die Stimmungs- und Dynamikwechsel z.B. zwischen schweren Riffs und fließenden Melodien haben mir ebenso gut gefallen, wie die Variabilität des Drummings. Allein die Vocals hätte ich mir an einigen Stellen differenzierter gewünscht. Doch das gleichen die abwechslungsreichen Soli wieder aus.
So verpackt höre ich mir gerne eine weitere Wikinger-Geschichte an.
Und hier „Freedom“
Das Artwork stammt von Pantelis Politakos.
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Bildquellen
- kromheim ep cover: kromheim
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