Marhold – A Homemade World (VÖ: 22.05.2020)

Da erreicht uns am Karfreitag eine nette Mail von Aleksandra aus der Schweiz, die auf ihre Band Marhold und deren neues Konzeptalbum „A Homemade World“ hinweist. Da die metal-heads-Redaktion bekanntlich ein Herz für unbekanntere Bands hat, begibt sich der Redakteur sofort aus der Garten-Sonne ins traute Heim, schmeisst seinen Rechner an und sucht sich neugierig ein passendes youtube-Video der selbst ernannten „Female fronted Violin Metal/Rock-Band“ aus der Schweiz heraus Voilá. Hier sind Marhold mit ihrem Song „Our Mind.“
Marhold mit künsterlischem Anspruch
Wie man an diesem mehr als professionell wirkenden Musikvideo unschwer erkennen kann, haben Marhold aus Bern einen hohen künsterlischen Anspruch an sich selbst. Das Interesse, vorab die Gelegenheit zu bekommen, ins neue Konzeptalbum „A Homemade World“ reinzuhören, ist somit geweckt und wir bitten Aleksandra um entsprechend Bemusterung.
Über die Band
Die Zwischenzeit bis zum Downloadlink überbrücken wir mit eigener Recherche. Nach einem Durchzappen auf Spotify und dem ersten Hören der Singleauskopplung „Icy Sun“ finden wir auf der bandeigenen Webseite zum Beispiel heraus, dass die Position der Bassistin/des Bassisten derzeit unbesetzt ist. Mit Frontfrau Aleksandra Poraszka (Gesang, Violine), Marc-Alain Gertsch (Gitarre, Gesang) und Drummer Philip Feller sind Marhold offensichtlich temporär vom Quartett zum Trio geschrumpft. Na ja, bis zur Veröffentlichung des neuen Albums hat die Band ja noch gute 3 Wochen Zeit, vielleicht findet sich bis dahin auch ein neues Bandmitglied. Zudem macht das Corona-Virus derzeit Bandproben, Konzertauftritten und Festival-Touren leider eh einen fetten, fiesen Strich durch die Rechnung. Weiter geht´s im medialen Check von metal-heads.de.
Musikalische Vorbilder: Nightwish & Dream Theater
Die Liste der Idole der Marhold-Mitstreiterinnen und Mitstreiter ist lang und reicht von Nightwish, Dream Theater, Metallica, The Mars Volta, Unsane, Avenged Sevenfold, Scar Symmetry, Mnemic, In Flames und RAGE bis hin zu Alter Bridge. Also wisst ihr in etwa, was euch erwarten könnte. Auf youtube finden sich derweil nur zwei Musik-Videos. Daher bieten wir euch mit „Don´t love you no more“ hier den 2. Song von Marhold, der allerdings schon aus dem Jahre 2014 stammt und daher nicht auf der neuen Scheibe zu finden sein wird, an:
Mit Konzept
Offensichtlich hat die Band in ihren sozialen Kanälen ordentlich aufgeräumt. Auf Facebook finden sind überwiegend Einträge zum neuen Konzeptabum „A Homemalde World.“ Na denn wollen wir auch nicht weiter in der Vergangenheit herumstochern und widmen uns ganz dem Thema des Konzeptalbums. Dem Verhältnis zwischen Mensch und deren Umwelt. Gerade Schlagzeuger Philip und Sängerin Aleksandra scheint dies als naturverbundene Menschen – beide sind passionierte Windsurfer und Taucher – sehr zu umtreiben. Am spannendsten klingt Songtitel 11 des 12 Lieder umfassenden Albums, denn der heißt „The Always Spinning Wheel.“ Und da wir Musikredakteure grundsätzlich ein Album immer mehrmals von vorne bis hinten hören, springt der hier schreibende Redakteur einfach mal aus dieser Hamsterrad-Routine raus und hört sich den vorletzten Track des Albums zuerst an. Und was soll man sagen? Prog-Rock-lange 6 Minuten und 53 Sekunden weht nicht nur ein violinenartiger Wind zu Beginn des Stücks, sondern durchgehend in dieser schön traurig klingenden Ballade.
Reichtum auch ohne materielle Dinge
Viel zu sagen haben Marhold. Wir Menschen sind nämlich bereits mit der Natur um uns herum und mit uns selbst reich gesegnet und gut genug. Materieller Dinge bedarf es da wenig, erzählen uns Marhold im Song „Our Mind“ (Musik-Video siehe oben). Mit „Whirls In The Sky“ warnen uns die Schweizer davor, nicht alles hinzunehmen, sondern auch einmal kritisch Dinge zu hinterfragen. Musikalisch ist dieser Song ein schöner Mix aus härteren Gitarrenriffs in der Intro und den Instrumental-Teilen, während im Refrain der cleane Gitarrensound und die schöne Stimme Aleksandras im Vordergrund stehen. Allerdings passt der Übergang zum nächsten Stück („Intervention„) nicht so ganz. Die restlichen Songtitel erklären sich von selbst. Oder müssen wir das metal-lastige „Power of Nature“ noch groß interpretieren? Die Kraft der Natur hört man in der Double-Bass-Drum und im Flüstertüten-Gesang der Marke Guano Apes („Open Your Eyes“) selbst heraus. Außerdem möchten wir nicht zuviel verraten. Nur, dass die insgesamt 11 Stücke ordentlich rocken und grooven und ihr einfach mal in „A Homemade World“ reinhören solltet.
Fazit: Marhold mixen ihre Vorbilder

Marhold präsentieren uns mit Schweizer Präzision solide Rockmusik, die sehr melodisch und musikalisch ausgefeilt daher kommt. Wer durchweg puren Heavy-Metal erwartet, ist hier fehl am Platz. Wer aber – ähnlich den vielen musikalischen Vorbildern der Bandmitglieder (siehe obige Aufzählung) – einem breit gefächerten Repertoire an Musik-Stilen nicht abgeneigt ist, der wird sich mit dem Album „A Homemade World“ ausgiebig beschäftigen können. Klassisch anmutende Violinen-Klänge (Vorbild: Nightwish) wechseln sich mit Prog-Rock-Elementen (Vorbild: Dream Theater) sehr schön ab und hin und wieder blitzt gar ein hartes Gitarren-Riff (Vorbild: Alter Bridge) auf. Der schreibende Redakteur würde sich freuen, Marhold alsbald einmal live on stage zu erleben. Er hat sich extra schon den schweizerischen Gruß hierzu rausgesucht: Hoi zämme!
Die Tracklist zum Album
Abschließend noch die Liste der Songtitel, die euch auf „A Homemade World“ erwarten wird:
01. Sunrise
02. Homemade
03. Our Mind
04. Hymenoptera
05. Whirls in the Sky
06. Intervention
07. Icy Sun
08. Power of Nature
09. Break Out
10. Trapped
11. The Always Spinning Wheel
12. World Is Crashing Down
Bildquellen
- Marhold Band: Aleksandra Porazska/Merhold
- Marhold Cover: Aleksandra Porazska/Merhold
Neueste Kommentare