PHANTOM – The Violence of Twilight (7″ single)
Der 10. Januar hat ein verspätetes Weihnachstgeschenk für die Metal-Gemeinde gebracht: Das erste Lebenszeichen der US-Powermetaller von PHANTOM nach über 22 Jahren Funkstille.
Die zwei Seiten einer Goldmedaille
Auf der Single finden sich zwei Demotracks aus den Archiven der Band um Ausnahmesänger Eddie „Falcon“ Green. Namensgeber der Scheibe ist „The Violence of Twilight“ aus den Sessions zum letzten Studioalbum „Cyberchrist“ von 1993. Ein Midtempo-Biest, dass sich von hinten anschleicht und unausweichlich zum Bangen anregt. Die Bridge kommt ein bißchen creepy rüber. Sollte ich einer Instrumentalversion des Songs einen Titel geben müssen, wäre das so etwas in die Richtung von „Tales of the Crypt“ oder „Creatures in the Mist“ oder irgendeine andere Assoziation zu einem billigen Horror-B-Movie. Ansonsten sind die insbesondere Gesang und Gitarrenläufe 1A im Stile des restlichen „Cyberchrist“-Materials. Eine würdige „A-Seite“…
Verloren in der Schublade
Die „B-Seite“ liefert mit „Lost in L.A.“ einen deutlich druckvolleren Song, der nochmal fünf Jahre länger in der Schublade lag. Entstanden zur Zeit des Debütalbums „Dead or Alive“, kann er stilistisch ebenfalls die Herkunft nicht leugnen. Gegenüber „Violence…“ ist „Lost in L.A.“ früher in der Produktion für das Album auf Eis gelegt worden. Er ist deshalb noch berechtigter als „Demo“ zu bezeichnen als sein Stiefbruder.
Die Gretchenfrage aber bleibt…
Das Fazit dieser Single ist ein doppelter Stinkefinger in Richtung des alten Plattenlabels von PHANTOM: wie konnte man so hirnrissig sein, und die beiden Songs für das jeweilige Album ablehnen??? Das sind keine Filler, um zeitlich über die Runden zu kommen und zumindest auf den CD-Versionen wäre mehr als ausreichend Platz für einen dieser Bonus-Songs gewesen, der den Namen zu Recht trägt.
Zwei erste Sieger!
Hier bekommt man nicht eine A- und eine B-Seite zu hören sondern zwei gleichberechtigte A-Seiten, die hoffen lassen, dass PHANTOM – nach ihren Zeitmaßstäben – in Kürze neues Material nachlegen.
Ihr habt jetzt die Auswahl zwischen einer von zwei Varianten der Single: es gibt sie ausschließlich auf Vinyl 350-mal in Schwarz und 150-mal in unschuldigem Weiß, und zwar hier: HRR Records
Infos zur Band gibt es auf Metal Archives sowie beim lieben Mark Z. auf Facebook.
Bildquellen
- PHANTOM 2016 Single Cover: (c) 2015 Falcon Eddie / PHANTOM
- Phantom_Backcover: (c) 2015 PHANTOM/Metalloscope Recs.
- PLHGitarre-Juan_Di_Nella: unsplash.com - Juan Di Nella
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