Review: „Cryptic Curses“ von Skalfar (VÖ: 17.03.23)

„Cryptic Curses“ von Skalfar: Die deutsche Black-Metal-Combo Skalfar veröffentlichte kürzlich ihr neues Album „Cryptic Curses“. Eine großartige, beachtenswerte und vielversprechende Reminiszenz an den norwegischen Black Metal der Mitte der 1990er Jahre, unmittelbar bevor die Flutwelle der Kommerzialisierung des Genres sich damals unaufhaltsam ihre Bahn brach.
Ohne atmosphärisches Intro geht es ja selten los im Black Metal. Aber „Cryptic Curses“ von Skalfar (59 Min. über 10 Tracks) beginnt unerwartet mit ein paar aufgelösten, dissonanten Harmonien und düsterem Sprechgesang mit Bezug auf biblische Allegorien. Und dann feuert die Hölle aus allen Rohren: Abrupt ballern Blastbeats und schnelle Gitarren gnadenlos auf die Gehörgänge ein. Roh, brutal und aggressiv. Und aufwändig inszeniert, was Skalfar nicht nur kürzlich auf dem Teyfl Over Hamburg Festival bewiesen. Denn wer den physischen Tonträger kauft, kriegt noch ein ordentlich umfangreiches Booklet dazu.
Skalfar präsentieren auf „Cryptic Curses“ ihren düsteren und episch-atmosphärischen Black Metal. Obwohl die hohe Geschwindigkeit und das Geballere das Album durchweg dominieren, bleibt Skalfars Musik abwechslungsreich.
„Cryptic Curses“ von Skalfar: Starke, vielfältig eingesetzte Vocals
Besonders stark sind die auffällig vielfältig eingesetzten Vocals. Denn deren Spannbreite reicht hier von tiefen, in ihrer Sprechgesanghaftigkeit immer wieder okkult anmutenden Growls bis hin zu charakteristischen, gleichzeitig irgendwie vertrauten Screams. Vertraut deshalb, weil die Stimme von Skalfars Frontmann daran erinnert, wie Stian Arnesen a.k.a. Nagash vor knapp dreißig Jahren klang – bevor er von Covenant zu Dimmu Borgir wechselte und bevor Covenant wegen eines Namensstreits aus Rechtsgründen zu Kovenant umfirmierten.
Skalfar greifen deren Spielart des Black Metal und den musikalischen Zeitgeist von damals perfekt auf, aber mit deutlich weniger Keyboards und ohne gesampelte Vocal-Ahs und -Ohs, sondern nur punktuellen Choreinsätzen (z.B. Underworlds Towers). Heißt: Insgesamt härter und zeitgemäßer, roher, aber dennoch atmosphärisch und melodisch. Eine absolute Hörempfehlung, für alle, die den Sound von damals vermissen.

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Bildquellen
- Skalfar – Cryptic Curses – Digipack Cover Front 1: Skalfar / Teufelszeug Records
- Skalfar_Band_Titelband_live_in_Hamburg_2023_MH-Logo: (c) 2023 Matt / metal-heads.de
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