Teyfl over Hamburg Festival begeisterte mit handverlesenem Black Metal

Das Teyfl over Hamburg Festival fand zum ersten Mal statt. Veranstalter Teufelszeug Records präsentierte am 19. März 2023 eine handverlesene Auswahl an Black Metal Bands im Hamburger Venue Bambi Galore. Die Veranstaltung war mit schätzungsweise hundertfünzig bis zweihundert Gästen so gut wie ausverkauft. Und die Stimmung war locker, entspannt und familiär wie bei einer Privatparty. Fans können auf die zweite Auflage des Underground-Festivals jetzt schon gespannt sein.
Die Veranstaltung war Teil der Trident of Death European Tour 2023 von Azaghal mit Corpus Christii, Liber Null und Sidious als Support. Für das Teyfl over Hamburg Festival ergänzte Teufelszeug Records die Veranstaltung um zwei Bands aus dem eigenen Haus: Skalfar und Newcomer Vltima.
Skalfar mit angsteinflößender Show und Bühnendeko
Den oft undankbaren Job des Openers hatten Skalfar. Und die haben zwei Tage vor dem Gig ihr neues Album Cryptic Curses veröffentlicht. Entsprechend hoch war die Motivation der Band aus Stralsund. Roh, aggressiv und mit der aufwändigsten Inszenierung des gesamten Festivals ballerten die Jungs los. In gewaltige Ketten gelegt und von angesteinflößendem Habitus ließen Skalfar ihren düsteren und episch-atmosphärischen Black Metal auf das Publikum los. Die Bühnedeko aus Knochen, Hörnern und einem Schädel trat dem Publikum immer wieder rotleuchtend aus dem Nebel entgegen, während die Mitglieder gleichzeitig in ebendiesem fast völlig verschwanden. Die okkult-anmutende Show zog das Publikum sofort in ihren Bann. Und das ist für den Auftakt einer solchen Veranstaltung alles andere als selbstverständlich.
Teyfl over Hamburg Festival: Erste offizielle Show von Vltima
Vltima aus Deutschland haben sich mit ihrem Debütalbum Ouroboros im Herbst aus dem Underground sofort von Null auf Überschall katapultiert. Brutal und bretthart, mit beeindruckend präzisen und gleichzeitig abwechslungsreichen Drum-Passagen. Und nun stand der erste offizielle Auftritt (Interview) an. Um so spannender war zu sehen, ob und wieweit das Ganze dann auch live funktioniert. Vor allem, weil Drummer Furor gleichzeitig auch der Sänger und Frontmann von Vltima ist.
Zur Erklärung: Wer die Songs noch nicht kennt, sollte unbedingt mal in „Der See“ reinhören. Etwa ab der vierten Minute wird die komplette Liedstruktur dann von den maschinengewehrgleichen Drums getragen. Und diese jagen völlig ungebremst und gnadenlos nach vorne. Sie begraben alles unter einer Walze von abwechslungsreichen, komplexen Blastbeats. Es entsteht der Eindruck, als hätte jeder einzelne Takt von Furor einen anderen, variierten Rhytmus verpasst bekommen. Unter anderer Instrumentenkonstellation würde so etwas wohl als Solo durchgehen. Eine halbe Minute später setzen darüber dann auch noch Furors Gift und Galle spuckenden Vocals ein.
Und das funktionierte live in überwältigender Weise. Furor selbst saß bei der Live-Darbietung dann sogar völlig entspannt am Drumset. Die Ruhe selbst, während er die pure Raserei auf das Publikum losließ. Vltima gelang es auf dem Teyfl over Hamburg Festival, den brachialen Sound des Debütalbums auch live hervorragend umzusetzen. Feuertaufe gelungen.
Sidious rocken das Teyfl over Hamburg Festival
Sidious ist eine britische Black-Metal-Band, die 2012 gegründet wurde. Deren hochwertig produzierte Studioaufnahmen zeichnen sich durch epische, aber auch düstere Klanglandschaften aus. Die Gitarrenriffs variieren dabei zwischen schnellen und aggressiven Passagen sowie langsameren und melodischeren Parts. Die Live-Show von Sidious auf dem Teyfl over Hamburg Festival wirkte dagegen wie die rotzige Rock’n Roll-Variante ihrer selbst. Kompromisslos und mit begeisternder Spielfreude. Und das riss das Publikum vom ersten Ton an mit.
Teyfl over Hamburg Festival: Liber Null erzeugten beklemmende Klanglandschaften
Liber Null ist eine Black-Metal-Band aus den Niederlanden und Italien. Deren Auftritt war sehr energiegeladen und atmosphärisch intensiv. Die progressiven und technischen Riffs unterstützten diesen Eindruck. Gleichzeitig waren die Songs über weite Strecken im Hochtempo-Bereich unterwegs. Für ihre düsteren, melodischen und gleichzeitig beklemmenden Klanglandschaften nutzten die Musiker immer wieder auch Samples. Dadurch wirkte der Auftritt von der Gesamtstimmung her sehr dicht und okkult.

Corpus Christii: Aggressiv und melodisch
Corpus Christii ist eine Black-Metal-Band aus Portugal, die 1998 gegründet wurde. Ihr Stil kann als aggressiver und melodischer Black Metal beschrieben werden. Der enthält auch Elemente des Death Metal und des Thrash Metal. Corpus Christii boten schnelle Blast Beats, schnörkellose Riffs und düstere Atmosphäre. Auf dem Teyfl over Hamburg Festival interagierten sie von allen Bands am meisten mit den Gästen. Frontmann Nocturnus Horrendus bezog das Publikum am laufenden Band in die musikalische Darbietung ein. Bei kurzen, ruhigen oder akustischen Passagen beispielsweise legte er den Zeigefinger über die Lippen. Und das Publikum lauschte andächtig und mucksmäuschenstill der Kunst. Er hatte das Publikum während der Show fest im Griff.
Azaghal: Rotziger Old School Black Metal vom Headliner auf dem Teyfl over Hamburg Festival
Der Headliner auf dem Teyfl over Hamburg Festival waren Azaghal. Der Bandname stammt übrigens vom Namen eines Zwergenfürsten aus der Mythologie von J. R. R. Tolkien. Die finnische Black-Metal-Band wurde 1995 gegründet. Der Stil von Azaghal ist typisch für den finnischen Black Metal dieser Zeit. Und den ließen die Finnen in energiegeladenem, derb-rotzigem Old School Style auf die begeisterten Gäste los. Turboschnelle, raue Gitarrenriffs, Blast Beats ohne Ende und schreienden Vocals. Zum Durchschnaufen ließ Azaghal dem Publikum keine Zeit. – Und das war auch insgesamt Programm auf dem Teyfl over Hamburg Festival: Nur kurze Umbaupausen zwischen allen Bands sorgten dafür, dass keine nennenswerten Leerläufe entstanden. Das schwarz-düstere Metal-Geballer nahm über Stunden kein Ende. Reibungslose Abläufe auf einem hervorragend organisiertem Festival. Fans können also auf das Sequel gespannt sein.
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