Steve Vai – „Vai/Gash“ (VÖ: 27.01.2023)

Albumcover Vai Gash - Beitragsbild

Steve Vai – „Vai/Gash“ (VÖ: 27.01.2023)

Steve Vai muss man wirklich nicht mehr gesondert vorstellen. In den Anfängen seiner Karriere hat sich der Ausnahmegitarrist in der legendären Franz Zappa Band betätigt und auch mit David Lee Roth war er musikalisch aktiv. Das Alles ist lange her und längst ist der Saitenvirtuose auf Solopfaden unterwegs und hat uns schon das eine oder andere Release aus seiner kreativen Feder geliefert. Heute wollen wir euch die seit wenigen Tagen im Handel erhältliche neue Scheibe vorstellen. Ja, die Rede ist vom aktuellen Album mit dem Titel „Vai/Gash“, das am 27.01.2023 über Favored Nations erschienen ist. Das Besondere daran ist die Tatsache, dass das Material schon viele Jahre auf dem Buckel hat. Wie bitte?

Ja, ihr habt richtig gehört. Aber bevor wir euch weitere Erklärungen liefern, gibt es erst einmal eine weitere Kostprobe aus dem Material. Wir haben hier auf metal-heads.de den Song „She saved my life tonight“ für euch, nachdem wir euch hier bereits vorab einen Höreindruck ermöglicht hatten, indem wir euch den Opener vorgespielt haben.

Steve Vai – „Vai/Gash“ (VÖ: 27.01.2023)

Na, wie gefällt euch das? Mal etwas andere Kost, als man sie sonst von Steve Vai so gewohnt ist. Die Songs sind vor sage und schreibe über 30 Jahren entstanden. Im Jahr 1991 wurde die Musik zu diesem Album in nur 2 Wochen komponiert und aufgenommen. Damit hat der Gitarrist einen speziellen Vibe jener Zeit eingefangen, der ihn an die Rockmusik aus seinem Teeniealter in den 70ern erinnert. Kraftstrotzende Stücke, die zur Stimmung passen, wenn man mit seinen Freunden mit seinen Harley Davidson Motorrädern umherdonnert.

Die Geschichte hinter den Songs…

Es besteht eine tiefe Verbindung von Sänger Johnny „Gash“ Sombrotto und Gitarrist Steve Vai. So teilen beide eine große Liebe für Motorräder. „Gash“ hatte 1977 einen schweren Unfall mit seiner Maschine und stand in Flammen. Bleibende Schäden drohten, eine Verbrennung dritten Grades von mehr als der Hälfte seiner Körperoberfläche standen zu Buche. Sein Leben…auf der Kippe. Mehrere Hauttransplantationen musste der arme Kerl über sich ergehen lassen. Und ob ihr es glaubt oder nicht…schon 5 Jahre später saß er wieder auf einem Motorrad. Man lernte sich kennen und der Gitarrist war von der warmherzigen Art begeistert. Er wollte sehen, ob dieser Mann seine Songs singen konnte. Und ihr hört es selbst: er konnte. Das Material wurde also aufgenommen. Aber es gab nicht mehr als diese 8 Tracks und auch eine vielleicht erfolgreiche Karriere als Rockstar blieb dem Sänger verwehrt, denn das Schicksal schlug einmal mehr zu. So starb Johnny „Gash“ Sombrotto bei einem Motorradunfall im Jahr 1998.

Albumcover Vai Gash

Das war ein nachvollziehbarer Schock für Steve Vai und so staubten die Stücke im Regal vor sich hin und wurden meist nur zum jährlichen Todestag angehört. Erst 2022 entschied der Gitarrist, dass diese Musik ein größeres Publikum finden sollte. Und daher können wir uns jetzt freuen, ein Album mit den besagten acht Liedern in Händen zu halten. Die wollen wir jetzt einmal genauer in den Blick nehmen.

Diese Musik bekommen wir…

Schon der Opener rockt direkt ohne große Umwege los. Flotte Drumbeats, flinke Finger auf den Tasten. Dazu die rockige Gitarre und die energiegeladene Stimme von „Gash“. Das passt, das ist stimmig so. Starker Einstieg in dieses Album. Der nächste Song gefällt mir mindestens genauso gut. Ihr bekommt ihn unten vorgespielt. „Busted“ ist ein amtlicher Rocker, der Bassläufe, coole Gitarrenarbeit und der Gesang, der einen nicht loslässt. Das Schlagzeug verstärkt den Vibe. Klasse! Der dritte Track startet mit den Drums, geradezu leichtfüßig steigt die Gitarre mit ein. Der Titel ist Programm, das Ganze wirkt so locker und ungezwungen. Und immer wieder die ergreifende Stimme des Frontmanns. Wirklich ein Verlust…

„Woman fever“ ist ein bisschen bluesig. Da kommt der fünfte Song (ihr könnt ihn euch weiter oben gerne mal anhören) geradliniger daher. Eher gemäßigt aber dennoch mit genügend Ausstrahlung, um den Hörer automatisch mitwippen zu lassen. Diese Musik kann doch keinen kalt lassen. „Danger zone“ ist ein „dreckiger“ Rocker. Fette Riffs. Powernde Drums. Geile Mitsingpassagen…wenn der Song mal live gespielt wird, hast du als Band das Publikum auf deiner Seite. Prima! Die vorletzte Nummer klingt fast wie live auf einem Konzert. Man wird sofort gepackt und fühlt sich auf der Route 66. Der Wind weht einem um die Nase und man wird vom feinen Rock dahingetragen. Das Schlagzeugspiel ist eher einfach gehalten, die Gitarre sorgt für die rockige Note und der Gesang ist einmal mehr stark. Zum Abschluss wird es eher nachdenklich. Leichte Gitarrensounds und emotionale Vocals. Das sorgt für eine etwas melancholische Stimmung.

Das Fazit zum neuen Album von Steve Vai

Über die Qualitäten von Steve Vai an seinem Instrument und auch seine kompositorischen Fähigkeiten wird man sich wohl kaum streiten. Ganz im Gegensatz zu seinen typischen Soloalben, bei denen sein Instrument oft sehr im Mittelpunkt steht – Gesang ist ja oft nicht vertreten – bekommt hier die Stimme des Sängers auch den nötigen Raum. Die Stücke sind irgendwie simpler gehalten, treffen aber dafür umso mehr ins Herz. Man darf sich gar nicht vorstellen, was einem entgangen wäre, wenn Steve Vai nicht doch noch entschieden hätte, diese Musik zu veröffentlichen. Feine Rockmusik, mal mit etwas mehr Zurückhaltung, dann wieder voll nach vorne. Man kann es auch mal simpler stricken und doch den Hörer treffen. Starkes und abwechslungsreiches Material Wow!

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Bildquellen

  • Albumcover Vai Gash: Netinfect Promotion & Marketing

Doc Rock

Meine erste Metal-Platte liegt lange zurück: LIVE AFTER DEATH von IRON MAIDEN war´s. Ansonsten fühle ich mich in der Progressive Metal-Ecke wohl!

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