Yngwie Malmsteen – Parabellum – VÖ: 23.07.21
Yngwie Malmsteen
Yngwie Malmsteen ist bereits seit über vierzig Jahren im Geschäft. Er kann auf 21 Soloalben und Veröffentlichungen mit Steeler, Alcatrazz und dem G3 zurückblicken. Malmsteen hat durch seine Art zu spielen Generationen von Gitarristen begeistert und mit offenem Mund zurück gelassen. Damals wollte jeder wissen, wie er das, was er da spielt wohl macht. An seiner Faszination hat der Schwede mit dem großen Ego bis heute nicht verloren.
Parabellum
Sein neuester Streich heißt „Parabellum“. Übersetzt heißt das soviel wie „Wenn du den Frieden willst, bereite den Krieg vor„. Naja, Krieg wird auf der Scheibe jetzt nicht vorbereitet, aber es geht ganz schön zur Sache. Yngwie macht keine Gefangenen.
Der Opener „Wolves at the Door“ beginnt mit ein paar Gitarrenläufe die punktuell vom Schlagzeug unterstützt werden. Dann geht Malmsteen auch schon in die Vollen. Furiose Arpeggios und Licks. Das ist genau Yngwies Ding. Die Doublebass ballert im Hintergrund. Den Gesang hat übrigens auch Malmsteen übernommen und das macht er gar nicht mal schlecht. Das passt. Gute schnelle Metalnummer mit ansprechendem Refrain. Im Mittelteil wird etwas klassisches eingefügt. Klingt super, leider ist mein Wissen auf dem Gebiet sehr begrenzt, sodass ich den Namen des Stückes nicht kenne. (Habe gerade herausgefunden das es möglicherweise kein Original ist, jedoch zumindest an den Violinvirtuosen Paganini erinnern soll)
Bei „Presto Vivace in C# minor“ wird das Gaspedal richtig nach unten gedrückt. Einer der sechs Instrumentalsongs des Albums. Presto und Vivace sind Tempoangaben aus der Musiktheorie. Das bedeutet schnell und lebhaft. Das Ganze dann in C# Moll. So klingt der klassisch angehauchte Song auch. Wahnsinniges Tempo. Man fragt sich ob da nicht das Griffbrett Feuer fängt.
„Relentless Fury“ ist ein typischer Malmsteen Metalsong mit Gesang mit einem eher rockigen Grundriff. Die obligatorischen schnellen Fingerübungen dürfen natürlich nicht fehlen. „(Si Vis Pacem) Parabellum“ ist wieder eine instrumetale Komposition. Speed, Speed und nochmal Speed. Auch die Plekren dürften bei der Geschwindigkeit so schnell kleiner werden wie Gouda auf der Käsereibe. Macht schon Laune.
Verschnaufen
Mit „Eternal Bliss“ lässt der Maestro uns ein wenig verschnaufen. Schöne Ballade mit Nylongitarre zur Unterstützung der Strat. Auch der Gesang passt. Zwar ist Yngwie kein Jeff Scott Soto, aber es klingt gut. Klasse auch, das Malmsteen beim Solo mal nicht die Schallmauer durchbrechen möchte. Langsam und mit viel Gefühl. Ja, das kann er auch. „Fight the good fight“ ist der vierte Song mit Vocals. Auch der macht Spaß. „Toccata“ ist der nächste klassische Ausflug. Die verbleibenden Stücke schlagen in die gleiche Kerbe.
Fazit
Bei den ersten Durchläufen des Albums ähneln sich mache Songs doch stark. Es fällt mir schwer die hyperschnellen Gitarrenläufe auseinander zu halten. Nach mehrmaligem Hören ändert sich das aber. Yngwie macht auf „Parabellum“ das was er am besten kann. Und das macht er richtig gut. Technisch absolute Weltklasse. Hyperschnelle Läufe, Arpeggios und viele klassiche Arrangements. Genau das erwarten auch die Fans von Malmsteen. Für Nicht-Diehard-Fans von Yngwie, Nichtgitarristen oder Ähnlichem, könnte das Album ein wenig zu anstrengend sein. Manchmal ist mehr einfach auch zu viel des Guten. Ich für meinen Teil finde „Parabellum“ stark, muss aber zugeben, das ich sowas auch nicht ständig hören kann.
Yngwie bleibt Yngwie. Irgendwie halt immer ein bisschen drüber. Lasst euch bitte von dem meiner Meinung nach hässlichen Cover nicht abstoßen. Der Inhalt ist wesentlich besser.
Tracklist:
Wolves at the Door
Presto Vivace in C# minor
Relentless Fury
(Si Vis Pacem) Parabellum
Eternal Bliss
Toccata
God Particle
Magic Bullet
(Fight) The Good Fight
Sea Of Tranquility
Clip
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Bildquellen
- Yngwie Parabellum Mark Weiss: Mark Weiss
- Yngwie Malmsteen – Parabellum: Amazon
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