Vorabinterview mit DRAGONSFIRE zum RAGE AGAINST RACISM-Festival 2019
Vorabinterview mit DRAGONSFIRE zum RAGE AGAINST RACISM-Festival 2019
Als offizieller Medienpartner des RAGE AGAINST RACISM sind wir von metal-heads.de nicht nur in vielen Berichten an dem Wochenende vor Ort beim Festival in Duisburg aktiv (Fotos, Liveberichte, Live-Streams, Videointerviews nach den Auftritten etc.), sondern wir bemühen uns auch, die bei der aktuellen Ausgabe des Events auftretenden Bands vorab vorzustellen und ihnen ein paar Fragen zum Festival, der eigenen Musik und anderen Dingen zu stellen. Das erste Interview führten wir mit KILL II THIS und das findet ihr hier. Bei unserem heutigen Vorab-Interview stellen wir einer Band Fragen, die ein cooles Konzertvideo mit Legofiguren veröffentlicht hat! Es geht um die hessische Truppe von DRAGONSFIRE. Mehr dazu könnt ihr weiter unter lesen…los geht es!
Ein Video mit Legofiguren zu drehen ist nicht ganz ungewöhnlich, aber das Ganze mit dem Thema eines Metalkonzertes umzusetzen und dabei langhaarige Figuren Headbangen zu lassen, ist ziemlich cool. Lasst uns darüber sprechen und über noch ein paar andere interessante Dinge.
Ein aufwendiges Lego-Video…es gefällt auch 2019 noch
MH: Zuerst einmal die Frage nach dem Lego-Video. Wie seid ihr auf diese Idee gekommen, wie aufwendig war die Umsetzung und wie seid ihr dabei praktisch vorgegangen?
Jan(Drums): Das Video ist 2010 im Zuge der Veröffentlichung von „Metal Service“ entstanden. Eine Intention war es, dass es eben schon gefühlt 1 Milliarde „Livevideos“ von Bands gibt, die dann so tun als ob… und genau das wollte man mit dem Video umgehen. Also hatte ich die Idee ein „Stop-Motion“ zu produzieren. Die ganze Sache war sehr sehr aufwendig. Meine damalige Freundin Anna hat die ganzen Figuren detailgetreu „angepinselt“ und man hat jede Menge Garn als Haar verwendet. Zudem bei der Band dann die echten Klamotten und Instrumente genommen, die man zu dem Zeitpunkt auch Live gespielt und getragen hat. Das Video wurde dann auf einem als Bühne aufgebauten Schuhkarton mit Green-Screen produziert. Gut 8000 Bilder wurden verwendet. Das hat alles echt lang gedauert! Ich denke aber auch gut 8 Jahre später ist das Video immer noch originell und der Song „batscht“ nach wie vor! Ich habe eben ein Fabel für „das etwas andere Musikvideo“. Sieht man dann ja auch bei z.B. „Cider Victims“, was 2014 als „draw your life“ umgesetzt wurde. Ich hätte auch schon zwei weitere Ideen für Videos, aber erstmal die Songs dazu schreiben. 😉
MH: Bevor ich es vergesse noch eine andere Frage. Als ich mich mit den Vorbereitungen zu diesem Interview befasst habe, kam mehrfach das Thema dieser riesigen „DRAGONSFIRE-Pommesgabeln“ auf. Bitte erklärt doch mal ausführlicher, was es damit auf sich hat…
Unterhaltungswert und riesige Pommesgabeln
Dennis (Vocals): Naja, also der Zusammenhang der Pommesgabel zum Metallergruß liegt ja schon mal „auf der Hand.“ An sich sind die Gabeln links und rechts sowie in meiner Hand ein Showelement und haben einen markanten Wiedererkennungswert. Uns ist es wichtig über das „Hallo, wir sind DRAGONSFIRE und das sind unseres Songs“ hinaus etwas zu bieten. Wir streben daher neben der Musik auch Unterhaltung mit ein wenig Klamauk und ein Minimum an Optik an.
MH: Das RAGE AGAINST RACISM ist ja ein sehr spezielles Event mit einem besonderen Aufhänger. Wie seid ihr dazu gekommen, dort auf dem Billing zu stehen? Und wie entscheidet ihr bei solchen wohltätigen Veranstaltungen, ob ihr euch daran aktiv mit einem Auftritt beteiligt?
Dennis: Zur Entscheidung kam es tatsächlich wie immer ganz unspektakulär. Wir spielen gerne live, jedoch gilt es immer alle 6 Musiker unter einen Hut zu bringen. Kein leichtes Unterfangen bei Familien und Jobs. Es wird also rundgefragt und wenn alle Zeit haben, dann spielen wir. Und erst recht, wenn es gegen Rassismus geht. DRAGONSFIRE verabscheut Rassismus aus tiefster Seele. Somit war dann für uns alles klar.
Jan: Unsere Grundhaltung in der Band ist: „Wenn Du DRAGONSFIRE buchst, dann werden DRAGONSFIRE kommen!“ Mehr ist dazu eigentlich nicht zu sagen! 🙂 Ich denke die Verantwortlichen des R:A:R haben uns ausschließlich wegen unseres guten Aussehens gebucht! :p
MH: Welchen Stellenwert hat Musik in eurem Leben…also einerseits das Hören und Konsumieren (z.B. bei Konzertbesuchen) und zum anderen das selber Komponieren und praktische Performen von Musik?
Heavy Metal ist eine besonders starke Ausdrucksform
Dennis: Für mich ist der Stellenwert unglaublich hoch, da Musik bei mir starke Emotionen erzeugt. Heavy Metal ist da auch eine besonders starke Ausdrucksform gegenüber anderen Musikrichtungen. Bei mir geht es immer um Energie, die rüberkommen soll. Es gibt Songs, manchmal auch nur kleine Passagen oder Phrasen, die mich total ergreifen, egal, ob es sich um Songs großer Bands, Undergroundbands oder meine eigenen Stücke handelt. Es geht um das Stück und den Moment, und boom ist man geflasht. Wer kennt das nicht, oder!?
MH: Ich gehe mal schwer davon aus, dass ihr nicht von der Musik alleine euren Lebensunterhalt bestreiten könnt. Erzählt doch mal, was ihr so als Dayjobs betreibt und wie sich das mit dem Bandalltag (z.B. Proben, Studioaufenthalte und Touren) vereinbaren lässt.
Dennis: Da gehst Du richtig, ohne einen Job geht es nicht. Das hört man allerseits. Ich werde nun nicht alle Jobs der 6 Mitglieder aufzählen aber vom IT-ler über Jugendarbeit bis hin zum öffentlichen Dienst ist da alles dabei. Dem Bandalltag steht das natürlich schon recht stark im Wege. Bei sechs Leuten ist es schon schwierig, Bandproben zu verabreden. Das klappt zwar ganz gut, aber leicht ist anders. Das gleiche gilt somit erst recht für Touren und Studios, da dies noch viel umfangreicher und aufwendiger ist.
MH: Wo seht ihr DRAGONSFIRE heute innerhalb der deutschen Metalszene? Wie sind die Pläne für die nähere Zukunft und was strebt ihr langfristig an?
Dennis: Wir verstehen uns ganz klar als Underground-Metal-Band. Wir kommen dafür ganz gut rum und haben einfach Spaß an der Sache. Wir planen nicht zu viel, jedoch sind die nächsten Schritte schon klar: wir wollen vermehrt live spielen, sowie Aufnahmen mit mir als relativ neuem Sänger machen. Eine solche existiert noch nicht. Das wollen wir ändern. Anfang Mai 2019 erscheint unsere „Masters of the Underground“-Live-DVD, welche ich wärmstens empfehlen möchte. Es sind drei Konzerte vom 29.12.2018 in Andernach mit SECUTOR, DRAGONSFIRE und STEELPREACHER zu sehen. Das wird dann die erste echte Aufnahme mit mir als neuem Sänger.
Keine Einwände gegen einen Auftritt gemeinsam mit KISS
MH: Wenn wir an Live-Auftritte denken…mit welcher Band würdet ihr mal gerne touren und warum gerade mit diesem Act?
Dennis: Ich hätte da Bock auf so einiges. Aber im Kopf schwirrt mir immer RIOT V, da der Sänger einfach mega gut ist und auch noch ein netter Kerl obendrein. Das gleiche gilt für bspw. EDENS CURSE. Vermutlich sage ich das, weil ich beide mal kurz kennengelernt und über das Singen philosophiert habe. Egal, KISS wäre natürlich auch nicht schlecht 😉
MH: Jeder denkt da bestimmt anders, aber wie ist es bei euch…bevorzugt ihr den kleinen Gig im stickig heißen Club, die große Show in der riesigen Multifunktionshalle oder eher den Festivalauftritt (auch wenn das letztlich bedeutet, nachmittags im Sonnenlicht auf die Bühne zu gehen)? Erklärt uns bitte auch warum?
Dennis: Also bei uns ist jede Form der genannten Auftritte dabei. Wir spielen sie alle, wenn die Rahmenbedingungen stimmen und alle Zeit haben. Es ist natürlich immer schön, mehr Leute zu erreichen zu können auf größeren Gigs. Aber wer mal in nem kleinen Laden gespielt hat, der weiß, wie geil das sein kann. Das wird schnell ganz familiär und mega witzig.
MH: Die Uhr schlägt bumm, die Zeit ist rum…unser heutiges Interview geht dem Ende zu. Die letzten Worte gebühren bei uns traditionell unserem jeweiligen Interviewpartner. Ihr habt jetzt die Chance, unseren Lesern und euren Fans da draußen mitzuteilen, was ihr schon immer mal loswerden wolltet. Zu DRAGONSFIRE, zu Musik, dem RAGE AGAINST RACISM oder…
„Leute, wir stoßen viel zu wenig an!“ lautet ein Motto von uns. Kommt rum und gebt Euch mal ne Show von uns. Support the Underground! Und kauft Euch unbedingt die oben erwähnte Live-DVD-Perle. So was gibt es nicht oft in der Undergroundszene.
MH: Danke für den Moment für eure Zeit und wir freuen uns, euch in Duisburg beim Festival wieder zu sehen und dann auch noch live on stage. Bis dahin eine gute Zeit und bleibt gesund!“
Das metal-heads.de-Fazit
DRAGONSFIRE sind eine sympathische Truppe. Man zeigt Einsatz und Spaß bei der Sache. Auf der anderen Seite bringt man interessante Ideen ein, die sich von der breiten Masse abheben. Das solltet ihr euch im Juni in Duisburg ansehen!!
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Bildquellen
- DRAGONSFIRE CD-Cover Speed Demon: www.amazon.de
- DRAGONSFIRE Promofoto 05: DRAGONSFIRE
- DRAGONSFIRE Promofoto 03: DRAGONSFIRE
- DRAGONSFIRE Promofoto 01: DRAGONSFIRE
- DRAGONSFIRE Beitragsbild: DRAGONSFIRE
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