Amon Amarth & Machine Head over Oberhausen
Am 30. September 2022 machte ein gewaltiges Package in der Oberhausener Arena Halt. Amon Amarth und Machine Head sind für sich genommen schon mehr als sehenswert. Aber on top waren noch The Halo Effect als Support dabei. Da waren wir von metal-heads.de natürlich auch am Start und da jeder seine Favoriten hatte kommen die Berichte a) von Matt b) von Yioni Rage und c) dann vom soundchaser. Die Fotos hat Chipsy geschossen und so ist es als ob ihr mittendrin gewesen wärt, statt nur dabei.
The Halo Effect auch mit wenig Licht eine Wucht
The Halo Effect ist die etwas andere Newcomer-Band. Denn die Mitglieder bestehen allesamt aus aktuellen oder ehemaligen Mitgliedern von In Flames und Dark Tranquillity. Diese Urväter des Götheburger Melodic Death Metal segeln also gegenwärtig unter neuer, gemeinsamer Flagge. Als Support von Machine Head und Amon Amarth auf deren aktueller Tour wurden sie erst recht spät bekanntgegeben. Und als Vorband im eigentlichen Sinne blieben den vier Stammmusikern plus Patrik Jensen (The Haunted) als Ersatz für den gesundheitlich angeschlagenen Gitarristen Jesper Strömblad lediglich 35 Minuten. Doch das reichte, um das neue Album vorzustellen und den Gästen zu zeigen, wer in Sachen Melodic Death Metal im Genre den Ton angibt. Die Live-Versionen der Songs ihres Chartstürmer-Debuts „Days Of The Lost“ waren nah an den Aufnahmen. Aber in der Summe war der Druck noch eine Spur höher. Die Songs preschten nur so nach vorne. Die Band, allen voran Frontmann Mikael Stanne, heizten das Publikum sofort ordentlich an. Kein Wunder, schließlich sind das alles altgediente Melodic-Death-Metal-Recken, souverän und mit Jahrzehnte langer Bühnenerfahrung. Und wer auf Wacken am Samstag kurz nach Mitternacht zur besten Metal-Prime-Time das Publikum zum kompletten Ausrasten bringt, schafft das auch als Opener für Machine Head und Amon Amarth.
Machine Head begeistern die Menge
11. Dezember 1994… vor knapp 28 Jahren haben Robb Flynn und ich das erste Mal einen Abend gemeinsam verbracht. Ich kann mir gar nicht genau erklären warum ich mich nicht mehr bemüht habe und auf Wiederholung gedrängt habe… wie auch immer haben wir uns aus den Augen verloren… bis heute! Dabei erinnere ich mich noch gut daran, dass ich Machine Head damals unfassbar gut fand. Live das totale Brett. Spielfreude, Interaktion mit dem Publikum, usw. Die Band danach war komplette Scheiße im Vergleich. Slayer oder so. Nach Machine Head auftreten ist einfach komplett für den Arsch gewesen. Die Luft war raus, soviel Nähe, Energie und Alle erfassende Euphorie können halt nur wenige erschaffen. Niemals nach Machine Head auftreten! Achtundzwanzig Jahre später, anderer Headliner, gleiches Bild. Also ich hab nicht nur keine Show mehr von MH gesehen, ehrlich gesagt auch außer dem Hit Davidian nix mehr von denen bewusst gehört. Umso erstaunter war ich, dass nach der mehr oder weniger ohne Lightshow spielenden ersten Band volles Licht und voller Sound aus der Anlage geholt wurde und eine Show begann, die man nur als absoluten Megahammer beschreiben kann! Schon beim zweiten Song ist klar, dass die Band den Laden zerlegen wird. Groove, Brutalität, eine Mischung aus Slayer, Biohazard, West Coast, Bay Aerea, tanzbare Brutalität. Die Interaktion mit den Leuten bringt neben einer dirigierten Wall of Death den wohl größten Circle Pit, den die Halle je erlebt hat, Bewegung, Tanz, Freude, gepaart mit purem Metal auf die Fresse. Wessen Körper hier nicht zuckt ist tot! Das ganze wird untermalt mit Pyros, die die volle Halle noch wärmer machen… und nach einigen persönlichen Ansagen (die so einen Konzertbesuch meines Erachtens auch ausmachen!!!) und einem Slayer Medley, das nochmal an 94 erinnert und daran denken lässt, dass die Band, wenn sie die Songs von Slayer an dem Abend gespielt hätte, auf jeden Fall die bessere Variante des damaligen Abends gewesen wäre, gibt es mit Halo einen angemessenen Song zum Schluss. Zum Abschied zündet die Vorband (!!!) noch ne fette Konfettikanone! Also mehr geht nicht. Wann auch immer Machine Head auf Tour kommen, geht hin. Jeden Termin in Eurer Gegend. Wartet auf keinen Fall 28 Jahre und: Scheißt auf den Headliner. Der verblasst sowieso nach Machine Head.
Amon Amarth gewohnt gut wie immer
Nach den Lobeshymnen auf Machine Head hatten es Amon Amarth natürlich schwer. Aber die Recken um Frontmann Johann Hegg stehen nicht umsonst da wo sie jetzt sind. Und wer mit „Guardians Of Asgaard“ sein Set starten kann, hat schon mal ein ordentliches Pfund zu bieten. Hinzu kommt die eindrucksvolle Bühnendeko und Pyros und nochmal Pyros. Habe ich die Pyros schon erwähnt? Auch die neuen Songs wie „The Great Heathen Army“ und „Heidrun“ fügen sich nahtlos in die Show ein. Natürlich haben sich Amon Amarth die Kracher bis zum Ende aufgehoben. „Shield Wall“ und „Raise Your Horns“ brachten die Menge noch einmal zum Ausrasten und dann gab es mit „Twilight Of The Thunder God“ zur Belohnung noch eine Zugabe. Abschließend bleibt mir nur zu sagen, dass Amon Amarth gewohnt gut waren. So wie immer, wenn ich sie gesehen habe. Und das ist vielleicht auch der große Kritikpunkt. Ja, die neuen Songs sind gut. Aber es war nichts Neues, nichts Spektakuläres dabei. Natürlich ist das Jammern auf einem hohen Niveau und alle Fans von Amon Amarth konnten und waren mehr als zufrieden mit dem Abend. Aber als halbwegs neutraler Besucher muss ich Yioni Rage zustimmen. Machine Head waren objektiv gesehen an diesem Abend klar besser und haben begeistert.
Amon Amarth – die Bilder
Machine Head – die Bilder
The Halo Effect – die Bilder
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Bildquellen
- Amon Amarth 30.09.22 Oberhausen Rudolf Weber Arena: (c) Chipsy-Karsten Frölich/www.metal-heads.de
- Machine Head 30.09.22 Oberhausen Rudolf Weber Arena: (c) Chipsy-Karsten Frölich/www.metal-heads.de
- The Halo Effect 30.09.22 Oberhausen Rudolf Weber Arena: (c) Chipsy-Karsten Frölich/www.metal-heads.de
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