COHEED & CAMBRIA, THRICE – live in Köln
COHEED & CAMBRIA, THRICE – live in Köln
One, two THRICE. So mag mancher musikbegeisterte Besucher des Carlswerk Victoria am Abend des 30.10.2022 in Köln gedacht haben. Das lag daran, dass eben 3 Bands für einen schlanken Ticketpreis von ca. 30 Euronen aufspielten. Und wir waren von metal-heads.de für euch vor Ort dabei. Das Venue (mit der kleinen Schwesterhalle Club Volta – auch dort war an dem Abend ein Konzert) scheint sich in der Szene zu etablieren. Als erstes spielten TOUCHÉ AMORÉ auf. Die Post-Hardcore Band aus dem amerikanischen Los Angeles gibt es bereits seit 15 Jahren, aber ich muss fairerweise gestehen, dass mir die Existenz bisher entgangen ist. Ist ja auch nicht direkt meine Stilrichtung…und vom Namen würde man das Ganze eher im Bereich von Boygroups wie BACKSTREET BOYS ansiedeln.
Das Set des Fünfers dauerte etwa eine halbe Stunde und es war bereits um 19 Uhr „Anpfiff“ in der zu etwa Dreiviertel gefüllten Halle in der Domstadt. Leider verpassten wir den Anfang, weil es „Probleme“ mit dem Erlangen eines (eigentlich eindeutig bestätigten) Fotopasses gab. Aber das Glück spielte uns letztlich in die Karten und wir liefen dem netten Tourmanager von COHEED & CAMBRIA in die Arme, der uns schnell und unbürokratisch aushalf. So konnten wir also einem Großteil des aus 8 Songs bestehenden Auftritts beiwohnen. Musikalisch gab es voll auf die Zwölf. Über weite Strecken kraftstrotzende Arbeit der instrumentellen Abteilung. Frontmann Jeremy Bolm feuerte uns seine wütenden Vocals um die Ohren. Bei den Ansagen merkte man, dass seine Stimme schon ziemlich am Ende war. Er wirkte recht heiser. Man gab dem Publikum den Hinweis, dass man nach dem Gig rasch zum Flughafen Frankfurt müsse, weil die Heimreise ansteht. Wenn also Jemand Interesse am Erwerb von Merchandise habe, so möge er zügig zugreifen.
COHEED & CAMBRIA, THRICE – live in Köln
Gradlinige Beats vom Schlagzeug und melodische, aber eher simpel gehaltene Gitarrenmelodien. Es fiel mir schwer, markante Unterschiede zwischen manchen Songs zu entdecken. Das Ganze wirkte eher austauschbar. Von den beiden letzten Alben spielt man am meisten Stücke. So gab es etwa den Titeltrack von „Lament“. Auch „Reminders“ von der selben Scheibe wurde performt. Insgesamt lag der Fokus auf dem Gesang, der auch im Sound im Vordergrund stand. Die Resonanz war ok, meins war es nicht…am besten gefiel mir noch „Limelight“.
Nach einer Umbaupause gab es dann „Aces high“ von IRON MAIDEN vom Band und man dachte, das sei jetzt das Intro gewesen. Aber es gab noch ein kurzes Einführungsstück, bevor das Set von COHEED & CAMBRIA startete. Das aktuelle Album (hier findet ihr die Review dazu) ist etwa 4 Monate alt und es bildete etwa die Hälfte der Performance der Mannen um Frontmann Claudio Sanchez. Los ging es aber mit „The dark sequenzer“. Bei „Beautiful losers“ übernahm der Sänger das Keyboard im Bühnenhintergrund. Er meine „Let’s dance“ und ein bisschen lädt die Nummer ja wirklich zum Tanzen ein. Der Drummer zeigte sich den ganzen Abend über enorm spielfreudig und er zog zahlreiche Grimassen, während er energiegeladen sein Schlagzeug bearbeitete. Die Band befand sich viel im Gegenlicht, was das Fotografieren nicht eben erleichtert. Optisch kamen jedoch für das Auge des Betrachters schöne Momente zustande. Das ebenfalls vom aktuellen Release stammende „Shoulders“ strahlte Power aus. Für besondere Effekte sorgten „Lichtsäulen“ hinten auf der Bühne, die komplett oder aber in einzelnen „Lampen“ beleuchtet werden konnten und beweglich waren.
Wirbelwind an der Gitarre – Claudio Sanchez…
Wenn der COHEED & CAMBRIA-Sänger mal nicht am Mikro stand, wirbelte er mit seiner markanten Mähne und seiner Gitarre über die Bühne. Seine Stimme ist ein bekanntes Trademark der Musik des Vierers. Ich empfand „The liars club“ als ein Highlight des Auftritts in Köln. Insgesamt war es ein überzeugender Gig mit einem guten und ausgewogenen Sound. Bei manchen Songs sangen die Fans aus vielen Kehlen mit. Teils konnte man Crowdsurfer beobachten. Shouter Claudio Sanchez brachte neben seiner Stimme teils eine Akustikgitarre und auch eine doppelhälsige E-Gitarre zum Einsatz. Leider war nach 55 Minuten schon Schluss.
Dann folgte der Headliner des heutigen Konzertabends – wie die beiden vorangegangenen Bands auch aus den USA stammend. THRICE haben bereits knapp 25 Jahre auf dem Buckel. Die aktuelle Scheibe hat bereits ein gutes Jahr auf dem Kerbholz und wir haben sie euch natürlich hier auf metal-heads.de vorgestellt. Einen Tag vor Halloween legten THRICE um 21:20 Uhr los und spielten 15 Tracks für die anwesenden im Carlswerk Victoria. Beim Opening Song gab es auch Phasen mit ruhigem Gesang, dann bei „Scavengers“ dominierte teils deutlich der Bass. Hier gab es coole Lichtakzente, die den musikalischen Teil optisch untermalten. Die Bassgitarre wurde teils mit den Fingern und teils mit einem Plektrum gespielt.
Bei „Black honey“ geriet das Publikum mehr in Wallung und der Drummer brillierte mit präzisem, teils proggigem Schlagzeugspiel. In diesem Jahr feiert das 2002er-Release „The illusion of safety“ seinen 20. Geburtstag. Grund genug mit „The read death“ und „Where idols once stood“ zwei Tracks von der Scheibe zu spielen. Die beiden Nummern kamen heavy und mit ordentlich Power rüber. Das brachte vorne zentral amtlich Bewegung in die Menge und einzelne Mädels blickten etwas besorgt und befürchteten „unter die Räder zu kommen“. Aber es gab keine Zwischenfälle. Einfach friedliche Partystimmung und ein bisschen Austoben. Da bewies der Drummer, dass er es auch simpler und heftig kann.
Der Frontmann im Blick – THRICE
Insgesamt war aber hauptsächlich THRICE-Frontmann im Fokus. Der Rest blieb eher blass. Das Publikum ging vernünftig mit und es zeigten sich hunderte Hände klatschend in der Höhe. Ein Drittel der Songs an diesem Abend stammte vom aktuellen Studiorelease. So auch „Summer set fire to the rain“ und „Dandelion wine“. Auch wenn man schon reichlich Energie versprühte, so gab es auch ruhigere Töne und nachdenklichere Passagen. Am Ende wurde noch einmal das Publikum in Bewegung gebracht…dann endete der Gig! Nach einer guten Stunde Spielzeit mit gutem Sound und einer stimmigen Light-Show war dann Schluss und man entließ die Fans in den kühlen Sonntagabend…ein entspannter Konzertabend. Wenig spektakulär aber überzeugend – den Opener fand ich jetzt nicht so prickelnd, aber das ist ja – zum Glück – Geschmackssache. 3 Bands für 30 Euro…das war auf jeden Fall ein passendes Preis-Leistungs-Verhältnis.
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Bildquellen
- Touche Amore 30.10.22 Carlswerk Victoria Köln: (c) Chipsy-Karsten Frölich/www.metal-heads.de
- Thrice 30.10.22 Carlswerk Victoria Köln: (c) Chipsy-Karsten Frölich/www.metal-heads.de
- Thrice 30.10.22 Carlswerk Victoria Köln: (c) Chipsy-Karsten Frölich/www.metal-heads.de
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