Dog Eat Dog – Köln – Club Volta
Dog Eat Dog eröffneten mit ihrem Auftritt am 09.08.18 den neuen Club Volta in Köln.
Die Geschichte vom Kölner Underground
Die Stadt Köln und die Crossover Band Dog Eat Dog können auf eine jahrelange Freundschaft zurückblicken. Unzählige Male waren die Crossover- Helden aus Amerika in Köln schon zu Gast. Auf großen Festivals (Bizarre-Festival) oder in den angesagtesten Hotspots der City. Zuletzt ziemlich genau vor einem Jahr. Damals im legendären Underground-Club in Köln-Ehrenfeld. Und genau da schrieb die Band auch Geschichte. Es war die letzte Show in diesem kultigen Ambiente, welches mittlerweile komplett von der Stadtkarte verschwunden ist. Mit einer schweißtreibenden und angemessenen Rock-Show (Metal-Heads.de berichtete) wurde damals eine Kölner Rock-Ära beendet.
Club Volta, Köln-Mülheim, Schanzenstraße
Doch da wo die eine Geschichte endet, beginnt irgendwo eine neue Geschichte. Und so befinden wir uns ein Jahr später, samt den Protagonisten von damals, wieder in Köln. Genauer gesagt in Köln-Mülheim! Hier soll ein neuer Veranstaltungsort eingeweiht werden. Ein Club der die mittleren Konzerte bis 450 Personen abdecken kann. Im Laufe des Jahres wird noch eine größere Halle dazu kommen, in der bis zu 1600 Leute Platz finden werden. Unter dem Namen „Carlswerk Victoria Event Halle“ können dann hier Groß- und Klein Veranstaltungen abgehalten werden.
Konzerthalle mit Biergarten und Parkhaus
Aber heute Abend dreht sich alles um die kleinere Halle, den Club Volta. Und dieses Gebäude befindet sich in einem Gewerbegebiet an der Schanzenstraße, unweit des Kölner Schauspielhauses. Leider ist die Adresse für ortsfremde Besucher ein wenig irritierend, da es sich ja um einen Gewerbepark handelt. Also muss man von der Schanzenstraße in den Carlswerk-Gewerbepark (samt Pförtner) einbiegen. Hier gibt es sehr viele Hallen. Und wegen fehlender Ausschilderung besteht die Gefahr, viel zu weit auf das Gelände zu laufen. Jedoch stelle ich fest, dass jede Halle mit einem Parkplatz, wenn nicht sogar einem Parkhaus, ausgestattet ist.
Wer suchet, der findet
Und nach ungefähr 10 Minuten dauernder Suche finde ich auch den CLUB VOLTA, an den auch ein Parkhaus angehängt ist. Finde ich ganz prima, dass es anscheinend ausreichend Parkmöglichkeiten geben wird! Was ich weniger prima finde, ist die Tatsache der fehlenden Beschilderung! Okay, es gab einen kleinen Aufsteller mit einem DIN-A4 Druck. Für eine Neueröffnung aber ein bisschen wenig.
Biergarten mit kulinarischen Köstlichkeiten
Egal, die Sonne scheint. Da die Bands noch beim Soundcheck sind, ist bisher nur der Biergarten im Hinterhof geöffnet. Also einmal halb um die Halle und ab in den Biergarten. Ja, ich muss schon sagen, irgendwie kommt so ein bisschen Underground- Feeling bei mir auf. Wenn gleich der neu errichtete Bau natürlich viel steriler (weil sauberer) daher kommt. Aber hier macht das Warten auf den Einlass doch richtig Laune. Einige Besucher haben es sich direkt im Schatten bequem gemacht, während andere sich am „Hunger“-Stand einen kleineren Snack genehmigen.
Für jeden etwas
Hier gibt es neben den Standards Currywurst-Pommes auch (jedenfalls heute) vegetarische Leckereien. Stark! Nebenan gibt es natürlich kühlende Getränke und an der Boutique wartet schon das Band-Merchandise auf neue Besitzer. Der Biergarten, samt reichhaltigem Angebot, kriegt volle Punktzahl!
Vom Biergarten geht es direkt in den Veranstaltungsraum. Auch für Rollstuhlfahrer gut zu erreichen! Im hinteren Hallenbereich befindet sich eine überdurchschnittlich ausgestattete Bar. Softdrinks, Bier und Härteres. Die Bar ist natürlich Betriebsfeierkompatibel.
Abgetrennt vom Konzertsaal gibt es wirklich ausreichend viele Toiletten. Alles wirkt sauber und funktionstüchtig. Hoffentlich hält dieser Zustand an.
Oberhalb der WC-Räume gibt es dann noch eine Garderobe für die kältere Jahreszeit. Aber begeben wir uns vor die Bühne.
Viel zu kleine Bühne
Oha, die Bühne! Die ist ja eigentlich dass Wichtigste an dieser Location. Aber diese wirkt irgendwie schmächtig. Ich schätze die Maße mal auf 10 Meter Breite und
4 Meter Tiefe. Das ist wenig. Da das Schlagzeug von Dog Eat Dog Drummer Brandon Finley schon aufgebaut wurde, müssen die Vorbands ihr Schlagzeug seitlich zur Band aufbauen. Das ist optisch sowie soundtechnisch schon nicht so gut. Und überhaupt haben die einzelnen Musiker überhaupt keinen Platz für sich. Also, hier ist ganz klar Verbesserungspotential!
Dafür sehen die Buntglas-Fenster an den Seiten der Halle ganz toll aus! Das gibt dem einen oder anderem Foto später bestimmt einen guten Effekt.
Die Tourette´s aus Mönchengladbach
Die erste Band, die jemals im Volta spielen darf, hört auf den Namen: Tourette´s! Ehrlich gesagt dachte ich direkt an eine Newcomer-Band. Hatte ich auch vorher noch nie irgendwo vernommen den Namen. Aber: weit gefehlt! Es stellt sich heraus, dass das Sextett aus Mönchengladbach schon seit 1997 existiert! Und seitdem gibt es musikalisch fetten, abwechslungsreichen Crossover-Sound. Mit 15 Minuten Verspätung beginnt dann auch endlich die Einweihungs-Party! „Power to the people“ so der erste Titel! Sehr gut gewählt! Hiphop meets Punk-Rock! Leider erweist sich die Bühne als wirklich klein. Rapper RJ teilt sich mit Basser Benni die Texte. Die Show rockt sehr gut los!
Captain Future an der Gitarre
Auch gut gefällt mir das Captain Future T-Shirt von Gitarrist Danny auf der linken Bühnenseite. Nachdem das erste Stück also teils gerappt wurde, genehmigt RJ sich dann erst mal eine Pause abseits der Bühne. Und weiter geht es als Quartett. Wirkt im ersten Moment ein wenig irritierend, scheint aber normal zu sein. Die folgenden Lieder singt Benni dann alleine. Die Songs kommen ein bisschen Punk- Rockiger rüber. Aber immer noch druckvoll und schön eingängig. Die Jungs freuen sich heute Abend hier sein zu dürfen und haben jede Menge Spaß! Und auch den zirka 100 Leuten vor der Bühne gefällt es. Auch wenn sie dabei Trikots der „falschen“ Borussia tragen (O-Ton: Band).
Runter von der Bühne, rauf auf die Bühne
Abwechslungsreich bleibt es indes auf der Bühne. Die Tourette´s haben mit Käptn K. auch einen Posaunisten am Start. Das bringt ordentlich Ska- Feeling in die Songs! Hat nicht jeder. Auch nicht jeder Song. Also Käptn runter und RJ wieder rauf! Der Auftritt verläuft, meines Erachtens, ohne grobe Schnitzer, auch wenn der Bühnensound alles andere als günstig ist. Cool finde ich noch die Titel: „Toilettensong“ und „Bitch“ ! Nach guten 30 Minuten hat es sich dann ausgeschimpft.
Klebebänder in den Haaren
Als nächstes stehen CELL aus Köln auf der Liste. Während ich den jungen Herren beim Bühnenumbau zuschaue, entdecke ich doch schon sehr interessante Requisiten. Und alle so schön mit phosphoreszierenden Bändern abgeklebt. Selbst die Rastas von Sänger Daniel Madete sind abgeklebt! Das Mikrofonkabel sowieso. Dazu alle Schuhe der beteiligten Musiker. Sieht lustig aus, denke ich. Könnte beim Fotografieren aber ein Problem werden. Das kennen wir ja noch aus der Disco früher. Phosphoreszierend bedeutet ja leuchten ohne Licht…..
Cell aus Köln
Cell machen seit 2012 harte Musik für jede Lebenslage. Ebenfalls mit sechs Musikern. Meistens sehr angepisst und laut, aber auch melodisch und ruhig. Das kommt heute Abend alles zu tragen! Auch hier gibt es zwei Sänger. Kevin ist zuständig für die aggressiven und härteren Passagen und Klebeband-Dan eher mehr für die melodischen. Und das passt hervorragend zusammen.
Diversity
Der erste Song „Diversity“ startet schön ruhig und verhalten. Beinhaltet kleine Samples und geht nach kurzer Zeit schön in die Luft! Der Wechselgesang kommt krass rüber und erinnert mich ein wenig an Bands der Marke Watch Out Stampede. Das Tempo wird auch nicht in extreme Höhe getrieben, so dass alle Musiker ihre Akzente setzen können! Very cool! Ja, und die Optik erfüllt ihren Zweck. Es wird fein gepost und gebangt. Es folgen Tracks wie „Another morning“ , „Something possible“ und „Shout it out“ .
Baseballschläger und Bierfässer
Also CELL verstehen es wirklich treffsichere, kompakte Songs zu kreieren! Und wenn es Bedarf gibt, gibt es auch mal einen Schlag mit der Keule auf das Bierfass. Der Auftritt tritt schön Arsch und erfreut die Zuschauer auch mal mit schön melodiösen, cleanen Abgehparts. Und wenn auf der Bühne ein wenig mehr Platz wäre, denke ich, dass Kevin, Daniel, Fedor (g.), Leon (g.) und Silvien (b.) noch mehr explodieren würden. Drummer Marco sitzt ja sowieso außen vor…
Herzhaft bei Heartless
Gut kontrollierter Auftritt von CELL! Dessen Höhepunkt, der Song „Heartless„, ganz zum Schluss kommt!
Dog Eat Dog – back in town
Es liegen wirklich stressige, turbulente Tage hinter D. E. D. ! Unzählige Festival-Auftritte in ganz Europa und zwischendurch kleinere Clubshows, wie dieser hier in Köln. Und eigentlich sollte das vorläufige Tour- Ende hier im Volta gefeiert werden. Die Rückflüge waren schon alle gebucht, als die Einladung von LIMP BIZKIT (Tourdaten HIER) eintrudelte. Die arrangierten die Crossover-Legende für ihre restlichen Deutschland-Konzerte! Hell yeah! Was für eine Kombination! Die Show der 90’er Jahre Helden! Dazu wurde ein neuer Plattendeal mit Metalville Records unter Dach und Fach gebracht! Es gibt also bald eine neue Veröffentlichung von John und Co.!
Von München direkt nach Köln
Ja, so ein Musiker leben kann ganz schön stressen. Und da die Männer über Nacht von München zurück nach Köln gejettet sind, sehen sie doch schon ein bisschen Müde aus. Und leider zeichnet sich kurz vor dem Auftritt auch ab, dass die Eröffnungs-Show nicht ausverkauft wird! Es finden sich zirka 300 Besucher
im Volta Club ein. Das ist schade, aber dafür sind viele (alte) Freunde und Hardcore-Fans am Start. Und die freuen sich, um kurz nach 22 Uhr, auf den Chef im
Ring! Als John Connor, heute im Batik-Shirt, zu „In the Doghouse“ die Bühne entert, scheint die Müdigkeit aus allen Gesichtern gewichen zu sein!
Müssen wir in Köln denn alles selber machen
In bester Laune wird das Kölner Publikum begrüßt. John weist noch mal daraufhin, dass die Band ja quasi das Underground abgerissen hat, um heute einen neuen Schuppen zu eröffnen. Und dann kann die Party beginnen! „Pull my finger“ , „Think“ und „Vibe cartell“ werden ins Publikum geschmettert. Das geht allerdings noch nicht so richtig steil, für Kölner Verhältnisse. Was ist hier los heute Abend? Der Bühnensound scheint auch leichte Probleme zu machen. Die Bühnenpräsenz von John (v.), Dave (b.), Roger (g.) und Bozez (sax.) reißt aber alles raus!
WTK
Das Publikum kommt erst beim folgenden „Who´s the king“ in die Puschen. Na, geht doch! Bei „ISMS“ gibt es dann die erste Stagediverin im Volta! Von nun an geht die Stimmung steil nach oben! Erstes Ausrufezeichen markiert, wie so oft, der Titel „Rocky“ ! Und weil es eine besondere Show ist heute, gibt es am Bass einen Gast. Ally, ein 14 jähriges (?) Punk-Rock-Girly, darf sich den Bass von Dave umschnallen, damit der sich voll und ganz auf seine Performance konzentrieren kann. Es folgt der Abriss auf der ganzen Linie! Sehr geile Show!
The family old friends
Bei „Step right in“ darf dann der nächste Gast mitmachen. Hinter dem Schlagzeug nimmt ein altes Bandmitglied Platz. Der Herr war Mitte der 90’er Teil der Band und macht hinter den Drums eine gute Figur. Auf der Bühne lässt sich derweil Brandon Finley (dr.) ordentlich feiern.
This are the good times
Nachdem das Kölner Publikum jetzt doch so richtig in Feierlaune ist, geht es schon in den Endspurt! Und das ist die Disziplin die Daniel Mallmann, der Mann für alles, am besten beherrscht!
„Expect the unexpected“ und „If these are goodtimes“ stehen auf dem Plan! Party, Pogo, Stagediver und Bier! Das gibt es nur bei Dog Eat Dog! Perfekt! Bei der Bandhymne „No fronts“ steht der Volta-Club dann vollständig Kopf! Und mit seinem obligatorischen Sprung ins Publikum, sichert sich Dan schließlich auch noch die Auszeichnung: erster Stagedivender Musiker im Volta!
MH-DE. Fazit:
Wann hat man schon einmal das Vergnügen, bei einer Club-Eröffnung dabei zu sein? Richtig, eher selten. Und weil eine solche Eröffnung etwas besonderes ist, fällt unser Konzertbericht dieses Mal auch ein wenig ausführlicher aus. Manchmal lohnt es sich halt, etwas genauer hinzusehen. Unser Fazit fällt auch sehr positiv aus! Das Konzept um den Volta Club könnte völlig aufgehen. Es wurde eine schönes Ambiente geschaffen, welches für verschiedenste Veranstaltungen geeignet ist. Der angeschlossene Biergarten wirkt ruhig und entspannend. Ausreichende kulinarische Verpflegung, wird ganzjährig gewährleistet und wird von Sternekoch Maximilian Lorenz angeboten! Zudem gibt es an der After-Work-Bar eine ansehnliche Getränke-Auswahl!
Komplett barrierefrei
Der Volta-Club ist barrierefrei und die Bühne auch mit dem Rollstuhl einfach zu erreichen. Die Anzahl und Ausstattung der Sanitär-Anlagen ist ebenfalls völlig angemessen! Genauso wie die Garderobe. Das Erscheinungsbild der Konzerthalle wird durch die installierten Buntglas-Fenster ordentlich aufgewertet und der Innenraum stilvoll dekoriert. Lediglich die zu kleine Bühne und eine nicht allzu gute Raumakustik trüben ein wenig das positive Bild. Aber vielleicht kann der Betreiber da ja noch etwas ändern?
Metal-Heads.de kann den Betreibern des Club Volta´s also zur gelungenen Premiere gratulieren und für die Zukunft viel Erfolg wünschen! Macht weiter so!
Setlist:
Dog Eat Dog – Köln- Club Volta:
01: In the Doghouse
02: Pull my finger
03: Think
04: Vibe Cartell
05: Who´s the king
06: Joe´s
07: ISMS
08: Lumpy Dog
09: Rocky
10: Step right in
11: Expect the unexpected
12: If these are goodtimes
13: No Fronts
14: xxv
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Bildquellen
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