Equilibrium – Abriss der Essigfabrik – 16.10.2015

Es ist Freitag, die Woche ist erst mal um und in der Essigfabrik spielen heute Equilibrium mit den Vorbands Layment und Opener Neverland In Ashes. Manche Gigs sind ja etwas besonderes: Tourbeginn und das letzte Konzert einer Tour, wie es hier für Equilibrium der Fall war und lasst mich eines vorweg nehmen: bei über 100 Konzerten in meinem Leben, kommt das hier in die Top 10!
Aber fangen wir vorne an: pünktlich um 18 Uhr stehen wir freudig erregt vor der Essigfabrik – heute das erste mal mit Fotopass für Metal-Heads.de direkt an der Bühne. Das Fotoequipment ist neu, Batterien geladen, SD Karte leer und die Objektive sauber. Und wie das so ist, wenn man keine Ahnung hat: den Rest lässt man auf sich zukommen. Security-Check geht als Pressefuzzi schnell, der Fotopass wird mir gereicht und noch kurz die Info mitgegeben, wie das hier zu funktionieren hat: 1, max. 2 Lieder Zeit, mach deine Bilder und dann weg. Äh wie nur 1 Lied? Ja hier gibt es keinen „Graben“ vor der Bühne, also stehst du mitten in der Menge und du willst da nicht länger sein. Ok, klingt logisch, aber erst mal rein in die Essigfabrik. Die Anfänger-Bilder vom Oger seht ihr unter dem Bericht – seid gnädig 😀
Am Merchstand finde ich humane Preise um die 15-20 € und meine Begleitungen holen erst mal etwas zu trinken – der Abend beginnt gut. Die Essigfabrik ist mit rund 300 Gästen zwar nicht so gut besucht, aber das trübt die Stimmung in keinster Weise; merkt man jedem Gast doch die Vorfreude auf dieses Event an.
Opener knackt Menge mit Uralt-Trick
Als Opener haben Equilibrium die Kölner Band Neverland in Ashes mitgebracht, die auch gleich abgehen wie die Feuerwehr. Straight-in-your-Face Metalcore, der es in sich hat und wirklich gut gespielt ist. Leider will der Funke beim Publikum nicht so recht überspringen, obwohl die Band eine sehr agile Bühnenperformance an den Tag legt und mit selbst-mitgebrachten Nebelmaschinen noch für Abwechslung auf der Bühne sorgt. Sänger Julian Jung versucht mehrmals das Publikum sehr charismatisch um den Finger zu wickeln, aber die Gäste sind dann doch wegen Equilibrium hier. Neverland In Ashes sind aber deswegen nicht verstimmt und sorgen schon mal dafür, dass der Putz an der Decke Risse bekommt. Zum Schluss knacken die Jungs aus der Gastgeberstadt die Menge aber trotzdem noch und zwar mit einem ganz alten Trick und ich bin ehrlich: ich habe nicht geglaubt, dass es klappt. Aber als zu Beginn des Songs über 90% der Essigfabrik in der Hocke auf den schnellen Part des Stücks warten, bin ich überrascht und freue mich für die Jungs, dass jetzt noch mal richtig Bewegung in die Meute kommt. Sänger Julian teilt mir später noch glücklich mit: „Wir wussten schon, dass das Equilibrium Publikum vielleicht nicht auf unseren Musikstil steht, aber es hat einen enormen Spaß gemacht, hier zu spielen.“ Das hat man ihnen angesehen!
Lineup
Julian Jung | Gesang/Gitarre
Milan Steinbach | Gitarre/ Synth
Tobias Welschenbach | Bass
Mario Althapp | Schlagzeug
Setlist
Intro
I vs I
Sweets And The Lights
OK Butterfly
How To Save A Lie
Mercury
Elsewhere
NIA
Empress
Outro
Die Sons of Herne bringen Bewegung in die Menge
Dann kommen die sehr sympathischen Layment aus Herne auf die Bühne und präsentieren erstklassigen Powermetal mit top Sound. Da ist schon mehr Bewegung in der Essigfabrik. Die 6er Combo musste an dem Abend mit 2 Gastmusikern ran, da einer der Bandmember aufgrund der bevorstehenden Geburt seines Kindes verständlicherweise wichtigeres zu tun hatte. Wir von Metal-Heads.de wünschen an dieser Stelle natürlich auch schon mal alles Gute für die anstehende Niederkunft!
Aber zurück zur Musik, denn der 19jährige (!) Pablo Brazda, der für den Kollegen eingesprungen war, hat sich in 1 (!) Woche und 2 (!) Proben das komplette Set draufgepackt und spielt, was das Zeug hält. Es ist eine Freude zu sehen, welche Talente in Deutschland leben und das macht mir weiterhin Hoffnung für die lokale Metal-Szene. Unterstützt wird er durch seinen Bruder Cosmo Brazda, der mit der Gitarre ebenfalls einen Bandmember ersetzt. Die gespielten Stücke sind sehr abwechslungsreich, viele haben einen epischen Charakter, gemischt mit ordentlichen Doublebass Attacken und spätestens nach der 3. Nummer hat Layment das Publikum auf seiner Seite und die ersten Crowdsurfer entern die Bühne. Sänger Marosh Schmidt reagiert hier 2 mal extrem gut! Zum Ersten hilft er den Crowdsurfern dabei, die Bühne zu entern und hat dann zum Zweiten die Lacher auf seiner Seite, als er dem Fan auf der Bühne mit dem Blick zur Treppe sagt: „es gibt den einfachen Weg und den Richtigen“ und schaut bei Letzterem in die Crowd, die den ersten Stagediver des Abends wohlwollend empfängt und ab da an ist Feiern angesagt. Ein Highlight des Sets ist auf jeden Fall Gun Doguyor, eine türkische Nummer, die das Publikum stark feiert. Als Layment ihr Set durch haben, skandiert das Publikum den Bandnamen und bringt die Herner tatsächlich für eine Zugabe zurück auf die Bühne. Diese Jungs haben am heutigen Abend alles richtig gemacht und definitiv neue Fans gewonnen. Auch nach dem Gig war die Band noch sehr lange im Publikum und selbst nach dem Equilibrium ihren Auftritt beendeten, standen die Jungs für Fotos mit Fans und tolle Gespräche noch lange zur Verfügung.
Lineup
Marosh Schmidt | Gesang
Julian Schmidt | Bass (vertreten durch Pablo Brazda)
Tobias Schmidt | Gitarre
Benjamin Burschei | Gitarre
Kris Krajewski | Keyboard
Matthias Schweiger | Schlagzeug
Setlist
This Covenant
Seafarer
Crossroads
Gun Doguyor
Break Away
To The Ravens
Beauty Beast
Feuergeist
Another Road
Ode
Long Lost Forever
Abrissbirne Equilibrium
Und dann kommen sie, die Deutschen Epic Metaller aus Bayern, die wie eine Abrissbirne vom ersten Takt an die Essigfabrik in Schutt und Asche legen. Sänger Robse Dahn ist extrem nah am Publikum und schüttelt während des Gigs permanent Hände aus den ersten Reihen und ist, wie der Rest der Band im Derwisch–Modus auf der Bühne von links nach rechts und zurück. Man sieht der gesamten Band den heutigen Spaß an und das Publikum geht unglaublich ab. Jede Nummer wird lauthals aus allen Kehlen mitgesungen…allen Kehlen…sogar die Tontechnik wird beim Mitgröhlen erwischt.
Bei Waldschrein hatte ich schon die Befürchtung dass jetzt alle so ausflippen, dass wir nachher Leute reanimieren müssen, aber es geht immer weiter. Selbst beim Instrumental Skyrim singen die Fans den Refrain laut mit. Sobald die Menge auch nur einen Hauch von Ermüdung zeigt, zieht Frontmann Robse alle in seinen Bann und spornt die Menge weiter an. Das ist die Energie, die es nur bei einem Tour-Opener- oder Abschluss–Konzert gibt. Man möchte von beiden Seiten noch mal alles geben und wie man dem Publikum den Spaß an der Band ansieht, so zeigt die Band mit Spielfreude, andauerndem Grinsen bei jedem Bandmember und sehr agiler Bühnenpräsenz, wie viel Spaß sie mit ihren Fans haben. Equilibrium schaffen es die Meute 2 mal mit einer Wall of Death so richtig einzuheizen und auch hier stehen auf einmal Leute auf der Bühne und Robse hilft auch hier den Fans, die Bühne sicher zu erklimmen. Natürlich fällt auf, dass Bassistin Jen Majura fehlt, doch Vertretung Claudio Quarta von Haggard macht einen guten Job, zeigt auch ordentliche Präsenz und lässt sich von der Energie einfach treiben. Das hier nicht der Putz von der Decke kommt grenzt an ein Wunder, denn Moshpit, inkl Wall of Death und Pogoloch bei Equilibrium hatte ich so auch nicht erwartet, aber wer an dem Abend ruhig stehen blieb, war entweder tot oder grad pinkeln. Natürlich wurde auch das, in den Foren immer verissene Wirtshaus Gaudi gespielt, aber irgendwie wollte das heute Abend keiner doof finden oder die Trolle sind einfach zu Hause geblieben. War auch besser so, denn die Wand Equilibrium hätte sie platt gewalzt.
Viel zu schnell ist die Zeit um und nach ca. 90 Minuten soll schon alles vorbei sein. Aber damit geben sich die Fans noch nicht zufrieden und rufen laut nach Zugabe. Selbstverständlich kommen die Jungs für mehrere Zugaben auf die Bühne und selbst als das Licht angeht, stehen die Musiker noch minutenlang auf der Bühne und schütteln Hände. Meine Begleitungen haben bis zum nächsten Tag das Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht bekommen und auch ich war mehr als happy. Diese Energie, die diese Bands versprüht haben, war bis in die letzte Zelle zu spüren und somit ein gelungener Abend und aus Konzertsicht definitiv in meiner Top 10.
Lineup
Robert „Robse“ Dahn | Gesang
René Berthiaume | Gitarre
Tuval „Hati“ Refaeli | Schlagzeug
Dom R. Crey | Gitarre
Jen Majura | Bass (Vertreten durch Claudio Quarta von Haggard)
Setlist
Ankunft
Was Lange Währt
Waldschrein
Freiflug
Unsrer Flöten Klang
Wirtshaus Gaudi
Met
Skyrim
Wingthors Hammer
Karawane
Der Ewige Sieg
Wellengang
Apokalypse
Unbesiegt
Blut Im Auge
Aufbruch
Hier noch ein paar Bilder zum Party-Abend der Kölsch-Herner-Münchner Genossenschaft
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Klasse Bericht und tolle Fotos.
Weiter so Oger!
Dank dir mein Lieber!