SKID ROW, Support: WOLFSKULL
SKID ROW, Support: WOLFSKULL
10.11.2022 – Oberhausen, Turbinenhalle 2
Die amerikanische Formation SKID ROW hat vor etwa einem Monat ein neues Album mit dem Titel „The gang´s all here“ herausgebracht (wir hatten euch hier die Review dazu geliefert) und jetzt ging es auf die gleichnamige Tour durch Europa. Als Supportact hatte man die Band WOLFSKULL aus dem nahen Essen mit dabei. Zu einer ungewöhnlich schrägen Zeit – um 19:50 Uhr – ging es los mit der Performance des Fünfers. Warum muss man als deutsche Band in Deutschland Ansagen auf Englisch machen? Komplett überflüssig. Leider waren die Ansagen eh kaum verständlich, selbst die in deutscher Sprache. Der Bassist zeigte sich recht agil auf der Bühne, ansonsten standen musikalisch die beiden Gitarristen am ehesten im Fokus. Einer der beiden spielte eine weiße Flying V. Es gab teils Material vom in etwa 5 Wochen erscheinenden neuen Album. Musikalisch: solide ist fast zu viel. Aber ansatzweise hat es gereicht. Im Wesentlichen aber fand man ein fast regungsloses Publikum in der kleinen Turbinenhalle vor.
Ganz schwacher Auftritt…insbesondere vom Frontmann
Der Gesang war – ebenso wie die Performance (öfter mal auf die Knie und andere komische Verrenkungen) absolut belanglos, einfach schlecht. Ein Sänger ohne jeden Ausdruck. Ein sehr mäßiger Sound machte das Ganze nicht besser. Das Schlagzeugspiel war eigentlich solide, aber sonst wenig mitreißend. Die beiden Gitarristen waren da noch am ehesten überzeugend. Insgesamt ein absoluter Reinfall. Und damit ein sehr schwacher Start in diesen Konzertabend. Die Kommentare der Leute um mich herum waren dann auch entsprechend vernichtend. Man spielte Songs wie „Echo muerto“, „Dark spirits fly“ und das vor etwa 3 Wochen veröffentlichte „Nocturnal blue“. Wie lange würde man der Band an Spielzeit einräumen? Gegen 20:30 Uhr war dann Schluss…da konnte es mit dem Headliner ja nur besser werden.
SKID ROW, Support: WOLFSKULL
Gegen 21:15 Uhr eröffneten SKID ROW ihr Set mit dem Knaller „Slave to the grind“, dem Titeltrack des gleichnamigen Albums. Die Fans sangen begeistert mit. Knapp die Hälfte der Setlist sollte sich von dieser Scheibe rekrutieren, ein ebenso großer Anteil vom nach der Band benannten Release. Beim zweiten Song gab es massive Soundprobleme mit einem mehrfachen lauten „Knacken“ aus den Lautsprecherboxen…unangenehm für die Ohren. Alles in allem waren die geschätzt 500-600 Fans im Venue aus dem Häuschen und froh, die Band performen zu sehen. Basser Rachel Bolan zeigte sich zu Beginn cool mit einer verspiegelten Sonnenbrille. Die Bühne zierte ein vom Albumcover inspiriertes Backdrop und auch das Schlagzeug und die Amps waren mit Sternen ausgestattet. Die Lightshow war schlicht, aber effektvoll. Bei Gassenhauern wie „18 and life“ ging die Menge gut mit. Nach Aufforderung wurden zahlreiche Fäuste in die Höhe gereckt oder man klatschte im Takt mit.
Der neue Sänger – Erik Grönwall – verpasst der Band einen „europäischen Touch“. Der erst 34-jährige Schwede war zuvor Frontmann der Band H.E.A.T. und drückte seinen Stolz aus, jetzt ein Teil von SKID ROW zu sein. Amtliches Posen der beiden Gitarristen und zwischendurch zeigte sich Dave „Snake“ Sabo dankbar, dass er – durch die Fans – diesen Job bestreiten kann, um seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Auch der Bassist zeigte sich ergriffen vom Support – gerade auch aus Deutschland – seit 1989. Beim Coversong „Psycho therapy“ von den RAMONES übernahm er dann auch gleich mal den Leadgesang. Mit „In a darkened room“ schlug man dann im Ruhrgebiet auch mal ruhigere Töne an. Klasse. Beim Titeltrack des neuen Albums ging es dann wieder deutlich energiegeladener zur Sache.
Mal rockig, mal sanfter
Einmal mehr emotional wurde es beim Klassiker „I remember you“, bei dem Mr. Sabo die Akustikgitarre auspackte. Noch mal richtig punkten konnte die Band mit zwei beliebten und bekannten Songs aus dem Backkatalog: „Monkey business“ und „Youth gone wild“. Aber auch die zweite Nummer, die man vom neuen Release spielte – „Time bomb“ – wurde von den Fans gut aufgenommen. Insgesamt rockten SKID ROW ordentlich in der alten Industriekulisse und lieferten musikalisch eine vernünftige Leistung ab. Beim Gesang schienen mir die neuen Stücke besser auf die Stimme des Frontmanns zugeschnitten und er schien sich bei manch älterem Song etwas schwer mit den Höhen zu tun. Zum Schluss wurden dann noch riesige schwarze, rote und weiße Luftballons ins Publikum befördert, die über die Leute „hüpften“. Ich persönlich finde 70 Minuten für einen Headliner ein wenig knapp. Aber vielleicht wollte man früher mit dem Feiern beginnen, den der Sänger hatte erwähnt, dass der Soundmann an dem Abend Geburtstag hatte…
Zum Ende dieses Konzertberichtes haben wir noch das vor wenigen Tagen erschienene Lyric Video zum Song „October’s Song“ für euch:
Hier bekommt ihr die Fotostrecke zum Headliner SKID ROW:
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Bildquellen
- Wolfskull 10.11.22 Turbinenhalle 2 Oberhausen: (c) Chipsy-Karsten Frölich/www.metal-heads.de
- Skidrow 10.11.22 Turbinenhalle 2 Oberhausen: (c) Chipsy-Karsten Frölich/www.metal-heads.de
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