AORTHA – „Monolit“ Review

(english review below)
Genre: Heavy Metal
VÖ: 15.09.2023
MONOLIT ist der Ursprung
AORTHA (Facebook) ist ein Projekt der Musikers Predrag Glogovac (Peda). Er war Gründer und Gitarrist der jugoslawischen Metalband MONOLIT, die von 1988-1992 aktiv war. Bei Gründung der Band waren die Jungs gerade mal 17-18 Jahre alt. Sie hatten große Träume und waren hochmotiviert. 1992 wollte man das Debüt rausbringen, doch der Krieg in Jugoslawien machte die jungen Träume und Pläne zunichte. Doch Musiker zu sein ist für viele eine in der Seele bzw. im Herzen verankerte Passion, die einen trotz aller widrigsten Umstände nicht loslässt. So muss es auch Peda ergangen sein.
Es gab eine Reunion in 2006-2008, wobei das Album „Arcana Balkanica“ veröffentlicht wurde. Jedoch kamen die Mitglieder der Band aus verschiedenen Ländern, was eine produktive dauerhafte Zusammenarbeit unter den damaligen Umständen unmöglich machte. So wurde die Band wieder auf Eis gelegt. Peda hatte im der folgenden Zeit in Norwegen jahrelang mit einigen bekannten Metal-Musikern gespielt.
Ein Neuanfang
Allerdings ließen ihn seine alten unveröffentlichten Songs und Ideen nicht los, so dass er sich im Jahr 2020 entschloss eine neues Projekt zu starten. Dafür lud er Musiker auf der ganzen Welt ein. Sie folgten seiner Einladung, um mit ihm ein Album zu erschaffen. Heute gibt es für die Realisierung eines solchen Projekts technisch andere Möglichkeiten, so dass es heutzutage möglich ist, mit Musikern aus verschiedenen Ländern Songs zu produzieren. So hat Peda diese Möglichkeit genutzt, um seine Herzensangelegenheit in die Realität umzusetzen:
Wenn ich das Album nicht herausbringe, werde ich als trauriger Mensch sterben!
Predrag Glogovac
AORTHA als neues Metal-Projekt.
Mit dem Bezug zum Ursprung seines Schaffens hat Peda das Album „MONOLIT“ getauft. Das Coverartwork ist nicht nur hübsch anzusehen, sondern hat auch einen tieferen Sinn. Eine geheimnisvolle Frau ist von vielen verschiedenen Menschen mit dämonischen Gesichtszügen umgeben. Der Mensch kann in vielen verschiedenen Bereichen negative und böse Dinge tun, um anderen Menschen zu schaden. Hier lassen sich z.B. Religionsfanatiker, Kriegstreiber, Verräter, Ausbeuter usw. erkennen. Die Frau ist eine göttliche Wächterin, die das Herz der Menschen in der Hand hält, hineinschaut und ihr wahres Ich offenbart. Sie kehrt also sozusagen das Innere nach außen und so wird das wahre Ich sichtbar, welches sich in dämonischen Fratzen manifestiert.
„Monolit“ hat die pure Heavy Metal Essenz intus!
Der Sound klingt grundsätzlich rau und aggressiv. Eben so, wie man es früher um die Ohren geballert bekam. Das Intro „Symposium“ kommt schon sehr massiv rüber. Das Piano klingt verstörend unheimlich. Mit „Those That Should Not Exist“ bricht dann die Hölle los. Hier offenbart sich ein wahres Thrash Monster, dass gleich mit der Stimmgewalt zweier Sänger aufwarten kann. Kyle Thomas (EXHORDER) und Diego Valdez (DREAM CHILD) lassen hier die Sau raus. Meine Fresse! Was für eine Power! Ein brennender Start katapultiert den Song direkt in den Vollgasmodus. Gitarren und Drums feuern sich gegenseitig an und zwingen mich umgehend in den Headbangmodus.
Ich fühle mich umgehend an den Sound einiger alter bekannten Größen und Helden der Metal-Ära in den 80’er und 90’er erinnert. Aber AORTHA ist weit davon entfernt eine blasse Kopie dessen zu sein. Diese Songs sind viel mehr als das und spielen in einer ganz eigenen Dimension. Der Unterschied besteht zudem darin, dass der Sound nun mit den fortgeschrittenen technischen Produktionsmöglichkeiten noch viel massiver und druckvoller klingt als es früher der Fall war. Zum Glück hat man den Geist der alten Zeiten trotzdem gut eingefangen. Hier wurde nichts glattpoliert und hat nicht vor lauter Glanz und Gloria den rauen Metalsound vergessen.
Exzellentes Songwriting
Bemerkenswert ist ebenfalls das aufwendige Songwriting. Man kann Songs natürlich auch in drei Minuten runterknallen und die Leute würden sagen: „Hey, voll geil! Geht gut ab!“ Natürlich liegt auch häufig die Würze in der Kürze. Allerdings geht man hier einige Schritte weiter. Über die angriffslustige Geradlinigkeit hinaus bieten die Songs immerzu wechselnde Passagen, die für Diversität sorgen. Fast schon selbstverständlich erwartet man bei so einem Sound neben starken Gitarrenriffs auch geile Gitarrensolos. Und man wird auch in dieser Hinsicht nicht enttäuscht. Zum Ende des Songs „Those That Should Not Exist“ gibt es davon eine imponierende Vorstellung. Doch dabei bleibt es nicht!
„Last Of Our Kind“
Es hat natürlich seine Vorteile, wenn man mit einem großen Kader an Musikern arbeiten kann. Jeder Musiker gibt den Songs einen individuellen Touch. Dabei hat man aber darauf geachtet, dass der rote Faden bzw. der grundsätzliche Sound erhalten bleibt. Die Songs haben einen Hang zur Progressivität, indem der Aufbau wie bereits oben erwähnt nicht stur einem Muster folgt. So entstehen oft überlange Spielzeiten, die allerdings wie im Fluge vergehen. Und sogar eine folkloristische Einlage mit akustischer Gitarre fügt sich hervorragend im Song „Last Of Our Kind“ ein, an der sich ein tolles Gitarrensolo anschließt. Die Gitarrenarbeit begeistert jedoch stets über die geilen Solos hinaus. Netta Laurenne (Smackbound) gibt sich hier mit Diego Valdez die Ehre und beide rocken den Song im Duett, wobei der Refrain wunderbar eingängig ins Ohr geht.
Dunkler und härter
geht es dann mit „Forging The Locus“ zur Sache. Diese schweren unheilvollen Riffs am Anfang sind schon mal richtig fett und kündigen das kommende Unheil an, welches dann auch mit Vollgas über einen hinwegfegt. Kyle Thomas und Diego Valdez liefern hier mal wieder als kerniges Sängerduo eine grandiose Show. Die rasenden Passagen sind auf jeden Fall ein Zünder für das Moshpitfeuer. Zwischendurch darf man sich bei den schweren groovigen Parts die Läuse aus dem wallenden Haupthaar schütteln. Und bei den verdammt starken Mitsing-Refrains, die heroische Feelings versprühen, wird man mit in die Luft gereckten Fäusten lautstark die Textzeilen mitsingen.
Ein Klassiker
„Keep The Dream“ wird wieder melodischer. Ein knackiger Song mit wunderbaren Vocal-Lines und einem göttlichen ausgiebigen Solo. Er hat eben alles, was so einen perfekten klassischen Heavy Metal ausmacht. Es ist wahrlich eine Freude diesen detailverliebten Songs zu lauschen, die zudem noch erstklassig produziert worden sind. Der Sound ist echt klasse geworden.
„Maximus Metallus“
ist doch mal ein geiler Titel und dieser steht sinnbildlich für das musikalische Motto des Albums. Der Song trumpft ebenfalls mit geschickten Rhythmusvariationen auf. An die langezogenen Vocals im Refrain musste ich mich erst kurz gewöhnen, aber dann fand ich das doch ziemlich cool. Mal was anderes!
Auch die Single „Divine Future“ hat einen besonderen Charme beim Gesang, denn Denis Belanger Snake von Voivod schenkt diesem Song seine Stimme. Und dann überrascht Euch dieser wunderbare harmonische Refrain mit Sängerin Alessia Scolletti im Duett. So genial! Vor allem wenn nach diesem Verwöhnprogramm und einem weiteren megageilen Solo der Song ab Minute 03:15 völlig eskaliert und jeden Moshpit zum Kochen bringen könnte. Total crazy!
Ein episches Meisterwerk: „When All Around You Is Madness“
Für mich ist dieser Song ein Highlight unter den Highlights. Die ursprüngliche Version wurde bereits 1991 gespielt. In seiner aktuellen Version ist es ist mit acht Minuten Spielzeit der längste Song auf dem Album. Es ist schlichtweg ein Meisterwerk! Dieser Track ist eine epische Reise für sich und hat so viele musikalische Abenteuer zu bieten, wobei man sich wünschen würde, dass die Reise niemals endet. Fünf Sänger vereinigen sich zu einem Konglomerat der Sonderklasse, dass die Geschichte des Songs höchst spannend von Höhepunkt zu Höhepunkt treibt.
Es beginnt mit einer ausgiebigen treibenden instrumentalen Einleitung. Dann wird es plötzlich ruhiger und ein gemischtes Vocalduett übernimmt die Bühne, um eine traumhaft gefühlvolle Performance hinzulegen. Doch dann kehrt der Song eindrucksvoll mit ganzer Kraft zurück. Mit viel Tempo und Power wird man mitgerissen. Das harmonische Gesangsduett darf man zwischendurch immer wieder genießen, denn es überzeugt auch in den härteren Passagen. Die überaus vortreffliche Gitarrenarbeit ist ja ohnehin eine Selbstverständlichkeit.
Fazit
Das Album „Monolit“ von AORTHA ist ein Meisterwerk! Es ist die perfekte Show mit allem, was packenden Heavy Metal ausmacht. Dabei findet man eine super Balance zwischen rauer aggressiver Härte und harmonischen Melodien. Diese Balance äußert sich mitunter in progressiven Songstrukturen, welche aber das Ziel nicht aus den Augen verlieren. Vielmehr ist es eine höchstspannende mitreißende und auch faszinierende Reise, die man nicht verpassen sollte. Jeder beteiligte Musiker zeigt hier Bestleistungen, die das ganze Projekt auf ein unfassbar hohes Level katapultiert haben.
Dieses Album wird auf jeden Fall in der Liga der Top Alben des Jahres 2023 mitspielen.
Außerdem wurde dieses Album in einem hochwertigen Digibook verewigt. In dem Hardcoverbuch gibt es tolle Fotos und die Geschichte der Band Monolit, so wie die Hintergründe zur Entstehung des Projekts AORTHA. Peda hat seinen Traum in jeglicher Hinsicht perfekt verwirklicht. Ich kann Euch nur wärmstens empfehlen dieses Album auch in physischer Form zu kaufen, denn Ihr werdet ein absolut hochwertiges Produkt erwerben, von dem Ihr begeistert sein werdet. Ich habe im Anschluss an die Bewertung einige Fotos des Digibooks für Euch parat. Und hier ist der Link, wo Ihr das Album sowohl digital als auch physisch bestellen könnt:

english review
Genre: Heavy Metal
VÖ: 15.09.2023
MONOLIT is the origin
AORTHA (Facebook) is a project of the musician Predrag Glogovac (Peda). He was the founder and guitarist of the Yugoslavian metal band MONOLIT, which was active from 1988-1992. When the band was founded, the guys were just 17-18 years old. They had big dreams and were highly motivated. In 1992 they wanted to release the debut, but the war in Yugoslavia destroyed the young dreams and plans. But being a musician is for many a passion anchored in the soul or in the heart, which does not let go despite all adverse circumstances. It must have been the same for Peda.
There was a reunion in 2006-2008, releasing the album „Arcana Balkanica“. However, the members of the band came from different countries, which made a productive permanent cooperation impossible under the circumstances of that time. Thus, the band was put on hold again. Peda had been playing with some well-known metal musicians for years in Norway. However, his old unreleased songs and ideas did not let him go, so he decided to start a new project in 2020.
For this he invited musicians all over the world. They accepted his invitation to create an album with him. Today there are technically other possibilities for the realization of such a project, so nowadays it is possible to produce songs with musicians from different countries. So Peda used this opportunity to turn his heart’s desire into reality:
If I don’t bring this album out, I will die a sad man!
Predrag Glogovac
AORTHA as a new metal project.
With the reference to the origin of his work Predrag Glogovac has titled the album „MONOLIT“. The cover artwork is not only pretty to look at, but also has a deeper meaning. A mysterious woman is surrounded by many different people with demonic characteristics. Humans can do negative and evil things in many different areas to harm other people. For example, religious fanatics, warmongers, traitors, exploiters, etc. can be identified here. The woman is a divine guardian who holds the heart of people in her hand, looks into it and reveals her true self. So she turns the inside out, so to speak, and thus the true I becomes visible, which manifests itself in demonic grimaces.
„Monolit“ has the pure Heavy Metal essence!
The sound sounds basically rough and aggressive. Just the way you used to get it banged around your ears. The intro „Symposium“ is already very massive. The piano sounds disturbingly eerie. With „Those That Should Not Exist“ all hell breaks loose. Here reveals a true thrash monster that can immediately come up with the vocal power of the two singers Kyle Thomas (EXHORDER) and Diego Valdez (DREAM CHILD). Damn it! What a power is revealed here! Guitars and drums fire each other up and immediately force me into headbang mode.
I immediately feel reminded of the sound of some old well-known heroes of the Metal era in the 80’s and 90’s. But AORTHA is far from being a pale copy of that. These songs are much more than that. The difference is also that now with the advanced technical production possibilities, the sound is much more massive and punchy than it used to be backthen. Fortunately, the spirit of the old days has still been captured well. The raw Metal sound is not forgotten!
Excellent songwriting
The elaborate songwriting is also remarkable. Of course, you can bang out songs in three minutes and people would say, „Hey, totally awesome! Goes off like hell!“ Of course, short and sharp is of course a great thing. However, here AORTHA go a few steps further. Beyond the aggressive straightforwardness, the songs offer constantly changing passages that provide diversity. You get strong guitar riffs next fantastic guitar solos. At the end of the song „Those That Should Not Exist“ there is an impressive performance of it. But it doesn’t stop there!
„Last Of Our Kind“
It has its advantages when you can work with a large cadre of musicians. Each musician gives the songs an individual touch. However, one has made sure that the red thread or the basic sound is preserved. The songs have a tendency to progressiveness, in that the structure, as already mentioned above, does not stubbornly follow a pattern. This often results in overlong playing times, which fly by. And even a folkloristic interlude with acoustic guitar fits in excellently in the song „Last Of Our Kind“, which is followed by a great guitar solo. However, the guitar work always excites beyond the awesome solos. Netta Laurenne (Smackbound) sing a duet here with Diego Valdez and they inspire with a wonderful catching chorus.
Darker and harder
sounds „Forging The Locus“. These heavy ominous riffs at the beginning are already really fat and announce the coming disaster, which then sweeps over you with all power. Kyle Thomas and Diego Valdez deliver here once again as a pithy singer duo a terrific show. The raging passages are definitely an igniter for the mosh pit fire. In between you can shake the lice out of your flowing hair during the heavy groovy parts. And with the damn strong sing-along choruses, which radiate heroic feelings, you will loudly sing along the lyrics with fists raised in the air.
A classic
„Keep The Dream“ becomes more melodic again. A crisp song with wonderful vocal lines and a divine extensive solo. It just has everything that makes such a perfect classic Heavy Metal. It is truly a pleasure to listen to these detailed songs, which have also been produced first class. The sound on the album is really great.
„Maximus Metallus“
is a cool title and symbolizes the musical motto of the album. The song offers nice rhythm variations. I had to get used to the long drawn-out vocals in the chorus for a short time, but then I found it pretty cool. A little different style!
Also „Divine Future“ has a special charm on vocals, because Denis Belanger Snake of Voivod gives his voice to this song. And then this wonderful harmonic chorus surprises you with singer Alessia Scolletti in duet. So ingenious! Especially when another mega awesome solo follows and the song completely escalates from minute 03:15 and could make any mosh pit boil. Totally crazy!
An epic masterpiece: „When All Around You Is Madness“
For me, this song is a highlight among the highlights. The original version was played back in 1991. In its current version it is the longest song on the album with eight minutes playing time. This track is an epic journey in itself and has so many musical adventures to offer. And you wish the journey would never end. Five singers unite to form a high class conglomerate that drives the story of the song most excitingly from climax to climax.
It starts with an extensive driving instrumental introduction. Then it suddenly gets quieter and a mixed vocal duet takes over the stage to show a dreamlike soulful performance. But then the song returns impressively with all its force. With a lot of speed and power you are blown away. The harmonic vocal duet can be heard every now and then and is also convincing in the harder passages. The extremely excellent guitar work is a matter of course anyway.
Conclusion
The album „Monolit“ by AORTHA is a masterpiece! It’s the perfect show of everything that makes gripping and entertaining Heavy Metal. Thereby a super balance between rough aggressive hardness and harmonic melodies is given. This balance is sometimes expressed in progressive song structures, which do not lose sight of the goal. Rather, it is a highly exciting rousing and also fascinating journey that should not be missed. Each musician involved shows here best performances, which have catapulted the whole project to an incredibly high level.
This album will definitely be in the league of the top albums of 2023 for me.
In addition, this album was immortalized in a high-quality digibook. You find there great photos and the history of the band Monolit, as well as the background to the creation of the project AORTHA. Peda has realized his dream perfectly in every respect. I can only warmly recommend you to buy this album in physical form as well, because you will acquire an absolutely high-quality product that you will be thrilled with. I have some photos of the digibook ready for you following down below. And here is the link where you can order the album both digitally and physically.

Bildquellen
- AORTHA-5-s: beim Verfasser
- AORTHA-1-s: beim Verfasser
- AORTHA Cover+Infos-2-: beim Verfasser
- AORTHA-6-s: beim Verfasser
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- AORTHA Titelbild: AORTHA
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