Beth Hart – War In My Mind (VÖ: 27.09.)

Beth Hart hat ihre neue Scheibe „War In My Mind“ betitelt. Wer die 47-jährige Kalifornierin kennt, der weiß auch um ihre Vergangenheit. Das ist schon an anderer Stelle ausgiebig erzählt worden, weshalb wir unser Augenmerk auf die neue Langrille richten wollen. Vorab gesagt, Beth Hart verarbeitet vieles ihrer Vergangenheit in den neuen Stücken.
Der Opener „Bad Woman Blues“ handelt von einer ausgekochten Frau, welche sich in nichts zurücknimmt. Druckvoll mit reichlich Choreinlagen verzierter Song, in dem Beth Hart mit rotzfrechem Gesang daher kommt.
Beth Hart liefert Hochkarätiges mit „War In My Mind“
„War In My Mind“ beschreibt den Zustand, den sie während ihrer Alkoholsucht erlebt hat. Mit gefühlvollem Klavierspiel und passenden, härteren Einschüben steigert sich der Song bis zum ruhigen, nachdenklichen Ende.
Ein Kontrabass läutet das nächste Stück „Without Words In The Way“ ein. Erneut übernimmt gefühlvolles Klavierspiel die Führung. Es geht um Schmerz und Leid. Deutlich spürt man die Traurigkeit in Beth Harts Gesang. Wer an dieser Stelle des Reviews denkt, das Klavierspiel und Balladen hier nicht hingehören, der sei eines besseren belehrt. Gerade textlich geht es hier unter die Haut und musikalisch gibt es keinen Grund zu meckern.
Das es auch aufwärts gehen kann, beweist der Text von „Let It Grow“. Mit tollen Gospel-Choreinsätzen und fröhlich, stimmungsvoller Musik, lässt uns der Song leicht lächelnd zurück.
Vergangenheitsbewältigung
Eventuell war ihr Vater in Beth Harts Gedanken, als sie den Text zu „Try A Little Harder“ geschrieben hat. Er war spielsüchtig und hier geht es rund um das Spielen in einem Casino von Vegas.
Ihrer verstorbenen Schwester Sharon hat sie mit „Sister Dear“ eine eindeutige Botschaft geschickt. Beth haucht und singt gefühlvoll ihre niedergeschriebenen Worte. Die Traurigkeit der Worte nehmen einen völlig in den Bann.
Nach diesem sehr nachdenklichen Song geht es in die Welt von Spanien. „Spanish Lullabies“ ist der nächste Titel, der mit Flamenco-Gitarre eine ganz andere klangliche Facette des Albums aufzeigt. Über mangelnde Abwechslung kann man bei diesem Album wirklich nicht sprechen.
Klavierpassagen, Discosound und rockige Gitarren
„Rub Me For Luck“ ist der nächste Track, welcher musikalisch wirklich gut zu einem Titelstück aus einem James Bond Streifen passen könnte. Wohingegen „Sugar Shack“ mit seinem groovigen Discorhythmus eher in die 70er Jahre passen würde. Textlich geht es um jemand, der doch bitte wieder zurückkommen soll!
Die eigentlichen Höhepunkte meiner Meinung nach sind die letzten drei Songs des Albums. Da wär zuerst „Woman Down“, welches den Tiefpunkt beschreibt und den verzweifelten Weg, aus diesem empor zu kommen.
Mit „Thankful“ bedankt sich Beth Hart bei Ihrer Mutter und bei allem was ihr in ihrem Leben geholfen hat. Wohingegen „I Need A Hero“ einen nachdenklich zurücklässt. Macht euch selber ein Bild davon.
Fazit: Mit „War In My Mind“ hat sich Beth Hart mit ihrer Vergangenheit intensiv auseinander gesetzt und das macht dieses ganze Album in meinen Augen absolut hörenswert. Musikalisch klingen hier meistens die ruhigeren Töne an, was jedoch absolut passend zu den Texten ist. Eindeutig ist dieses Album ein Höhepunkt in ihrer Karriere.
Tracklisting:
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Bildquellen
- Beth Hart Cover: Netinfect
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