DREAM OCEAN: The Missing Stone
DREAM OCEAN haben ihr zweites Album „The Missing Stone“ veröffenlicht (VÖ: 24.09.2021)
DREAM OCEAN haben vor ein paar Tagen ihr zweites Album „The Missing Stone“ veröffentlicht. Dieses Album konnte u.a. durch eine erfolgreiche Crowdfunding – Kampagne so werden, wie es heute vorliegt.
In einem Interview, das ich mit Baʂak Ylva geführt habe, hat sie Fragen zur Kampagne, dem Album und der zugrundeliegenden Geschichte beantwortet.
„Time is sharpening its blade“
Bereits das Intro und der erste Song zeigen, dass DREAM OCEAN eine Geschichte erzählen wollen. Das Intro „Nightmare“ beginnt mit einer Spieluhrmelodie: ein wenig unheimlich und doch verspielt, nachdrücklich und energisch. Es entsteht eine epische und zugleich düstere Atmosphäre. Der sich aus der kleinen Melodie entwickelnd cineastische Sound baut eine Spannung auf, die sich durch das gesamte Album zieht.
Der erste Song „Dark Miracles“ gibt sowohl musikalisch als auch durch den Text einen Ausblick darauf, welche Art Geschichte DREAM OCEAN erzählen, bzw. in welche Gedankenwelt sie uns mitnehmen wollen. Und gibt Hinweise darauf, was es mit dem „Missing Stone“ auf sich hat.
Der Song entwickelt ein spannendes Spiel mit Harmonien und Tonintervallen. Schnelles hartes Drumming begleitet die ‚weicheren‘ Klänge der Streichinstrumente, orchestrale Passagen unterstreichen die Melodie ebenso wie den eingängigen Refrain. Sie führen durch Höhen und Tiefen, machen Wut, Trauer und Hoffnung spürbar.
„Pendulum of Time“ beginnt mit elektronischen Elementen, Orchester und Klavier. Eine Grundlage auf der sich der Gesang aufbaut. Die anspruchsvolle Melodieführung mündet immer wieder in eingängige Parts. Die Growls übernehmen den Part des Widersachers.
„…what you have done to my soul”
Schon in den ersten Songs wird die Spannung in der Musik sowie zwischen der Musik und den Texten deutlich. Insbesondere die Entwicklung der Texte hat das Album für Sängerin Baʂak Ylva zu einer sehr persönlichen Auseinandersetzung mit Erfahrungen und ihren Auswirkungen auf das Erleben gemacht. Da es so persönlich ist, werden das Auf und Ab, die Bedrängnis, das Gefangensein aber auch Aufbegehren und Hoffnung spürbar.
Sebastian Heuckmann bestärkt dies durch komplexe Arrangements, in denen er verschiedene symphonische Elemente u.a. mit Strukturen verbindet, die auch in einem Death Metal Song wirken können. Oder klassische und elektronische Momente so aufbaut, dass die die Gitarrensoli noch intensiver wirken.
„The Great Silence“ ist ein brillant gemachtes Symphonic Metal Stück. Die Mischung aus orchestralem Klangbild, Drumming, einem träumerischen Gitarrensolo von und Baʂaks Stimme ist rundherum stimmig und ausgewogen.
Ein Labyrinth der Emotionen
„Lucid Air“ ist eines meiner Lieblingsstücke auf diesem Album, weil es das Erleben, in einem Labyrinth herumzuirren und nicht einmal schreien zu können, miterleben lässt. Ebenso die Hoffnung ausbrechen und wieder frei atmen zu können. Insbesondere die rhythmische Struktur unterstreicht das Herumirren und die Atemlosigkeit.
„As I Die“ ist ein Song, der live ebenso gut ankommen wird, wie „Pendulum of Time“ und „The Missing Stone“. Ein mitreißender Song mit eingängiger Melodie – übrigens bereits mit einem tollen Video veröffentlicht.
„Eterna Espera“ kommt eher ruhig und getragen daher. Dass sich dahinter alles andere als Ruhe verbirgt, machen Text und auch hier wieder ein eindrucksvolles Video deutlich.
„Daydreamer“ / „Uyan“ (Version mit türkischen Lyrics) nimmt die unheimliche Atmosphäre des Intros auf. Drumming, Bass und elektronische Elemente überführen diese Stimmung in einen dynamischen Song.
„Song To The Ocean“ ist eine wunderschöne Ballade, in der die Melodieführung das Fließen des Oceans durch Adern und Herz spürbar macht. Das Violinsolo gibt dem Song Milde und Leichtigkeit.
Hier gibt es einen fast fließenden Übergang zu „The Missing Stone“. Wunderbar, wie die orchestralen Klänge mit Strukturen des Metal verwoben werden. Das macht den Song zugleich bombastisch und elegant! Der komplex arrangierte Song nutzt die Länge von 10 Minuten und schafft einem epischen Aufbau, der noch einmal Höhen und Tiefen aufgreift, um letztlich in einer dramatischen Befreiung endet.
Mitreißende und nachdrückliche Klangwelt
Fazit:
DREAM OCEAN haben Metal, Elemente der klassischen Musik sowie Film- und Musicalmusik zu einer mitreißenden und nachdrücklichen Klangwelt verbunden. Durch nicht so genretypische Instrumentierung (Tubular Bells, Glockenspiel u.a.) haben sie weitere Facetten hinzugefügt.
In den Songs von „The Missing Stone“ fügen sich klassische und elektronische Elemente stimmig und herausfordernd zugleich mit forcierendem Drumming und temporeichen Soli zusammen.
Baʂak Ylva nutzt den vollen stimmlichen Umfang ihrer ausdrucksvollen Stimme. Damit setzt sie immer wieder Akzente, variiert den Modus der Songs und unterstreicht die erzählerischen Strukturen des Albums.
Sebastian Heuckmann ist es mit differenzierten Arrangements gelungen, dass der symphonische Anteil den metallischen Kern der Songs nicht überspielt, sondern hervorhebt.
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Bildquellen
- dream-ocean-basak: Dream Ocean
- dream ocean band: Dream Ocean
- dream ocean the missing stone rev cover: Dream Ocean
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