Evanescence – The Bitter Truth (VÖ: 26.03.2021)
Geschafft: die US-Alternative Rocker von Evanescence um die wunderschöne Stimme von Amy Lee haben endlich – nach 10 Jahren – ihr neues Album „The Bitter Truth“ veröffentlicht. Ob alles, was lange währt, gut wird, das werden wir von metal-heads.de hier und heute ausführlich testen.
Die bisherigen Singles von „The Bitter Truth“
Bereits im April des vergangenen Jahres hatten wir auf metal-heads.de über das neue Album und die erste Single-Auskopplung „Wasted On You“ berichtet. Dann verzögerte sich aber alles. Keine Tour, kein Album. Stattdessen Maskenpflicht und als einzige Alternative zum verlorenen Jahr 2020 im Dezember eine satte Online-Live-Show (hier geht es zu unserem Bericht). Quasi als Trostpflaster beschenkte Evanescence die große und treue Fan-Base mit zig Vorab-Auskopplungen. Hier noch einmal kompakt für euch die Musik-Videos zu „Wasted On You“ sowie „The Game Is Over“ aus dem neuen Album:
Weitere Musikvideos zum neuen Album gefällig?
Aber hiermit nicht genug. Satte drei weitere Tracks – im Einzelnen der Ohrwurm-Refrain-Song „Use My Voice“ , das herrlich rockig-fetzige „Yeah Right“ sowie „Better Without You“ – gab es ebenfalls bereits vor VÖ im Netz. Viel Spaß beim Hören und Gucken:
Evanescence erfrischen
Somit kennt ihr bereits 5 der insgesamt 12 neuen, frischen Songs (11, wenn man die Instrumental-Intro des ersten Songs abzieht) vom aktuellen Silberling „The Bitter Truth“ von Evanescence. Das Album gibt es neben der digitalen Variante übrigens nicht nur als CD und auf Vinyl (2xLP 180g Gatefold), sondern auch als Limited Edition Deluxe Fan Box inklusive einer Bonus CD mit der Live Session aus dem Rock Falcon Studio, einem Buch mit einem Vorwort und exklusivem Material von Amy Lee, einem Kunstdruck und einer Kassette mit einem Making-Of von „The Bitter Truth.“ Wer kann da als Edel-Fan der Band schon widerstehen?
Das Album im Test
Eigentlich könnt ihr bereits selbst ein gutes Urteil über die neue Scheibe abgeben. Schließlich kennt ihr jetzt schon 41,67% (danke, Taschenrechner) des aktuellen Longplayers von Evanescence. Und wisst daher, dass sich wieder satte Riffs (wie in „Yeah Right“ ), zarte Pianoklänge (wie zu Beginn von „Better Without You“ ) und sogar Chöre im Refrain (wie in „Use My Voice“ ) auf dem Album wiederfinden. Amy Lee´s Stimme als absolutes Wiedererkennungsmerkmal der Band bezaubert immer noch mit ihrer zarten Zerbrechlichkeit, aber auch wütend starkem Rockröhre. Alternative Rock, gepaart mit einem Hauch Indie und Pop. Eigentlich war dieser musikalische und gesangliche Stil-Mix zu erwarten. Tja, und er ist auch nicht sonderlich innovativ. Doch Gewohntes muss ja auch nicht immer schlecht sein, oder? Die Frage ist daher eher: warum hat die Band solange mit neuem Material auf sich warten lassen? Bei Sängerin Amy wissen wir um den traurig-tragischen Verlust des Bruders und der freudigen Nachricht, seit 6 Jahren Mutter und damit daheim dauer-beschäftigt zu sein. Doch sind dies die einzigen Gründe für die 10-jährige Album-Abstinenz? Offensichtlich schon. Denn obwohl der Fokus im letzten Jahrzehnt ganz klar auf dem Privatleben der Bandmitglieder lag, haben sich Evanescence in der letzten Dekade „trotzdem“ oftmals live gezeigt.
Schaffenspause tat den Lyrics gut
Bemerkenswert ist, dass die Schaffenspause den Lyrics der Band sehr gut getan hat. Evanescence geben sich wesentlich gereifter und singen auf „The Bitter Truth“ über Kampf, Verlust und der Bewältigung der oft bitteren Realität des 21. Jahrhunderts und der Welt, in der wir leben. Hier wird eindeutig Erlebtes verarbeitet. Wunderschön traurig klingt die mit zarten Streicherklängen unterlegte Piano-Ballade „Far From Heaven.“
Fazit
Eine gelungene Scheibe bietet uns das US-amerikanische Quintett. Wirkliche Ausreißer nach oben hat die Platte nach den ersten zwei Durchgängen zwar nicht. Durchhänger dafür aber auch keine. So bleibt ein bärenstarkes Mittelfeld mit einigen Krachern wie „Use My Voice“ oder „Yeah Right.“ Und in der Summe die bittere Wahrheit der metal-heads-Redaktion: ein solides Alternative Rock-Album, welches Fans von Evanescence mehr als erfreuen dürfte. Hört rein, überzeugt euch selbst. Mehr Infos zur Band gibt es auf deren Homepage oder hier bei uns!
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Bildquellen
- Evanescence: Sailor Entertainment
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