FINNTROLL – Vredesvävd – Review deutsch

VÖ: 18.09.2020
Die Erde tut sich auf
und nach sieben langen Jahren ergießen sich die Trolle wieder über die Erde. In Horden treiben sie wie eine Flutwelle voran und lassen kein Stein auf dem anderen und nehmen jeden gnadenlos mit. FINNTROLL begleitet die Trolle mit 10 bitterbösen Brecherhymnen von ihrem neuen Album „Vredesväd“ (Übers.: aus Wut gewebt). Also scheiß auf Regeln und Etikette, denn….
Es ist Zeit für das Trollfest!
Ab dem 18.09.2020 heißt es: Lasst die müden Knochen knacken, hebt die Kelche und ab geht die wilde Wutz.
Orchestrales Bombastintro
Das Album wird eingeleitet wie ein Megablockbuster aus Hollywood. Symphonisch brachial baut sich das bedrohliche Unheil auf wie eine dunkelschwarze Gewitterfront auf. Das ist eine Einleitung, die es tatsächlich wert ist gehört zu werden. Einfach nur unbeschreiblich monumental gewaltig. Das muss man mit voller Lautstärke hören. Hammermäßig! Somit deutet sich beim Intro schon an, dass FINNTROLL wieder finster drauf sind. Mit dem letzten Album „Blodsvept“ ging eine gewisse Lustigkeit und Beschwingtheit einher. Ich denke zum Beispiel an den Songs „Mordminnen“, der am Ende sehr der Musikrichtung des Swing zugetan war. Nun sind sie die Spitzohren auf dunklen Pfaden unterwegs und fegen mit
wütender Vehemenz
dem Hörer durch die Ohren, was aber teuflisch Spaß aufkommen lässt.

Mit unheilvollen Orgelklängen bahnt sich der zweite Track „Att Döda Med En Sten“ (mit einem Stein töten) seinen Weg, um dann einfach direkt zuzuschlagen. Und das mit einer Wucht, die keinen Widerspruch duldet. In schwärzester Manier bricht der Song hervor. Der Sänger Vreth rotzt seine Vocals in fiesester und aggressiver Manier heraus ( und das ist natürlich positiv gemeint). Hier herrscht die schwarze Kunst. Liebliche, schmeichelnde und verführerische Gesangskünste sind bei FINNTROLL seit jeher nicht angesagt.
Typisch FINNTROLL
Nehmen wir z.B. den Song „Forsen“. Diesen würde man jederzeit an seiner skurrilen Art wiedererkennen. Tempotechnisch gemäßigt, sehr melodisch gehalten. Diese sägenden Riffs sind so ungewöhnlich wie faszinierend, so dass sie sich umgehend im Gehirn festsetzen. Die Einbindung der Folkloreelemente ist phänomenal. Dementsprechend hat man auch das Video ungewöhnlich und speziell in Szene gesetzt.
Größtenteils gehen die Songs allerdings stringent nach vorne. Der Vollgas-Folk-Metal wirkt trotz seiner schwarzen Ader eingängig und macht tierisch Laune. Zieht man einen stilistischen Vergleich zu anderen Alben der Band, bewegt man sich zwischen den Alben „Nafödd“ und „Nivelfind“. Auf „Vredesvävd“ stürmt Euch schwarzer wütender Folk-Metal ins Gesicht wie man ihn nicht besser machen kann. Das bläst Euch das Hirn raus. Beipiel gefällig? Kein Problem:
Na da wird doch jede Wildsau vor Angst die Flucht ergreifen, wenn die FINNTROLLe durch den Wald streifen. Trotzdem lässt man die melodischen Aspekte nicht außer Acht, die den Folk-Metal ausmachen, so dass natürlich trotz der finsteren Texte (übrigens in schwedischer Sprache trotz finnischer Herkunft) eine gewisse Leichtigkeit und auch Ausgelassenheit mitschwingt. Da macht auch der Song „Vid Häxans Härd“ (Am Hexenherd) keine Ausnahme. Der Beginn täuscht eine mit lieblichen akustischen Gitarrenklängen eine Ballade an, um es dem Hörer dann doch wieder unter Vollast mächtig zu besorgen. Am Ende des Albums wird es noch gemütlich, denn mit „Ylaren“ ist ein echter Stimmungsmacher am Start, bei dem man sich in die Arme nehmen und heftig schunkeln kann. Der Chorus lädt zum Mitsingen ein. Am Ende nimmt der Song nochmal Fahrt auf und führt das Album zu einem würdigen Finale.
Fazit
FINNTROLL zaubert mit neuen Inspirationen den Sound auf eine höhere Ebene. Der (folk)-symphonische Anteil hat andere Dimensionen bekommen und verleiht dem Sound einen fulminanten und vehementen Auftritt. Es sind aber nach wie vor unverkennbar FINNTROLL.
Wer will sich der folklüsternen zornesfreudigen Raserei entgegenstellen? Nichts und niemand! FINNTROLL macht einen gnadenlosen Durchmarsch und feiert eine Trollparty, die sich gewaschen hat und von der man noch lange sprechen wird.


Ganz schön was los….
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