GUERILLA TREE – „Mountain’s view“ (VÖ: 16.04.2022)

GUERILLA TREE – „Mountain’s view“ (VÖ: 16.04.2022)
Vor zehn Jahren brachte man das Debüt „Mental leaps“ heraus und begeisterte damals die Musikpresse. Man absolvierte einige Live-Auftritte und wurde dann leider ausgebremst, weil der Mann auf dem Drumhocker ersetzt werden musste. Dies nahm dann doch ein paar Jahre in Anspruch. Mittlerweile schreiben wir das Jahr 2022 und können erfreut hier bei metal-heads.de verkünden: GUERILLA TREE haben seit etwa 2 Monaten das neue Album namens „Mountain’s view“ am Start. Das Material (mit einer Gesamtspieldauer von knapp einer Stunde) beinhaltet 10 Tracks.
Und die wollen wir uns gleich mal etwas genauer anschauen. Aber bevor wir uns die Musik des Zweitwerkes genauer zu Gemüte führen, wollen wir unser Augenmerk auf die Gestaltung des Covers und des Booklets richten. Für eine Band, die kein (fettes) Label im Rücken hat, ist das echt professionell umgesetzt. Äußerlich dezent in verschiedenen Grautönen gehalten, fließt farblich ein zartes Hellblau ein. Dieses greift im Inneren im Kontrast zum weitgehend schwarz (oder soll es sehr dunkles Grau sein?) gehaltenen Erscheinungsbild. Die Fotos und insbesondere die Grafik ist schlicht gehalten. Aber gerade das wirkt in dem Kontext sehr passend. Das Digipak ist in einem zusätzlichen Pappschuber zu verstauen. Echt fein gemacht!
GUERILLA TREE – „Mountain’s view“ (VÖ: 16.04.2022)
Der Opener beginnt langsam und Schritt für Schritt steigert sich die Musik. Die Härte, die Intensität. Es gibt Doublebassattacken. Teils so etwas wie einen „orientalischen“ Einschlag. Ein prima Start in den Silberling. Bei „A cloud“ geht es erst einmal ungebremst zur Sache, bevor man das Tempo deutlich herausnimmt. Dann folgen längere melancholische Gitarrenparts, bevor der Gesang einsetzt. Das Ende klingt dann wieder eher gemäßigt aus. Bei Song 3 steigt man direkt heavy ein, schon bald ist Frontmann René Krov mit seinem Einsatz dabei. Später folgen aber auch anhaltende Instrumentalpassagen. Der nachfolgende Track ist kraftvoll…das ist mitreißend. Starke Vocals und diese ergänzen sich trefflich mit der Arbeit der musikalischen Mitstreiter wie Bassist Robin Steffens und Feliks Weber am Schlagzeug.

Bei der fünften Nummer herrscht erst einmal nachdenkliche Stimmung. Dieses Lied ist mir persönlich gesanglich wie auch musikalisch zu eintönig. Also lieber schnell weiter. Beim 6-Minüter „Inhuman“ liegt zu Beginn der Fokus auf dem melodischen Gitarrenspiel. Das gefällt mir. Der im Song folgende Gesang ist sehr vielseitig und erhebt sich über die Musik. Starkes Ding. Vielleicht DAS Highlight auf dieser Scheibe. Der nächste Track ist ein bisschen düster angehaucht. Ansonsten plätschert die Nummer eher so dahin. Eher mittelmäßiges Niveau.
Track 8: Jawoll! Neben der ordentlich progressiven Marschrichtung auch wieder amtliche Heavyness gleich zu Beginn. Stimmlich passt sich der Sänger an die musikalischen Arrangements an. Tempowechsel und damit auch wechselnde Stimmungen. Das hat Hand und Fuß. „Form of life“ kommt straighter daher. Die gewisse Härte, weniger Prog-Einschlag. Kann man so machen. Und schon sind wir dem fast 7 Minuten langen Abschlussstück befasst. Es wird vom Härtegrad gemäßigter. Teils möchte man fast von einer sentimentalen Stimmung sprechen. Aber keine Sorge. Im Verlauf des Songs zieht man noch einmal spürbar an.
Das Fazit zum 2. Album von GUERILLA TREE bei metal-heads.de
Die von der Formation als Einflüsse genannten Bands sind jetzt nicht so herausragend spektakulär oder ungewöhnlich: DREAM THEATER, OPETH, TOOL und PSYCHOTIC WALTZ werden da aufgeführt. Lauter coole Wurzeln, wenn man so will. Aber GUERILLA TREE machen ihr eigenes Ding, passen nicht so recht in Schubladen oder lassen klare Vergleiche zu. Das ist immer gut. Insgesamt hörenswertes Material. Hört unbedingt mal rein und kauft euch die Scheibe mit dem liebevoll gestalteten optischen Layout.
Bildquellen
- GUERILLA TREE Albumcover Mountains View: GUERILLA TREE
- GUERILLA TREE Albumcover Mountains View – Titelbild: GUERILLA TREE
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