Helloween – Chameleon Vinyl Re-Release

Jetzt also das dritte Helloween Vinyl Re-Release in der Besprechung bei metal-heads.de. Mir lag das umstrittene 1993er Werk „Chameleon“ jetzt in der Vinyl-Edition zum Review vor. Unser Uwe hat bei seiner Besprechung von „Better Than Raw“ ja bereits darauf hingewiesen, dass das Ganze im Rahmen der „NOISE Lebt„-Kampagne stattfindet.
Chameleon – die LP an und für sich
Achtung Überraschung… Das Ganze kommt wie bei den anderen auch als Doppel-LP, mit jeweils 180 g Vinyl, im schicken Klappcover daher. Hochwertig und schön anzuschauen und anzugreifen. Die Produktion von Tommy Hansen ist, wie zu erwarten, gut. Beim Cover zeigt sich schon, dass Helloween da etwas Neues ausprobieren wollten. Der berühmte Pumpkin taucht nur im Bandlogo auf. Wäre der Name nicht abgedruckt, käme man nicht auf die Idee das es sich hier um eine Helloween Platte handelt. Erst auf der Innenseite und auf den Plattenhüllen ist der Pumpkin wieder zu sehen. Die Texte sind ebenfalls auf den Plattenhüllen abgedruckt. Einziger Wermutstropfen: Ich hätte mir – gerade bei dieser Platte – ein paar zusätzliche Liner-Notes von der Band zur Entstehung und dem Kontext gewünscht.
Helloween – Chameleon und die große Veränderung
Was das Cover schon angedeutet hat, wird dann musikalisch auch schnell klar. Die Musik hat wenig mit dem zu tun, was man von Helloween erwarten würde. Allenfalls der Opener „First Time“ lässt noch an klassisches Helloween Material denken. Aber schon beim zweiten Song „When The Sinner“ überraschen sie mit dem Einsatz von Bläsern. Bei „Crazy Cat“ kommt eine Portion Jazz dazu. Es gibt Balladen mit „I Don’t Wanna Cry No More“, „Windmill“ und „Music“. Bei „Step Out Of Hell“ wird es eher rock-poppig, „I Believe“ kratzt an der 10 Minuten-Grenze. Überhaupt nicht nach Metal klingt „In The Night“ und bei „Longing“ zeigt Michael Kiske noch einmal sein ganzes gesangliches Können. Einen ersten Eindruck könnt ihr euch mit dem Video zu „When The Sinner“ verschaffen:
Helloweens Chameleon hat eine neue Chance verdient
Nachdem Chameleon vor fast einem Vierteljahrhundert herauskam, verstaubte die CD bei mir im Schrank. Ich war enttäuscht und konnte nichts damit anfangen. Verantwortlicher für den Stilwechsel war wohl Michael Kiske, für den es dann auch die letzte Platte mit Helloween war. Jetzt, älter und reifer geworden, und mit viel Abstand wieder neu gehört, gefällt mir Chameleon recht gut. Es ist eine gute Rock/Pop Platte, die keinen Vergleich scheuen muss. Ja, sie hat nicht viel mit Helloween zu tun… Aber davon abgesehen ist es eine gute Scheibe. Diehard-Fans sollten sie sich der Vollständigkeit halber zulegen und wer sich eher im soften Bereich verortet, sollte zumindest mal ein Ohr riskieren. Es sind bei einer Gesamtspielzeit von über 70 Minuten ein paar echt tolle Songs dabei und es wird viel Abwechslung geboten und Michael Kiske hat einfach eine verdammt tolle Stimme.
Helloween – damaliges Line-Up und Tracklist
Michael Kiske – Vocals
Michael Weikath – Guitars
Roland Grapow – Guitars
Markus Grosskopf – Bass
Ingo Schwichtenberg – Drums
- First Time
- When The Sinner
- I Don’t Wanna Cry No More
- Crazy Cat
- Giants
- Windmill
- Revolution Now
- In The Night
- Music
- Step Out Of Hell
- I Believe
- Longing
Aktuelles zu Helloween findet ihr bei Facebook, auf der Website oder zur geplanten Tour mit Michael Kiske und Kai Hansen natürlich auch hier bei metal-heads.de.
Bildquellen
- 3-helloween-alben: your ultimate network
- Helloween: Nuclear Blast
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