In Extremo folgen dem „Kompass zur Sonne“
Ein Vierteljahrhundert In Extremo und sie werden nicht müde. Anfang Mai, genauer am 08.05.2020, erschien bei Vertigo / Universal Music das aktuelle Album „Kompass zur Sonne“. Topplatzierungen in den Charts waren in der Vergangenheit die Regel und nicht die Ausnahme. Und auch „Kompass zur Sonne“ reiht sich da ein und hat direkt Platz 1 der deutschen Albumcharts erobert. Herzlichen Glückwunsch an In Extremo dazu! Ich muss gestehen, dass ich In Extremo ein wenig aus den Augen verloren hatte. Aber das Video zu „Troja“ hat mich dann doch neugierig gemacht. Warum? Schaut mal rein und danach schildere ich euch wie mir der Rest der Platte gefallen hat.
In Extremo bleiben auf Kurs
Ich hatte In Extremo nach den ersten beiden Alben nur noch am Rande verfolgt und „Troja“ hat nun gar nichts mehr mit dem Mittelalterrock des Debüts zu tun. Ist nicht schlimm, denn der Song macht richtig Laune. Tolle Kombination aus hartem Riffing und eingängigen Strukturen. Deutschrock mit Dudelsack um den Mittelalterpuristen mal eine Einordnung zu geben. Der Titeltrack hat eine schöne Melodieführung und gefällt mir auch ausnehmend gut. Warum könnt ihr euch gerne unten im Video selber ansehen. „Lügenpack“ besticht mit seinem einnehmenden Refrain und wird mit Sicherheit bei der Tour im Herbst auf der Setlist stehen. „Gogiya“ ist eine rasante Kooperation mit Russkaja und wird live die Menge ins Schwitzen bringen. „Salva Nos“ erinnert mich dann doch das erste Mal an die Mittelalterwurzeln der Band, klingt aber wesentlich moderner als die Anfänge.
In Extremo schenken noch einen ein
„Schenk nochmal ein“ ist anders als der Titel vermuten lässt kein Sauflied, sondern eine Ballade über Sehnsucht und Verlust. Mir persönlich gefällt „Saigon und Bagdad“ richtig gut. Eine Antikriegsbotschaft die aktuell wichtiger ist denn je. So kommt es mir zumindest vor. Vielleicht ein wenig platt, aber so sorgen hoffentlich die Mitgröhlrefrains dafür, dass es auch der letzte Depp kapiert. „Narrenschiff“ steht da textlich doch arg im Kontrast und vermag bei mir da nicht so recht zu zünden. Mag aber auch daran liegen, dass ich so Rückbesinnungssongs eh nicht so mag. „Wer kann segeln ohne Wind“ ist eine Adaption eines skandinavischen Volksliedes mit Johan Hegg als Gast und das passt im Kontext der Platte leider für mich überhaupt nicht. „Reiht euch ein ihr Lumpen“ klingt mir etwas zu aufgesetzt. Vielleicht bin ich dafür aber auch schon zu alt. Live wird das Stück aber sicher zünden. „Biersegen“ glänzt dagegen wieder mit dem Mittelalter Touch und lateinischem Text. Eine Kombination die mir sehr gut gefällt. Ebenso wie „Wintermärchen“, das vielleicht eine Spur zu pathetisch geraten ist. Mir gefällt es aber, weil ich diese Art von Liedern mag und deswegen gibt es jetzt auch noch das Video dazu:
In Extremo auch im 13. Anlauf gut
Dreizehn Alben und In Extremo klingen nicht mehr wie beim Debüt. Mir gefällt es und euch auch wie der mittlerweile erreichte Platz 1 in den Charts zeigt. Allen Unentschlossenen sei gesagt, dass „Kompass zur Sonne“ ein richtig gutes Album ist. Mit ein paar Schwachpunkten, die je nach persönlichen Geschmack variieren können. Mittelalter meets Deutschrock wenn man es auf einen einfachen Nenner bringen will und jemand In Extremo noch nicht kennt. Aber egal, gute Musik bleibt gute Musik. Nicht verschweigen will ich, dass es je nach Albumversion noch zwei Bonus Tracks gibt. Einmal „Brüder“ und „Saigon Bagdad“ in einer Elektroversion.
In Extremo – Line-Up und Kontakt
Michael Robert Rhein (Das letzte Einhorn) – Gesang, Cister
Kay Lutter (Die Lutter) – Bass
Sebastian Lange (Van Lange) – Gitarren, Gesang
Marco Zorzytzky (Flex der Biegsame) – Dudelsack, Drehleier
André Strugala ( Pymonte) – Harfe, Pommer
Boris Pfeiffer (Yellow Pfeiffer) – Dudelsack, Blasinstrumente, Nyckelharpa
Florian Speckardt (Specki T.D.) – Drums
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Bildquellen
- In Extremo – Kompass zur Sonne: Another Dimension PR
- Kompass zu Sonne 720×340: Another Dimension PR
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