Legacy Of The Dark Lands – Das Orchesteralbum von Blind Guardian
Legacy Of The Dark Lands heißt das Orchesterepos mit der wohl längsten Entstehungsgeschichte eines Albums der Neuzeit. Gute 20 Jahre hat es gedauert, bis die beiden Blind Guardian Protagonisten Hansi Kürsch und André Olbrich das Werk unter dem Namen Blind Guardian’s Twilight Orchestra endlich fertig gestellt haben. Am Freitag, dem 08.11.2019 war es dann endlich soweit: Legcay Of The Dark Lands stand in den Verkaufsregalen.
Legacy Of The Dark Lands – Ein Orchesteralbum mit hohem Anspruch
Zu den Hintergründen des Albums konnte ihr bei uns zuletzt HIER ja schon einiges erfahren. Jetzt ist das Orchesteralbum mit der gewaltigen Spielzeit von über 75 Minuten endlich erhältlich. Die Geschichte aus den Dunklen Landen wurde zusammen mit Fantasyautor Markus Heitz entworfen, dessen die Geschichte vervollständigendes Buch unter anderem HIER erhältlich ist. Zum textlichen Inhalt des Albums wurde schon genug erzählt, so dass wir uns hier ausschließlich der Musik widmen wollen. Das uns vom Twilight Orchestra keine leichte Kost serviert wird, war ja zu erwarten. Kann das Album den hohen Ansprüchen gerecht werden?
Vollständiger Verzicht auf elektronische Instrumente
Wenn Blind Guardian eine Sache anpackt, dann auch richtig. So wurde auf Legcy Of The Dark Lands vollständig auf elektronischen Instrumente verzichtet. Damit unterscheidet sich das Album fundamental von Pseudo-Orchesterwerken wie Metallica’s S&M. Die konsequente Vorgehensweise führt natürlich dazu, dass die Unterschiede zu einem „gewöhnlichen“ Blind Guardian Album gewaltig sind. Zwar waren die letzten Alben der Krefelder wie „Beyond The Red Mirror“ schon überaus komplexe Werke, aber halt mit fetten Metal-Riffs, tollen Gitarrensoli und zumindest noch einigen eingängigen Songs. Diese sucht man auf dem Orchesteralbum vergeblich.
Ein komplexes Album, welches Zeit braucht
Der Aufbau des Albums ist dergestalt, dass es zwischen den einzelnen Songs Sprechpassagen gibt. Die Sprecher (zum Teil noch von „Nightfall in Middle-Earth“ bekannt) wurden wirklich gut gewählt. Die Atmosphäre der Geschichte wird toll rübergebracht. Bei den Songs ist ausschließlich Hansi Kürsch als Leadsänger zu hören. Unterstützt wird er durch diverse Chorgesänge. Hansi zeigt sich dieser Aufgabe bestens gewachsen. Mir scheint, seine Stimme wird von Jahr zu Jahr besser. Einzelne Songs hervor zu heben, fällt mir schwer, da man Legacy Of The Dark Lands einfach in seiner Gesamtheit betrachten muss. Trotz fehlender E-Gitarren entfaltet es eine ungeheure Wucht. Ein solch komplexes Werk braucht natürlich Zeit, um seine Wirkung beim Hörer zu entfalten. Einen Eindruck könnt ihr euch mit dem brandaktuellen Video zum ersten Song des Albums „War Feeds War“ verschaffen:
Legacy Of The Dark Lands – Für Fans und Orchesterliebhaber
Hansi Kürsch und André Olbrich haben sich mit dem Orchesteralbum einen Traum erfüllt. Der kommerzielle Effekt dürfte dabei nicht im Vordergrund gestanden haben. Interessant ist das Album in erster Linie für echte Blind Guardian Fans, die auch die komplexeren späteren Werke der Band zu schätzen wissen. Trotz der Orchesterinstrumentierung ist nämlich auf Legacy Of The Dark Lands die Blind Guardian Handschrift unverkennbar. Freunde von orchestralen Werken mit Anspruch dürfen ebenso reinhören wie Fans epischer Metalbands à la Epica. Mir persönlich fehlt neben den E-Gitarren insbesondere der ein- oder andere Song mit eingängiger Melodie und hohem Wiedererkennungswert. Ein gewaltiges Werk mit Anspruch, dass einige Hörer mit seiner Komplexität doch überfordern könnte.
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Bildquellen
- Blind Guardian Legacy Of The Dark Lands Cover: Nuclear Blast
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