LONELY ROBOT – „A model life“ (VÖ: 26.08.2022)
LONELY ROBOT – „A model life“ (VÖ: 26.08.2022)
Da fängt Alles so ganz unspektakulär an und schon – ehe man sich versieht – hält man bereits das fünfte Album in Händen. Die Rede ist von LONELY ROBOT, dem Baby von Mastemind John Mitchell. Den guten Mann, der neben dem Gesang und der Gitarre auch als Produzent der Musik fungierte, kennen wir u.a. von KINO (Leider haben wir von dieser Progressive Rock Formation länger nichts mehr gehört). Im Sommer 2022 können wir uns also an einem neuen Album erfreuen. Wir hatten euch das bereits mit der Vorstellung des Openers hier angekündigt. Wer es verpasst hat, kann den Song jetzt direkt noch mal anhören…
Wie ihr gehört habt, ist das eine eher freundliche und lebendige Nummer. Ein schöner Einstieg. Progressives Drumming, das Ganze rockt mit viel Eingängigkeit und Melodie. Prima. Weiter geht es mit dem 6-Minüter „Digital god machine“. Spacige Sounds, das Tempo deutlich gedrosselt. Zäh fließt es dahin. Aber das kommt in Gang und wird besser annehmbar. Um gleich wieder runterzufahren…ein auf und ab. Etwas anstrengend. Die melodischen Parts sprechen mich mehr an. Track 3 legt bedächtig mit Keyboards los…auch irgendwie Schwerelosigkeit. Langsam, keine Hast. Das Schlagzeug dezent eingesetzt. Nach etwa 2 Minuten eine leichte Steigerung. Nach etwa der Mitte des Songs der Einsatz der E-Gitarre. Das lässt Aufleben. Aber insgesamt bleibt es sehr gemäßigt.
LONELY ROBOT – „A model life“ (VÖ: 26.08.2022)
„Starlit stardust“ bringt uns ein Keyboardspiel, dass etwas von Flower Power aufkommen lässt. Wenn man den Gesang hört, dann sieht man sich schon auf einem Konzert, hunderte von Armen oben, die sich im Takt von links nach rechts (und zurück) bewegen…ansonsten hat es etwas „bombastisches“, im Wechsel mit ruhigen und nachdenklichen Passagen.
Zum nächsten Song haben wir auch gleich unten ein offizielles Video für euch. Das finde ich – ganz ehrlich gesagt – total furchtbar. Der Anfang des Stückes gefällt mit musikalisch nicht so besonders, aber im Mittelteil ist der Gesangspart echt gut. Da steigen noch die E-Gitarren lebendig ein. Das lässt einen mitwippen. Klasse. Schaut mal selbst:
Mit dem dann folgenden Titeltrack kommt eines der Highlights auf dem neuen Release. Progressive Drumbeats, starker Gesang. Mehrfach Verschnaufpausen, wo zurückhaltende Arrangements dem Hörer ein Innehalten ermöglichen. „Mandalay“ ist eine knapp 2-minütige Ballade. Pianoklänge, die sanfte Stimme. Ergreifend. Der nächste Song schlägt (sanft) in dies selbe Kerbe. Weiter das Klavier und die milde Stimmung. Ja, es nimmt etwas an Fahrt auf. Aber insgesamt bleibt es recht bedächtig. Erst nach etwa 3 Minuten drehen die Drums etwas auf und sorgen für ein bisschen Drive. Dann wird das Ganze auch etwas „fröhlicher“ vom Sound her.
Aber insgesamt plätschert das ziemlich vor sich hin. Bei „Duty of care“ geht es mit dem Sound einer Spieluhr los. Etwas befremdlich. Dazu besinnlicher „Gesang“. Das einsetzende Schlagzeug setzt leichte Akzente. Ansonsten ist der Song recht langatmig. Nach der Hälfte flackert die Stimme etwas energischer auf. Das ist mir ein bisschen zu wenig. Mit Track 10 sind wir dann auch schon am Ende angelangt. Bei „In memoriam“ gelingt es John Mitchell und seinen Mitstreiter den Hörer abzuholen. Mit einer gedrückten Stimmung und emotionalen Vocals sorgt man für eine spezielle Atmosphäre. Irgendwie traurig, aber auch gut gemacht.
Das Fazit zur neuen LONELY ROBOT-Scheibe bei metal-heads.de
Als Jemand, der die LONELY ROBOT-Alben von Anfang an verfolgt hat, freue ich mich jedes Mal, wenn eine neue Scheibe angekündigt wird. Schließlich wird Band und ihre Musik allgemein unterschätzt und sollte eigentlich viel mehr Interesse und Zuspruch erfahren. Dazu versuche ich mit meinen wiederkehrenden Berichten beizutragen. Aber ich bin durchaus auch kritisch. Und so muss ich bei meinem jetzigen Fazit leider einige kritische Töne finden. Der Opener und auch der Titeltrack gefallen mir durchaus. Leider ist es aber die Vielzahl der anderen Songs, die mich nicht überzeugen. Zu seicht, nichtssagend. Langatmig, man findet schwer einen Zugang. So ein Lied kann man sich mal zwischendurch erlauben, aber nicht in der Menge. Das versaut den Gesamteindruck. Die letzte Scheibe hatte mir ganz gut gefallen – das könnt ihr hier noch einmal nachlesen. Aber „A model life“ ist mir leider insgesamt zu schwach geraten.
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Bildquellen
- LONELY ROBOT – Albumcover – A model life: INSIDEOUT Music
- LONELY ROBOT – John Mitchell – Promofoto – (c) by Tom Barnes: INSIDEOUT Music - (c) by Tom Barnes
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