Paradise Lost und ein düsterer Brocken „Obsidian“
Eine Konstante im Wandel mit konstantem Wandel. Seit über dreißig Jahren sind Paradise Lost aktiv und bringen am 15. Mai 2020 bei Nuclear Blast ihr sechszehntes Album „Obsidian“ heraus. Produziert wurde wieder und wieder mehr als gekonnt, von Jaime Gomez Arellano (GOLD, Ghost, Ulver, Cathedral)Der Kern der Band blieb in all den Jahren derselbe. Nur der Sound änderte sich immer wieder mal. Aber diesmal setzen die Briten den auf „Medusa“ (unser Review findet ihr hier) eingeschlagenen Weg nahtlos fort. Falls ihr keine Ahnung habt, was damit gemeint ist… Hier kommt das Video zu „Fall From Grace“, dem zweiten Song des neuen Albums.
Paradise Lost mit einem grandiosen Opener
Der Opener „Darker Thoughts“ hat mich richtig umgehauen. Erst ein sanfter Einstieg mit Akustikgitarre und Klargesang um in der Folge mit Growls und düsteren Riffing zu konterkarieren. Was für ein Song! Das schaffen in dieser Intensität wohl nur Paradise Lost. „Fall From Grace“ gab es ja schon oben im Video zu sehen und ist für mich die direkte Fortsetzung von „Medusa“. Düster, death-doomig, aber mit Melodie und einem Refrain im Klargesang. Bei „Ghosts“ kommt mir direkt so ein voller Gothic-Tanzschuppen in den Sinn und das meine ich positiv. Mit über sechs Minuten folgt dann das monumentale „The Devil Embraced“. Durch den ganzen Song zieht sich ein bassbetonter, düster-bedrohlicher Unterton und Nick Holmes wechselt gekonnt zwischen Growls und Klargesang. Aber auch die Soli von Greg Mackintosh sind richtig gut. Chorgesang zu Beginn von „Forsaken“, dunkler Gesang und ein knurrender Bass. In der Summe macht das einen Doom-Gothic Zwitter.
Paradise Lost – von melodisch bis düster kalt
„Serenity“ zieht das Tempo an und lässt mich sofort mitwippen. Geht für meinen Eindruck zurück in die „Icon“ und „Draconian Times“ Richtung. „Ending Days“ zeigt deutlich warum Paradise Lost auch in der Schwarzen Szene so beliebt sind und waren. Klarer Gesang, schöne Melodien, Geigen, aber auch richtig düster und kalt. Schwarze Musik halt. Schon der Titel „Hope Dies Young“ vom nächsten Song zeigt an in welche Richtung es geht. Es bleibt düster, aber das ist nur der Vorgeschmack und Vorbereitung zum letzten Song „Ravengast“. Der Albumtitel passt hier wie die Faust aufs Auge. Der Song ist wirklich ein schwerer, schwarzer Brocken Musik. Der tief gehaltene Klargesang von Nick wird dazu immer wieder von bösen Growls überlagert und die Instrumentierung verstärkt diesen Eindruck auch noch. Grandios!
Paradise Lost – schwarz und schwer wie Obsidian
Vorab ein großes Lob an Jaime Gomez Arellano, die Produktion ist wirklich erstklassig. Einen tollen und trotzdem rau und natürlich klingenden Sound hat er „Obsidian“ angedeihen lassen. Aber er hat auch eine tolle Vorlage bekommen. Paradise Lost vereinen auf diesem Album viele ihrer Facetten. Vom melodischen Gothic Metal bis hin zum düsteren Death-Doom ist alles dabei. Ich habe den Eindruck je älter Paradise Lost desto besser werden sie. Alleine der Opener „Darker Thoughts“ ist schon eine Klasse für sich und wird mit Sicherheit in meiner Best Songs 2020-Liste landen. Abgesehen davon macht gerade die Vielschichtigkeit von „Obsidian“ dieses Album aus und sorgt so für einen hohen Suchtfaktor. Absolute Kaufempfehlung!
Line-Up und Kontakt
Nick Holmes – Gesang
Greg Mackintosh – Leadgitarre
Aaron Aedy -Rhythmusgitarre
Steve Edmondson – Bass
Waltteri Väyrynen – Schlagzeug
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Bildquellen
- Paradise Lost 2020 720×340: Nuclear Blast
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