Ronnie Montrose posthum mit ’10×10′ (VÖ: 29.09)
Am 29.10.2017 erscheint ’10×10′ via Rhino Records und wir konnte schon vorab reinhören.
Ronald Douglas Montrose starb leider schon am 03.03.2012 an den Folgen einer Schussverletzung, die er sich selbst zugefügt hatte.
Jedoch arbeitete Montrose an einem weiteren Soloalbum, dessen Vollendung er jedoch nicht mehr erleben konnte. Der Albumtitel ’10×10′ bedeutet, das Montrose 10 verschiedene Songs mit 10 unterschiedlichen Sängern aufnehmen wollte. Keine Geringeren als Ricky Phillips (Bass – Styx, Bad English) und Eric Singer (Drums – Kiss) waren an diesem Projekt beteiligt. Phillips hat nun das Album mit den verschiedensten Sängern und Gitarristen vollendet.
’10×10′ von Ronnie Montrose rockt
Eric Martin (Mr. Big) ist der Sänger, der mit dem ersten Song ‚Heavy Traffic‘ den Reigen der Vokalisten eröffnet. Als Gitarrist fungiert am Sechssaiter Y&T’s Dave Meniketti. Der Song beginnt mit einem Shout seitens Martin und ein fettes Gitarrenriff setzt direkt darauf ein. Der Track würde genauso gut auf einem Mr. Big-Album passen. Meniketti spielt ein dem Tempo des Songs angepasstes Solo, das wie immer auf seiner Les Paul entstanden ist. Ein sehr eingängiger, melodiöser Song.
Beim folgenden ‚Love Is An Art‘ spielt Rick Derringer die Gitarre und den Gesang plus Saxophon übernimmt der 70-jährige Edgar Winter. Im Mittelteil tragen Saxophon und Gitarre ein Duell aus. Der rauchige Gesang von Winter passt vorzüglich zu dem bluesgetränkten Titel.
Weltbekannte Gitarristen und Sänger
Die Überraschung des Albums kommt mit dem nächsten Track ‚Color Blind‘, da sich dort Sammy Hagar als Sänger betätigt. Hagar war ja bekanntlich Teil der Band Montrose und veröffentlichte aber mit dieser lediglich das Debütalbum von 1973. Danach trennte man sich im Streit. Jedoch lies es sich Hagar nicht nehmen, auf diesem Longplayer seinem früheren Freund Montrose zu Ehren, einen Track einzusingen. Toto’s Steve Lukather bedient hier die Gitarre und der Song lebt von der Spielfreude seitens der beiden zuvor genannten.
‚Still Singin‘ With The Band‘ beginnt sehr heavy. Kein Wunder, denn nun darf Glenn Hughes ran. Dessen Stimmvolumen ist sicherlich bestens bekannt und hier kann er sich erneut profilieren. Austoben kann sich Phil Collen an der Leadgitarre und dezenter Jimmy ‚Z‘ Zavala an der Mundharmonika. Der Track rockt so richtig ab und zu schade, das man dieses Line-Up niemals live hören wird.
Rockin‘ And Rollin‘
Tommy Shaw singt den gefühlvollen Song ‚Strong Enough‘ mit Unterstützung eines Backgroundchores. Hier bleibt Montrose auch der einzige an der Gitarre und es gibt auch kein Solo, da es zu diesem Lied anscheinend nicht passte.
Eine weitere freudige Überraschung für mich ist es, das Mark Farner bei ‚Any Minute‘ den Leadgesang übernimmt. Seine Stimme ist auch heutzutage immer noch präzise und wie in besten Grand Funk Railroad-Zeiten kräftig! Der Track rockt auch mächtig aus den Boxen, wie auch der nachfolgende…
Joe Bonamassa bedient jetzt die Gitarre und tobt sich auf ihr aus. Ricky Phillips singt bei ‚The Kingdome’s Come Undone‘ und spielt zudem den Viersaiter schnell und druckvoll. Man höre hier den Mittelteil, wo Bonamassa sein Solo spielt. Ich gebe ja zu, das ich Bonamassa’s Spiel sehr mag.
Aerosmith’s Brad Whitford mit fettem Gitarrensound und Bruce Turgon als Sänger bestimmen den nächsten Song ‚One Good Reason‘. Der Fuß stampft unweigerlich mit, den es rockt und rollt. Erwähnen muss ich halt die anderen, mir teilweise unbekannten Musiker und Backgroundsänger/Innen, welche vorzügliche Arbeit geleistet haben.
Fette Gitarren und grandiose Sänger
Und wieder ist es ein alter Bekannter seitens Montrose, welcher auf dem nächsten Song ‚Head On Straight‘ rocken darf. Die Rede ist von Davey Pattison, welcher 1979-2000 bei Gamma als Sänger fungierte. Gamma war eine Band, welche ebenfalls von Ronnie Montrose gegründet worden war. Die Leadgitarre übernimmt hier Marc Bonilla, welcher wieselflink über die Saiten huscht, was ich so kaum von ihm kenne.
Den Abschluß des Albums macht der Song ‚I’m Not Lying‘, welcher von Gregg Rolie gesungen wird. Tom Gimbel fügt ein gefühlvolles Solo auf der Gitarre dazu und Lawrence Gowan bedient hier die Keyboards.
Fazit: Ein durchaus grandioses Album, welches dem Melodic-/Rockfan ans Herz gelegt werden kann. Ronnie Montrose hätte sicherlich seine Freude daran gehabt, dieses Spätwerk selbst vervollständigt zu haben. Jeder einzelne Song kann hier als Anspieltip genommen werden.
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Bildquellen
- 10×10 Artwork: Netinfect Promotion
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