Sorcerer – Reign of the Reaper – VÖ: 27.10.23

Sorcerer
Die Doomgötter Sorcerer aus Schweden haben ihr brandneues Album eingetütet. „Reign of the Reaper“. Wie sich das so anhört, erfahrt ihr jetzt.
Reign of the Reaper
Sorcerer bleiben Sorcerer. Ein Gemisch aus Heavy Metal, etwas Power Metal und einer großen Portion Doom. Der Opener und auch die erste Vorabsingle „Morning Star“ gibt die Richtung vor. Epischer Metalsong, düstere Chöre im Hintergrund, Ohrwurmrefrain, Soli von Kristian Niemann und Peter Hallgren, die seinesgleichen suchen und die über allem stehende Stimme von Anders Engberg. Schaut mal rein ins Video.
Mit dem Titeltrack geht’s dann weiter. Doomig, schleppend und verdammt düster. Die bedrohlich wirkenden Chöre, der horrorfilmartige Pianopart in der Mitte und die flüsternde Frauenstimme vor dem Solopart tun da ihr Übriges. Atmosphäre pur. So klingt es, wenn der Reaper einen holt. Manche Teile erinnern mich ein wenig an Ronnie James Dio oder Black Sabbath.
„Thy Kingdom will come“ ist ein etwas straighterer, schnellerer Song mit Battle-Lyrics. Mit Schwertern und Schilden wird in den Kampf gezogen. Das geht schon ein wenig in die Power-Metal Richtung. „Eternal Sleep“ ist im weitesten Sinne eine Ballade. Es geht mit einer klar klingenden Akustikgitarre los, deren Sound ein bisschen an ein Spinett erinnert. Mir kommen da irgendwie Crimson Glory in den Sinn, aber nur zu Beginn. Der Song ist auch langsam und schleppend. Eine Doom Ballade mit einer erstklassigen und gefühlvollen Gesangsleistung von Anders Engeberg. Im Soloteil kommt dann Double Bass hinzu und das Tempo wird etwas angezogen.
Hier noch Reign of the Reaper
„Curse of Medusa“ ist ein weiterer typischer Sorcerer Song mit Shouts vor dem schleppenderen Chorus. Episch. Ebenso doomig ist „Unveiling the Blasphemy“ mit seinem schönen kurzen Intro mit Regen und Kirchenglocken. Da kommt Stimmung auf. „The Underworld“ ist wohl mit seinem gallopierenden Riff das schnellste Stück auf dem Album. Double Bass und Gitarrensolo direkt zu Anfang.
Mit „Break of Dawn“ liefert Sorcerer nochmal eine Metal-Ballade. Klasse Mittelpart mit Akustikgitarre und Gesang, dem ein göttlich gefühlvolles Solo folgt. Zum Ende nochmal ein Akustikpart. Da fühlt man förmlich, wie die Sonne aufgeht.
Fazit
Für die ersten drei Alben konnten Sorcerer immer Höchstpunkte in den Magazinen abstauben. Das wird bei „Reign of the Reaper“ nicht anders aussehen. Sorcerer haben nochmal einen Zahn zugelegt. Wunderbare Songs mit Refrains, die Ohrwurmcharakter haben, aber trotzdem eine düstere Atmosphäre erzeugen. Die Stimme von Anders Engberg ist unvergleichbar. Passt wie die Faust aufs Auge. Mit Justin Biggs am Bass und Rickard Evensand am Schlagzeug haben Sorcerer eine perfekt eingespielte Rythmsection. Technisch wie musikalisch brillant sind Kristian Niemann und Peter Hallgren an den Gitarren. Schnelle Soli, Tapping, Gefühl. Alles passt. Auch die Produktion der Scheibe ist top. Mit jedem Durchlauf gefällt mir das Album besser.
Weltklasse Album. Für mich ein Highlight des Jahres 2023. Bitte lasst die Jungs nicht in den kleinen, miefigen Clubs verstauben. Das gehört auf die großen Bühnen. Grandios.
Noch ein kleiner Tipp. Wer die Limited Edition von „Reign of the Reaper“ kauft, erhält noch die vier Coverversionen der „Reverence“-EP dazu. Die gab es nur digital oder physisch direkt bei den Auftritten von Sorcerer.

Tracklist:
01 Morning Star
02 Reign Of The Reaper
03 Thy Kingdom Will Come
04 Eternal Sleep
05 Curse Of Medusa
06 Unveiling Blasphemy
07 The Underworld
08 Break Of Dawn
CD2
01 Gates of Babylon (Rainbow Cover)
02 When Death Calls (Black Sabbath Cover)
03 Crusader (Saxon Cover)
04 Waiting For Darkness (Ozzy Osbourne Cover)
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Bildquellen
- Sorcerer 03.06.22 Rock Hard Festival: (c) Chipsy-Karsten Frölich/www.metal-heads.de
- Sorcerer-Reign-of-the-Reaper Titelbild: Amazon
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