Steel Panther verkünden „Heavy Metal Rules“
Am 27. September 2019 haben Steel Panther ihr fünftes Album „Heavy Metal Rules auf dem bandeigenen Label Steel Panther Inc. (Vertrieb The Orchard) veröffentlicht. Gewohnt selbstsicher verkünden Steel Panther, dass es das ultimative Party Album sei. Nur Hits, nur Hooks, diese Songs liefern den Soundtrack zu Deinem neuen Heavy Metal Leben sagt die Band. Die erste Single „All I Wanna Do Is Fuck (Myself Tonight)“ macht schon mal klar, dass Steel Panther sich nicht verändert haben. Aber ist diese Selbstliebe weiterhin gerechtfertigt oder kopieren sich Steel Panther mittlerweile nur noch selbst? Das Video dazu zeigt den LA-Vierer auf jeden Fall in Hochform. Ist es doch fast dreimal so lang wie der eigentliche Song und erzählt die Geschichte von Michael Starrs Reise in den Hafen der Ehe oder auch nicht… Gedreht in Las Vegas und ein paar Berühmtheiten tauchen auch auf, aber schaut einfach mal selbst:
Steel Panther und die Referenz an Heavy Metal Parking Lot
Der Opener „Zebraman“ mit einem Sample aus dem Film Heavy Metal Parking Lot von 1986 legt die Marschrichtung und den Albumtitel fest: Heavy Metal Rules! „All I Wanna Is Fuck (Myself Tonight)“ kommt nicht nur oben im Video gut. Auch als reiner Audiotrack weiß der Song zu mit einem gefälligen Chorus zu überzeugen und das Fuck wird auf der kommenden Tour sicher tausendfach aus der Menge zurückgebrüllt werden. „Let’s Get High Tonight“ besingt das wilde Partyleben und glutenfreies Ecstasy. „Always Gonna Be A Ho“ greift das Ende des ersten Videos auf und ist eine gelungene Akustiknummer (mit leichten Queen Referenzen) und Russel Crow reimt sich tatsächlich auf Ho. Auf „I’m Not Your Bitch“ werden dann auch erstmal die härteren Riffs ausgepackt und die Gitarre steht etwas mehr im Vordergrund.
Steel Panther – Fuck, Fuck, Fuck
„Fuck Everybody“ klingt ein wenig wie der Versuch wie oft man Fuck in einem Song unterbringen kann. Sehr oft… Der folgende Titelsong ist eine Hommage an den Heavy Metal und die absolute Hingabe für die Musik. Interessant ist der Kontrast zwischen der hart riffenden Gitarre und dem schmalzig dahingesäuselten Chorus „Heavy Metal Rules“. „Sneaky Little Bitch“ zeigt nochmal die Stärken von Steel Panther, klasse Hooks und eingängige Gesangsharmonien. Aber trotzdem bleibt der Song für mich irgendwie nur im Mittelmaß stecken. Andere besingen die Götter des Stahls, des Krieges oder was auch immer. Steel Panther sehen sich selbst als die „Gods Of Pussy“. Davon abgesehen hat der Song aber auch wieder einen glänzend aufgelegten Satchel an der Gitarre zu bieten. Den Abschluss bildet dann die Ballade „I Ain’t Buying What You’re Selling“ und die kann ich mir auch gut als Abschuss eines Konzertes vorstellen.
Steel Panther – eine Frage der Sichtweise
Natürlich haben sich Steel Panther mit „Heavy Metal Rules“ nicht neu erfunden. Im Gegenteil, sie haben sich in ihrer Nische eingerichtet und fühlen sich da wohl. „Heavy Metal Rules“ lässt genau das aufleben, für das Steel Panther stehen. Den Heavy Metal der Achtziger in all seinen glitzernden Facetten. Nicht jeder Song ist ein Volltreffer. Lieder wie „Sneaky Little Bitch“ fallen für mich eher unter guten Durchschnitt. Auch textlich ist mir manches zu gewollt schlüpfrig, als ob Steel Panther krampfhaft versuchen würden ihrem selbstgewählten Image gerecht zu werden. Damit kommen wir zur Sichtweise. Man kann Steel Panther mittlerweile als eine Parodie ihrer selbst abtun und das alles peinlich und pubertär finden. Aber ich finde manchmal lohnt doch ein genauerer Blick hinter die Fassade. Klar, vieles ist albern. Aber Splitter wie glutenfreies Ecstasy oder der der Anfang von „Fuck Everybody“ mit Instagram und Snapchat Verweisen nehmen geschickt moderne Übertreibungen und social media Abhängigkeiten aufs Korn. „Heavy Metal Rules“ ist nicht das Beste was Steel Panther zu bieten haben, aber immer noch gute Musik. Von der sich übrigens viele Bands der damaligen Zeit wünschen würden sie geschrieben zu haben. Aber sind wir uns nicht alle einig, dass Steel Panther am besten auf der Bühne funktionieren? Zum Glück haben wir im November die Gelegenheit das anzutesten!
Steel Panther on stage
Zur Feier des Releases von „Heavy Metal Rules“ kommen Steel Panther auch nach Deutschland. Hier gibt es die Gelegenheit die Jungs zu sehen:
08.11.2019 Metal Hammer Paradise, Weissenhäuser Strand
09.11.2019 Köln, Essigfabrik
10.11.2019 Köln, Essigfabrik
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Bildquellen
- cover Steel Panther – Heavy Metal Rules: Sailor Entertainment
- Steel Panther 2019 720×340 by David Jackson: David Jackson / Sailor Entertainment
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