Ten Years After – A Sting In The Tail (VÖ: 20.10.)
Die legendären Ten Years After melden sich mit dem brandneuen Album „A Sting In The Tail“ zurück. Erscheinungsdatum ist der 20.10.17 via Butler Records / H’Art.
Ten Years After haben in der Vergangenheit schon ihr Gründungsmitglied Alvin Lee verloren. Lee starb nach einer Routineoperation im März 2013 in Spanien. Nachdem dann noch Basser Leo Lyons und der Lee-Ersatz Joe Gooch im Januar 2014 die Segel strichen, schien das Ende nahe.
Jedoch konnten Ric Lee (Drums) und Chick Churchill (Organ/Keyboards) neue Leute für die Band gewinnen. Colin Hodgkinson (Whitesnake, Cozy Powell, Chris Rea u.a.) am Bass und Marcus Bonfanti an der Sechssaitigen plus Gesang!
„A Sting In The Tail“ legt ordentlich los
Nun liegt uns das neue Album vor. Der Opener ‚Land Of The Vandals‘ beginnt mit einer düsteren Orgeleinleitung und leichten Gitarrenklängen, bevor die Band einsteigt. Das klingt wie früher zu Zeiten von „Cricklewood Green“. Bonfantis Gesang ist anders als der von Gooch oder Alvin Lee. Seine Stimme ist etwas rauher und sein Gitarrenspiel auf der Gibson ist zurückhaltender und erfrischend zugleich. Mit ‚Iron Horse‘ geht es weiter. Ein Midtempo-Stampfer, bei dem Basser Hodgkinson den treibenden Part hat.
Das schon eher balladesk angelegte ‚Up In Smoke‘, besticht durch die Akustikgitarre und die sanften Keyboard-/Orgeleinlagen. Ein wunderschönes Akustiksolo im Mittelteil ist eher eine Seltenheit bei Ten Years After.
Ten Years After mit frischem Elan
‚Retired Hurt‘ und ‚Suranne Suranne‘ sind wieder Bluesrock pur. Bei letzterem spielt Bonfanti das erste Mal ein schnelleres Solo im Stile eines Alvin Lee. Beim nächsten Track ‚Stoned Alone‘ fühlt man sich zeitlich versetzt in die 60er. So zumindest empfinde ich das beim anhören des Songs! Bonfanti spielt erneut die Akustikgitarre und man fühlt sich versetzt auf die Veranda eines alten Farmerhauses.
Leichter Rockabilly-Einfluss beim nächsten Song ‚Two Lost Souls‘. Wohingegen ‚Diamond Girl‘ erst behutsam anfängt und sich steigert. Auffällig bisher ist jedenfalls, dass der Großteil der Stücke eher verhaltener ist und der Rockanteil etwas zurückgeschraubt wurde.
Woodstock gab es nur einmal
Der Anfang von ‚Last Night Of The Bottle‘ erinnert mich an ‚Hear Me Calling‘ von „Stonedhenge“ aus dem Jahre 1969! Danach geht es jedoch wieder etwas rockiger zu und so kennt man Ten Years After auch aus früheren Zeiten. Für mich das Highlight der Silberscheibe.
Es folgt mit ‚Guitar Hero‘ ein wirklich gitarrenlastiger Song. Irgendwie kommt bei mir das Gefühl auf, das dieser Song aus einem Jam entstanden ist und wenn man sich das Ende des Lieds anhört, ist das wohl nicht so abwegig. ‚Silverspoon Lady‘ beschließt das Album mit einer Prise Rock ’n‘ Roll.
Fazit: Für Fans ist „A Sting In The Tail“ sicher eine Kaufempfehlung. Diejenigen, welche Ten Years After noch nicht kennen, sollten sich ältere Scheiben anhören und dann die neue, um einen Eindruck zu bekommen. Wer Ten Years After wie zu Woodstock Zeiten erwartet, ist sicherlich nicht ganz zufrieden mit dem Album. Schlußendlich ist eh jedoch alles eine Geschmackssache.
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Bildquellen
- Ten Years After – A Sting In The Tail: Amazon.de
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