The Pretty Reckless
Heute, am 12. Februar 2021, erscheint bei Century Media mit „Death By Rock And Roll“ das neue Album von The Pretty Reckless. Lange war es still um die Band rund um Frontfrau Taylor Momsen. Der Vorgänger „Who You Selling For“ erschien immerhin schon im Oktober 2016 (unser Review gibt es hier). Aber mit dem schon im Mai letzten Jahres ausgekoppelten Titelsong gelang The Pretty Reckless der fünfte Nummer 1 Hit in den US Rock Charts. „Death By Rock And Roll“ war meines Wissens auch das Mantra von Kato Khandwala, dem langjährigen Produzenten und Mentor der Band. Dieser ist 2018 bei einem Motorradunfall verstorben und vielleicht liegt es auch daran, dass Taylor Momsen die Arbeit am aktuellen Arbeit als eine Art Wiedergeburt bezeichnete. Aber genug der Vorrede. Nach dem Video zum Titeltrack und Opener stelle ich euch die Platte im Einzelnen vor.
Hochkarätige Gäste und ein überragendes „25“
„Death By Rock And Roll“ ist eine offenkundige und gelungene Hommage an den oben erwähnten Kato Khandwala und den Rock And Roll an sich. Sehr gelungen und ein klasse Song mit einem super Refrain. Bei „Only Love Can Save Me Now“ sind Matt Cameron und Kim Thayil von Soundgarden als Gäste mit dabei und so ist ein gewisser grungiger Unterton nicht verwunderlich. Mir gefällt vor allen Dingen der Kontrast zwischen den harten Gitarren und dem düster-melodiösem Refrain. Tom Morello ist gleich der nächste hochkarätige Gast und veredelt „And So It Went“ mit seinem Gitarrenspiel. Aber auch gesanglich wird hier viel geboten. Der Song bietet ein tolles Wechselspiel aus harten Riffs und nur vom Gesang getragenen Passagen und Ende gibt es auch noch einen Kinderchor. Bis jetzt legen The Pretty Reckless die Messlatte ziemlich hoch und setzen sie mit „25“ noch etwas höher. Eine düster-melancholische Power Ballade die von Taylor Momsen mit so viel Gefühl und Power gesungen wird, dass ich es am ganzen Körper spüren kann. Überzeugt euch selbst im Video weiter unten. Stilistisch würde das auch gut in einen Bond-Film passen. Das folgende „My Bones“ ist dann wieder ein guter, treibender Rocksong. „Got So High“ beginnt mit einer sich räuspernden Taylor Momsen und ist eine sehr zurückgenommene Akustikballade. Vielfalt ist Trumpf.
The Pretty Reckless – Gedenken an Kato Khandwala
„Broomsticks“ ist eigentlich nur eine 39 Sekunden lange Einleitung zu „Witches Burn“. Aber irgendwie ist es auch eine gute Idee nach zuvor drei so unterschiedlichen Songs einen klaren Cut zu machen. „Witches Burn“ selber ist eine bluesig angehauchte Rocknummer. Nur Piano und Gesang bilden das Grundgerüst bei „Standing At The Wall“. Ab der Hälfte kommt dann noch eine ordentliche Portion Bombast dazu. Beileibe kein schlechter Song, aber mir persönlich tendiert er doch zu sehr ins Kitschige. „Turning Gold“ ein durchschnittlicher Rocksong mit einem gutem Psychedelic-Gitarrensolo am Ende. Klassischen Country Rock gibt es mit „Rock And Roll Heaven“, aber der Text (sinnbildlich: „I sold my car for an old guitar / and set out on the road / My mamm cried as she waved goodbye, praying for my soul“) zeigt die Einstellung von The Pretty Reckless. Eine einsame Mundharmonika leitet den letzten Song „Harley Darling“ ein. Mit dieser Country-Blues Nummer gedenken The Pretty Reckless nochmals ihrem verstorbenen Mentor.
The Pretty Reckless – eine vielfältige Wiedergeburt
Fast fünf Jahre sind eine lange Pause. Und in der Zeit ist auch viel geschehen. Das merkt man „Death By Rock And Roll“ auch deutlich an. The Pretty Reckless wirken deutlich gereifter und haben ein sehr vielfältiges Album abgeliefert, welches sie selber als eine Art Wiedergeburt bezeichnen. Die erste Hälfte liefert dank der hochkarätigen Gäste grungig angehauchte Rocksongs, die der Band überaus gut zu Gesicht stehen und das alles überragende „25“. Das ist einfach eine Wahnsinnsnummer. Die zweite Hälfte ist auch gut, trifft aber nicht immer meinen persönlichen Geschmack, erscheint mir manches mal zu stereotyp. Das ist schade, weil The Pretty Reckless so viel mehr können. Aber das ist Jammern auf hohem Niveau und das auch nur deshalb weil die Band mit den ersten sechs Songs die Messlatte selber so hoch gelegt hat. Und alleine wegen „25“ schon jetzt eines der Highlights für 2021. Kurzes Fazit: Tolles Album, tolle Band mit einer grandiosen Taylor Momsen.
Line-Up und Kontakt
Taylor Momsen – Vocals & Guitar
Ben Phillips – Guitar
Mark Damon – Bass
Jamie Perkins – Drums
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Bildquellen
- The Pretty Reckless 2021 720×340: check your head
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