TODSÜNDE -„Herzjagd“ Review

Genre: Deutscher Metal
VÖ: 16.06.2023
Label: Drakkar Entertainment
TODSÜNDE (Homepage, Facebook) hatte ich bereits mit ihrem Debütalbum „Geistesgift“ im Mai 2021 bei ‚metal-heads.de‘ vorgestellt. Dies war schon ein echt fettes Brett. Seinerzeit gab es noch englischsprachige Songs im Repertoire, die auch schön geknallt haben. Allerdings war ich damals der Meinung, dass die Stärken auf jeden Fall im deutschprachigen Bereich liegen. Und die Stärken waren auf jeden Fall beachtlich, so dass man gespannt sein durfte, was die Männer nun mit dem nächsten Album loslassen würden.
Und da ist es nun: Das neue Album „Herzjagd“!
TODSÜNDE sind wieder bereit Euch in den Arsch zu treten. Tatsächlich fällt mir bei einem Blick auf die Tracklist auf, dass es nur deutsche Titel gibt. Das ist doch schon mal was. Doch dabei bleibt es nicht! Schon beim ersten Durchhören des Albums ist mir vor Begeisterung die Spucke weggeblieben. Ich hatte zwar eine Steigerung erwartet, aber das diese so krass ausfällt, habe ich wirklich nicht erwartet. TODSÜNDE haben echt hart und viel an ihrer Musik gearbeitet. Das Ergebnis ist großartig geworden!
An Härte nichts eingebüßt
TODSÜNDE sind nach wie vor TODSÜNDE und die markanten Erkennungsmerkmale sind immer noch vorhanden! Da braucht Ihr Euch keine Sorgen machen! Der Titelsong „Herzjagd“ war die erste Single und rummms… Direkt ein Volltreffer! Spätestens, wenn Erik mit seinen Vocals einschlägt, dann ist sofort klar, dass hier TODSÜNDE am Start sind. Brachial wie eh und je geht es zur Sache. Doch man höre und staune: TODSÜNDE haben ihren Sound verfeinert und spicken den Song mit melodischen und auch ruhigeren Elementen, wobei auch gesanglich erheblich mehr geboten wird. Melodische Vocals fügen sich einwandfrei ein und verpassen dem Sound eine willkommene Abwechslung. Der Sound wirkt so um einiges moderner und auch eingängiger. Bitteschön! Hört selbst!
Perfekte Balance
TODSÜNDE stehen nach wie vor für kompromisslose Botschaften, die Euch unmissverständlich und knallhart entgegengeschmettert werden. Dabei nehmen sie kein Blatt vor den Mund. Dies wird unter anderem im Song „Licht und Schatten“ sehr deutlich, der noch ne Schüppe Hardness drauflegt. Der eingestreute Rap Part kommt gut rüber und rundet den Brecher super ab.
Für meinen Geschmack haben TODSÜNDE die perfekte Balance zwischen knallhartem Metalcore und modernen Ansätzen gefunden, die sich in Form der mehr variablen Vocals zeigen, aber auch in starken Refrains, die einen mitreißen und zum Mitsingen einladen. Dabei ist das Gesamtpaket höchst unterhaltsam umgesetzt. Es offenbaren sich ganz unterschiedliche Songs der Marke TODSÜNDE mit authentischen ehrlichen Texten.
„Skål mein Freund“ hat beispielsweise einen Refrain, der richtig Stimmung verbreitet. Das wird gepaart mit der standesgemäßen brachialen Härte.
Zornig und auch mal nachdenklich
Inmitten der felsigen steinharten Soundlandschaft macht es sich „Mein Herz gehört Dir“ als Ballade gemütlich. Etwas „zartere“ Töne gepaart mit schönen Melodien halten Einzug und trotzdem gibt’s ne Ladung harte Riffs inklusive, so dass der Song zu einer kraftvollen Angelegenheit wird. Noch eindringlicher geht es bei der dunklen dystopischen Ballade „Mutter Natur“ zu. Hier werden die menschlichen Umweltverbrechen an den Pranger gestellt. Niederschmetternd!
Man hört also, dass TODSÜNDE auch verschiedene aktuelle Themen in ihren sozialkritischen Texten beackern. So nimmt man sich bei „Mehr Schein Als Sein“ die Social Media Welt vor oder befasst sich mit charakterlichen Unmenschen wie bei „Störenfried“. Und auch die Institution Kirche mit ihren sündenhaften Verfehlungen (Kindesmissbrauch) bekommt ihr Fett beim Song „Höllenbrut“ weg.
Wenn wir bei dem Album von Gefühlen reden, dann darf ein Extrem nicht fehlen. „Das ist Zorn“ kommt titelgemäß verdammt wütend und brutal rüber. Das ist natürlich ohnehin ein Merkmal von TODSÜNDE. Diese treibenden Beats machen richtig krass was her und prügeln gnadenlos drauf los. Im Kontrast gibt es einen tollen intensiven Chorus.
Fazit
TODSÜNDE haben mit „Herzjagd“ todsicher einen Volltreffer gelandet. Bei den Songs geht der Puls schlagartig nach oben und das Herz kommt mächtig in Wallung. Hier stimmt einfach die Kombination aus brachialer eindringlicher Härte mit seiner explosiven Gewalt und den melodischen Elementen mit tollen eingängigen Refrains. TODSÜNDE legen alles in Schutt und Asche! Widerstand ist zwecklos!
TODSÜNDE haben einen krassen Sprung gemacht, der steil in den Metal-Himmel geht. Für mich das beste deutschsprachige Metalalbum bisher in diesem Jahr.

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Bildquellen
- TODSÜNDE Herzjagd Cover: Rebel Heart Music Solutions
- TODSÜNDE Herzjagd Cover+Infos-1-: Rebel Heart Music Solutions
- TODSÜNDE Titelbild: Rebelheart Music Solutions
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